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Kreidefarbe und Antikwachs - Einige Impressionen

Holzpaul
Goldmitglied
Wer sich mit Shabby Chic beschäftigt wird feststellen das es dazu viele Techniken gibt und wird über kurz oder lang auch über Annie Sloan's Kreidefarbe und Wachstechnik stolpern. Allerdings werden deren Produkte zu satten Preisen im Inet angeboten. Die Kreidefarbe ansich hat es mir angetan. da sie eine gewisse "Tiefe" in Verbindung mit Wachs hat. Es sieht eben nicht wie draufgepinselt aus. Es hat einen eigenen Flair. Ich stelle mittlerweile meine Farben selbst her und entdecke immer wieder etwas Neues. Erst kürzlich habe ich auch alte Küchenschranktüren aus dunklem Echtholz mit eigenen Farbkreationen zu neuem Leben erweckt und aus diesen einige Wandtafeln hergestellt. Das kleine Nachttischchen idas ebenfalls im Video zu sehen ist habe ich auf der Schutthalde entdeckt. Es war mit so einem rotbraunen Macoré-Decor furniert. Eben recht hässlich. Und ich habe........doch seht Euch die kleine Slideshow an und urteilt selbst.

[VIDEO="https://youtu.be/cW7jrNh2KTM"][/VIDEO]

LG Holzpaul - der mit dem Holz tanzt
12 ANTWORTEN 12

Kartoffelheld
Silbermitglied
Das sieht doch echt super aus! Ich hab bisher noch nicht mit Kreidefarben gearbeitet, wie stellst du die her?

Holzpaul
Goldmitglied
Kartoffelheld:
Das sieht doch echt super aus! Ich hab bisher noch nicht mit Kreidefarben gearbeitet, wie stellst du die her?

Mit Acrylfarbe, Schlämmkreide und etwas Wasser. Siehe auch beim Projekt bei den Kommentaren.
LG Holzpaul - der mit dem Holz tanzt

Ottomar
Goldmitglied
Ich mag diese Shabby-, Vintage oder Sonstwie-Möbel nicht, da sie tun, als seien sie alt, dabei sind sie völlig geschichtslos.

Bei diesem seit einigen Jahren dennoch anhaltenden Trend - wer hätte dies geahnt - ist es nicht sehr verwunderlich, dass der Markt für echte Antiquitäten zusammengebrochen ist, und man eine Barockkommode, Nussbaum, 18. Jahrhundert für 1000 € ersteigern kann, wie unlängst beim Auktionshaus Nagel geschehen.

Immerhin: hier haben wir etwas anderes. Scheinbare Individualität wird nicht gekauft, sondern selbst geschaffen. Das mag den Freund der Authentizität erschrecken, mir ist es egal ...

... oder auch nicht, denn wenn die Sehnsucht nach (scheinbar) Altem groß, der Geldbeutel aber eher durchschnittlich ist, dann kann man immer noch seine eigenen Scheinantiquitäten bauen. Und das ist gut so.

Im übrigen ist es ja nicht so, dass all die wunderschönen Tannen- und Fichtenmöbel aus der Gründerzeit, die bei jedem Antiquitätenhändler - zumindest in Süddeutschland - herumstehen, wirklich Originale sind. Die tschechischen und polnischen Schreiner, die ihr Handwerk verstehen, liefern alles - inklusive Gebrauchsspuren und Wurmlöcher.

Holzpaul
Goldmitglied
Hallo Ottomar in den meisten Punkten Deiner Ansichten stimme ich Dir zu. Mag sein das Shabby Ciic "die Antiquität des kleinen Mannes" ist. Doch vefolgt diese Technik einen ganz anderen Ansartz. Hier geht es ansich um Gebrauchsspuren die als gestalterisches Akzente eingesetzt werden. Sie reichen von dezenten Verfärbungen bis zur fast unkenntlichen Verwitterungen an Möbelstücken und Accessoires die küstlich herbeigeführt bzw. simuliert werden. Den gestalterischen Möglichkeiten sind keine Grenzen gesetzt. Natürlich verwende ich für so etwas keine echten Antiquitäten, ich benutze dazu Möbelstücke die immo eine zweite Chance verdient haben. Durch eigene Farbwahl und Kreativität der Herstellung des künstlichen Alterungs- bzw. Gebrauchsprozesses drückt man dem Möbelstück seinen eigenen Stempel auf und erschafft somit etwas Neues. Das ist letztendlich der ganze Reiz an dieser Sache und wenn es gefällt, wieso nicht?
LG Holzpaul - der mit dem Holz tanzt
.

Ottomar
Goldmitglied
Hallo Paul,

Genau das sagte ich doch: Es möge jeder nach seiner Facon glücklich werden.

Ob man allerdings den Aspekt der Kreativität so hoch einschätzen kann, bezweifle ich ein wenig. Die imitierten Gebrauchsspuren folgen ja doch nur ihren wirklichen Vorbildern. Also werden Kanten, Griffe usw. besonders behandelt, denn Abnutzung an diesen Stellen sind ja in der Welt der echten, alten Möbel einer der Beweise für Gebrauch und Alter.

Ich habe noch kein Shabbymöbel gesehen, bei dem dies anders war. Das ist natürlich kein Zufall, denn hier regiert eben nicht die Kreativität, sondern das reale bzw. phantasierte Vorbild.
Somit kann ich es nicht recht nachvollziehen, wenn Du davon sprichst, dass dem überarbeiteten Möbel ein eigener Stempel aufgedrückt worden sei.

Die Freiheit der Gestaltung hat doch ihre natürliche Grenze in dem Umstand, dass ein Tisch oder eine Kommode, ja sogar eine Seifenschale oder ein Kerzenständer eben besonders gerne an den Stellen abgenutzt werden, wo man sie anpackt usw.
Daher sehen die Möbel, soweit ich sie bisher gesehen habe, alle irgendwie ähnlich aus.

Was sicher einen riesigen Spaß macht, ist das Anmischen eigener Farben, so wie Du es machst. Dein Rezept war mir völlig neu. Dafür vielen Dank.

Holzpaul
Goldmitglied
Hallo Ottomar, es liegt nahe die imitierten Abnutzungseffekte an Griffen und Kanten zu machen. Allerdings ist das auch keine Pflicht, man kann immer selbst entscheiden wo und wie stark mache ich so etwas. Ich habe schon einige Projekte mit sog. Whitening-effekt gmacht. Da wird mit weissem Wachs ein Verwitterungseffekt erzielt, der die Farbe abgeschossen wirken lässt. Ja es sind auch verschiedene Alterungsprozesse der Farbe projezierbar. Man kann diverse Techniken auch kombinieren. Wennn man noch Krakelliertechnik anwedet, also Reislack verwendet wird es noch authentischer. Mal abgesehen von Gestaltungsmöglichkeiten mit Potch und Fototransfer, Decoupage, Serviettentechnik und.. und...kann man sich doch ziemlich mit der gesamten Oberflächenbehandlung verkünsteln.
LG Holzpaul - der mit dem Holz tanzt

Hazett
Silbermitglied
bei all dem Vergnügen der sich ( es muss natürlich ein Fremdwort sein ) Shabby-Chic nennt... ist eigentlich der Wieder Verwertungs Gedanke vordergründig !
Wem es gefällt, mit knalligen Bonbon -Farben z.B. Kindermöbel herzurichten... der hat genau wie sein Kind, bestimmt Spaß daran !
Nur für Gebrauchs-Gegenstände... und auch bei Küchenmöbeln... ist eine richtig
KREIDIGE Oberfläche sogar unhygienisch ! ( also matten Acryl-Klarlack drauf ?)
Einfache Möbelstücke ( wer sich das überhaupt leisten konnte ? ) wurden nur mit Öl
behandelt... und die " Uralten "Höhlen-Zeichnungen sind in den Erdfarben = Ocker gemacht worden... dazu zählt auch die Kreide oder Kohle ! bei den modernen Tuben- Farben nennen diese sich... Deckfarbe-weis... und ganz modern, das lasierende Titanweis !
Trotzdem finde ich muss man schon MUT zu solch " schreienden " Farben haben....
war nur mal ein kleiner Ausflug in die Geschichte, viel Erfolg damit !
Gruss....

Holzpaul
Goldmitglied
@Hazett Zugegebenermaßen bin ich auch eher ein Vertreter der gediegenen Farben. Aber es hat nicht jeder den gleichen Geschmack. Zur Oberfläche der Kreidefarbe kann ich nur sagen hast Du recht wenn man sie nicht wachsen würde. Da ich sie aber grundsätzlich wachse und poliere, erhalte ich immer eine glatte und seidenmatte Oberfläche. Es entsteht auch eine gewisse Tiefenwirkung die das Möbelstück edler aussehen lässt.
LG Holzpaul - der mit dem Holz tanzt

Ottomar
Goldmitglied
@Paul

Allmählich erfasse ich die Philosophie Deiner Herangehensweise. Das ist natürlich eine ganz andere Veranstaltung als das, was sonst auf dem Markt angeboten wird.

Insofern handelt es sich keineswegs um die von mir abgelehnte Imitation alter Möbel, sondern um eine neue Art der Oberflächengestaltung.

Bei "weißem Wachs" bin ich allerdings zusammengezuckt, aber beileibe nicht Deinetwegen. Das ist nämlich ein gerne benutztes Mittel, um neu aufgetragene Malereien auf sog. Bauernmöbeln ein stumpf-abgeschossenes Aussehen zu verleihen.

Und so altert dann ein Schrank aus Tannenholz, der 100 Jahre auf dem Buckel hat (Gründerzeit), mit einem Male um 200 Jahre, wird zu einem bäuerlichen Hochzeitsschrank aus dem späten Barock.
Unkundigen, die die Form und Verarbeitung des Möbels nicht lesen können, werden dann solche "Antiquitäten" für teures Geld verkauft.
Dann steht der Schrank in der Diele und darf bewundert werden, weil er ja ach so gut mit der Landhausküche harmoniert.