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Sind Endstopps an einer CNC nur etwas für Anfänger?

Holzpaul
Goldmitglied
Vor einigen Tagen hatte ich mir einen Livestream mit drei CNC Nerds reingezogen, wobei es auch um den Sinn und Unsinn von Endstopps an einer CNC ging. Man kam zu der einstimmigen Meinung dass man das nicht bräuchte. Es wurde sogar eine Art Crash gezeigt um zu demonstrieren das eine "gute" Fräse dieses ohne Weiteres wegsteckt. Mich würde interessieren wie Eure Meinung dazu ist?
LG Holzpaul
29 ANTWORTEN 29

gschafft
Platinmitglied
Deine eigentliche Frage , ob Endstopps an einer CNC nur etwas für Anfänger sind, kann ich nicht beantworten.

Was ich beantworten kann ist, das meine CNC keine hat, weil beim Kauf keine dran waren und ich mir das Geld für die Nachrüstung sparen möchte.

kaosqlco
Diamantmitglied
Da ich meine CNC endlich fertig bauen möchte, habe ich mich wieder verstärkt mit dem Thema befasst.
Ich halte Endstopps für ein nützliches Feature, ja sogar ein Sicherheitsfeature, dass auch die Technik schont.
Beim Lesen ist mir auch der Begriff Autosquaring begegnet, was ohne Endstopps nicht geht und was ich bei Eigenbaufräsen für nützlich halte.

Holzpaul
Goldmitglied
kaosqlco:
Da ich meine CNC endlich fertig bauen möchte, habe ich mich wieder verstärkt mit dem Thema befasst.
Ich halte Endstopps für ein nützliches Feature, ja sogar ein Sicherheitsfeature, dass auch die Technik schont.
Beim Lesen ist mir auch der Begriff Autosquaring begegnet, was ohne Endstopps nicht geht und was ich bei Eigenbaufräsen für nützlich halte.


Autosquaring wird nur für CNCs (z.B.MPCNC, LowRider) benötigt deren Achsen mehr als einen Motor haben um die jeweils an einen Endstopp zu fahren dass sich die Achse im rechten Winkel ausrichtet.
Bei einer CNC mit jeweils einem Motor pro Achse kann jeweils an x-,y- und z- ein Endstopp verbaut werden um den Maschinennullpünkt festzulegen. Das nennt sich dann Referenzfahrt. "Könner" benötigen dieses Feature nicht und fahren einen Punkt manuell an und nullen diese Position händisch oder mit Tastplatte ab. Sie sind dann was denn Nullpunkt angeht flexibler.
LG Paul

cyberman
Platinmitglied
Es gibt auch, zumindest bei 3D Drucker, der Möglichkeit die Endstops im Motortreiber zu realisieren, hier wird die Stromaufnahme gemessen, sobald diese steigt wird die Bewegung abgeschaltet. Ob das auch bei einer CNC funktioniert kann ich nicht sagen da ja hier durchaus durch z.b. einer höheren Zustellung die Stromaufnahme gewollt steigt. Ich könnte mir aber vorstellen daß man auch hier einen Schwellwert einstellen kann um diese Funktion zu nutzen. Ansonsten gibt es zumindest bei 3D Drucker auch die Möglichkeit s.g. Softendstops zu definieren, dies wird in der Software gemacht und definiert die maximalen Verfahrenswerte, damit werden auch keine physische Endstops benötigt.

Munze1
Silbermitglied
Hallo zusammen

Es gibt da die und jenigen Ansichten, die einen halten es für sinnvoll, die anderen für überflüssig. Meine CNC hat welche, jeweils 2 an der X und Y Achse, an der Z nur nach oben. Wenn die Maschine mit ordentlichen Steppern ausgestattet ist und man wirklich auf Kollision fährt kann durchaus was kaputt gehen. Wenn ich am Joystick fahre bin ich ganz froh, das ich nicht überfahren kann, sonst wäre ich doch schon mal in die Lageraufnahme gefahren. Da kann die KUS schon einen Schlag bekommen.

Moderne CL Stepper haben eine Erkennung bei Schrittverlusten, die gehen dann auf Alarm und stoppen, das muss der Schrittmotor aber können.

Das referenzieren hat nix mit der späteren Arbeitsweise zu tun. Du kannst deinen Nullpunkt überall an deiner Maschine setzen und von dort beginnen. Solltest du mit Werkzeugwechsler und anderen Dingen arbeiten, die immer an der gleichen Stelle zu finden sind, dann braucht die Maschine eine Refernzposition um dies auch zu finden.

Die Maschine arbeitet eh mit 2 Koordinatensystemen, was man je nach Software umschalten kann. Daher ist es wichtig, wo du deinen Nullpunkt setzt, den der ist der Startpunkt für die Fräsprogramme.

In den meisten Softwaresteuerungen können auch Softlimits gesetzt werden.

Grüße

Dieter

Holzpaul
Goldmitglied
Munze1:
...

Die Maschine arbeitet eh mit 2 Koordinatensystemen, was man je nach Software umschalten kann. Daher ist es wichtig, wo du deinen Nullpunkt setzt, den der ist der Startpunkt für die Fräsprogramme.

In den meisten Softwaresteuerungen können auch Softlimits gesetzt werden.

Grüße

Dieter

Hallo Dieter,
schön das du dich als "alter CNC-Hase" hier mit einbringst. Ich selbst bin noch garnicht solange dabei und kann nur lernen. Das mit den zwei Koordinatensystemen funktioniert softwaremä8ig. Ich nehme an das eine K-System nimmt als Referenz den Maschinennullpunkt und das andere den Werkstücknullpunkt als Nullpunkt. Zwar kann dieser auch gleich sein, aber er muss es nicht. Leider habe ich bei Repetier Host noch nicht diese Möglichkeit (Umschalten beider K-Systeme) gefunden. Es ist auch eigentlich eine Druckersoftware mit CNC-Erweiterung die möglicherweise dieses nicht zur Verfügung stellt. Leider funzt Estlcam als Steuersoftware nicht mit einem Bigtreetech-Board dass ich z. Zt. noch an der LR2 verbaut habe. Mit der neuen Fräse mit Arduino wird es funktionieren, aber wie habe ich mir bis jetzt weder Gedanken gemacht noch ausprobieren können.
LG Paul

Holzpaul
Goldmitglied
cyberman:
... Ansonsten gibt es zumindest bei 3D Drucker auch die Möglichkeit s.g. Softendstops zu definieren, dies wird in der Software gemacht und definiert die maximalen Verfahrenswerte, damit werden auch keine physische Endstops benötigt.

Das stimmt immo nur zum Teil. Diese Funktion hat meine CNC LR2 auch. Allerdings sollte dann nach dem Einschalten die Fräse oder auch Drucker "gehomed" werden, d.h. es muss als erstes der Maschinennullpunkt angefahren werden und dass funktioniert fast ausschließlich mit je einem Endstopp je Achse. Ansonsten würde ein softwaremäßiger Eintrag an den Verfahrwegen nichts nützen da die Fräse oder auch Drucker nicht weiss wo derzeit die tatsächliche Position der Spindel bzw. Extuder ist.
LG Paul

Munze1
Silbermitglied
Hallo Paul

Danke frü die emoticon.smilie_blumen.title. Ich bin nicht wirklich ein alter CNC Hase. Ich beschäftige mich seit Jahren damit und seit knapp 2 Jahren gehöre ich auch zur Fräsfraktion. Mein Wissen beruht auf viel lesen und slebst ausprobieren. Im grossen und Ganzen muss ich sagen, macht das Ding unglaublich Spass und erweitert die eigenen Möglichkeiten massiv. Ich habe mich mittlerweile gut mit der Maschine angefreundet und das meiste kommt gut heraus und manchmal passiert es trotzdem das es nichts wird. Die Erfahrung macht's.

Viele Grüsse

Dieter

thelittleDevil
Goldmitglied
Also meine CNC hat pro Achse einen Endschalter. Bei jedem Start der Maschine fahre ich immer erst einmal eine Referenzfahrt. Sorry, habe CNC-Fräser gelernt und gesamt fast 10 Jahre an diversen CNC-Fräsen gearbeitet. Da wurde so etwas zu Schichtbeginn auch gemacht.
Für den Hobbybereich sehe ich einfach den Vorteil, dass ich in meiner Steuerung den Verfahrweg festlegen kann. Somit ist zumindest theoretisch ein Überfahren nicht möglich und wenn sie in die Nähe des Endes kommt (Einstellungssache, hab bei mir 5mm drin) bremst sie automatisch ab und fährt langsam bis zum Ende. Zudem kann ich eine Parkposition festlegen auf die die Maschine nach Fräsende fährt. Oder ein Werzeugwechselpunkt könnte festgelegt werden. Zudem könnte man auch zwischendrin mal die Maschine abschalten und am nächsten Tag weiter zu arbeiten. Oder wenn es einen Crash gibt. Man sollte hierzu aber den Abstand vom Referenzpunkt zum Werkstücknullpunkt wissen. An meinen Industriemaschinen konnte man den auch gut speichern.
War hinsicht eines Stromausfalls auch nicht die doofste Idee.
Zu Anfangs bin ich an meiner Hobbymaschine auch mal über den Endpunkt drüber rausgefahren (da war der Verfahrweg noch nicht einprogrammiert bzw. aktiviert). Zum Glück hatte ich noch einen Endstopp aus Holz dran. Das tat der Maschine trotzdem nicht so gut. Zum Glück war ich nicht so schnell.
Hatte auch mal einen derben Crash, In Z- voll in den Maschinentisch getaucht und dann die Y-Achse verfahren. Verwundert hat es der Fräser sogar überstanden, nur kurz darauf musste ich feststellen, dass beim Antriebsmotor die Welle bündig abgerissen ist. Somit können schon ganz schön Kräfte auftreten. Und wenn diese mmal ungebremst und vielleicht mit Vollgas auftreten bzw. schlagartig abgebremst werden durch einen Crash kann man sich Ruck Zuck die Antriebsspindel (Kugelrollspindel) verbiegen. Und sowas will ja niemand haben.
I