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Glasschneider selber bauen - welches Messer kaufen und welche Fehler vermeiden?

Maggy
Diamantmitglied
Ich möchte mir gerne auch einen Glasschneider bauen. Dazu gibt es zig Anleitungen, auch viele hier im Forum. Aber gerade hier im Forum habe ich bei den älteren Projekten in den Kommentaren gelesen, daß es ganz wichtig ist ein gutes Messer zu haben und daß es oft doch nicht so gut funktioniert und nicht immer an der Sollstelle bricht, wie in den Videos bei Youtube.
Meine Ansprüche bzw Wünsche wären
Bauart so simple wie möglich ohne Fräse oder größeres Elektrogerät - Ihr kennt ja meine Arbeiten
Zweck Flaschen schneiden um für den Weihnachtsbasar Teelichter zu machen

Meine Fragen an die Glasschneidbauer, die schon etwas Erfahrung mit ihrem Eigenbau haben wären:
welchen Cutter empfehlt Ihr mir, evt Bezugsquelle, gerne auch per PN
welche Fehler könnte ich vermeiden, die Ihr gemacht habt
auf was soll ich besonders achten
kann man jedes Flaschenglas damit schneiden oder gibt es Unterschiede
was habt Ihr sonst noch gute Empfehlungen für mich
und wie groß muß das kleinste Gerät sein (Ihr wißt ja, Problem Werkstattgröße)

ganz herzlichen Dank für jeden hilfreichen Tipp
49 ANTWORTEN 49

mit
Silbermitglied
Willst du unbedingt einen Glasschneider selbst bauen oder suchst Du nur eine günstige Möglichkeit, die Flaschen zu zerschneiden? Im letzteren Fall würde ich mal nach einem Flaschenschneider schauen. Die Teile funktionieren ähnlich wie ein Rohrabschneider. Man spannt die Flasche ein und dreht dann das Werkzeug um die Flasche oder umgekehrt.
Wenn du es selbst bauen willst: Ich hab sowas vor Jahren mal gemacht. Leider hab ich keine Bilder davon, aber das Prinzip ist ganz einfach. Ich habe vier Pu - Rollen von ausgedienten Inlinern so auf einer Multiplexplatte montiert, daß ich eine Flasche darauf drehen konnte. Zur Lagerung der Achsen genügen Baumarktwinkel mit 3mm Materialstärke. In der Mitte hab ich dann ein Hartmetallrad mit den gleichen Winkeln montiert, so daß das Rad dem Radius der Flasche entsprechend tiefer sitzt. Wenn man nun die Flasche auf die Pu - Rollen legt und mit leichtem Druck dreht, ritzt das Hartmetallrad die Flasche passend ein. Diese HM - Räder gibt es für ganz kleines Geld z. B. von Stahlwille oder KS - Tools als Ersatzteil für Stahlrohrabschneider. Die Härte reicht für Flaschenglas vollkommen aus.
Nachdem die Flaschen geritzt sind, brauchst Du sie nur noch mit einem Heißluftfön oder alternativ im Backofen auf ca. 200 Grad zu erwärmen und in kaltem Wasser abzuschrecken. Das Glas trennt sich dann entlang der Ritzung.

Nightdiver
Goldmitglied
Ganz wichtig ist, und genau das machen die meisten falsch, immer ein Tröpfchen Petroleum (oder ein anderes sehr, sehr dünnflüssiges Öl) auf das Schneidrad geben. Trocken geht zwar auch, aber mit dem Schneidöl werden die Schnitte wesentlich sauberer und brechen leichter.
Der zweite Fehler, der gerne passiert, ist, dass nach dem eigentlichen Schnitt zu lange gewartet wird, bis das Glas gebrochen wird, denn ein Glasschnitt kann „kalt“ werden. Auch hier können die Schnittkanten unsauber werden, stärker ausbrechen oder im schlimmsten Fall nicht mehr an der eigentlichen Schnittkante brechen, wenn man einen „alten“ Schnitt brechen will.
Die Tipps habe ich noch von meinem Vater, der in seiner Jugend rund 10 Jahre in einer Glasfabrik gearbeitet hat.

mit
Silbermitglied
@Nightdiver ein sehr guter Tipp, den ich vergessen habe. Mir hat eine Kunstglaserin geraten, das Schneidrad immer mit Terpentin o. ä. zu benetzen.emoticon.smilie_like.title

HaHoma
Goldmitglied
Nightdiver:
Ganz wichtig ist, und genau das machen die meisten falsch, immer ein Tröpfchen Petroleum (oder ein anderes sehr, sehr dünnflüssiges Öl) auf das Schneidrad geben. Trocken geht zwar auch, aber mit dem Schneidöl werden die Schnitte wesentlich sauberer und brechen leichter.
Der zweite Fehler, der gerne passiert, ist, dass nach dem eigentlichen Schnitt zu lange gewartet wird, bis das Glas gebrochen wird, denn ein Glasschnitt kann „kalt“ werden. Auch hier können die Schnittkanten unsauber werden, stärker ausbrechen oder im schlimmsten Fall nicht mehr an der eigentlichen Schnittkante brechen, wenn man einen „alten“ Schnitt brechen will.
Die Tipps habe ich noch von meinem Vater, der in seiner Jugend rund 10 Jahre in einer Glasfabrik gearbeitet hat.


Sehr gute Tipps. Das war mir noch nicht bekannt. Dafür gibts nen Daumen emoticon.regular_smile.titleemoticon.smilie_like.title

cyberman
Platinmitglied
Hast du meinen Flaschenschneider gesehen, da ist zwar eine Fräsung dabei, das geht aber auch ohne OF und ist Recht einfach aufgebaut.
Was das für ein Glasschneider ist kann ich nicht sagen, der ist uralt und flog jahrelang ungenutzt in einer Schublade in der Werkstatt rum.

JoergC
Diamantmitglied
Nightdiver:
Ganz wichtig ist, und genau das machen die meisten falsch, immer ein Tröpfchen Petroleum (oder ein anderes sehr, sehr dünnflüssiges Öl) auf das Schneidrad geben. Trocken geht zwar auch, aber mit dem Schneidöl werden die Schnitte wesentlich sauberer und brechen leichter.
Der zweite Fehler, der gerne passiert, ist, dass nach dem eigentlichen Schnitt zu lange gewartet wird, bis das Glas gebrochen wird, denn ein Glasschnitt kann „kalt“ werden. Auch hier können die Schnittkanten unsauber werden, stärker ausbrechen oder im schlimmsten Fall nicht mehr an der eigentlichen Schnittkante brechen, wenn man einen „alten“ Schnitt brechen will.
Die Tipps habe ich noch von meinem Vater, der in seiner Jugend rund 10 Jahre in einer Glasfabrik gearbeitet hat.


Es soll auch Glasschneider geben, die schon direkt einen Ölvorrat an Bord haben, das ist aber wahrscheinlich für so ein Projekt überdimensioniert.

@Maggy mach Dir nicht so viele Gedanken um den Schneider. Geh in den Baumarkt und kauf irgendeinen billigen, der reicht für ein paar Flaschen zu schneiden allemal.

Nachtuebernahme
Goldmitglied
Da geb ich @JoergC recht.
Mein Glasschneider hat ca. 10 € gekostet und funktioniert wunderbar!
Der Tipp von @Nightdiver ist wichtig:
Glas ist ein Material, welches theoretisch immer "flüssig" bleibt. Wenn ein getaner Schnitt nicht zeitnah gebrochen wird, verbindet sich das Glas wieder. (Zwar nicht wortwörtlich, aber so kann man es sich vorstellen.) So wurde es mir vor Urzeiten in Neugablonz an der Silberschmiedeschule erzählt.

Das problemlose brechen geht durch einen willkürlich zugeführten Temperaturunterschied fast von alleine...

Wolfgang111
Goldmitglied
Maggy,
warum willst Du einen Glasschneider selber bauen? Die werden dir in jedem Baumarkt für ein paar Euronen hinterhergeschmissen. Da lohnt sich der ganze Aufwand nicht. Und nur um ein paar Flaschen zu köpfen schon gar nicht.

JoergC
Diamantmitglied
Wolfgang111:
Maggy,
warum willst Du einen Glasschneider selber bauen? Die werden dir in jedem Baumarkt für ein paar Euronen hinterhergeschmissen. Da lohnt sich der ganze Aufwand nicht. Und nur um ein paar Flaschen zu köpfen schon gar nicht.


Ich glaube, sie will sich einen Flaschenschneider bauen und braucht dazu einen Glasschneider.