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Hilfe - mein Messschieber geht falsch! Bitte um Erklärung der Benutzung/Anleitung zum Nullen

kaosqlco
Diamantmitglied
Ich nutze seit Jahren einen mechanischen Messschieber und messe damit, so gut wie ich es kann.
Letztens habe ich festgestellt, dass die beiden Nullstriche in Nullstellung gar nicht übereinanderliegen und bekam einen Schreck. Sollte alle meine Messungen bisher falsch gewesen sein? Zur Kontrolle habe ich den Sechskantkopf einer M6-Schraube gemessen. Laut Norm soll die Schlüsselweite 10mm sein, auf meinem Messschieber lese ich 9,7 ab. :whatchutalkingabout
Kann ich das irgendwie reparieren / nullen?

Fotos kann ich bei Bedarf liefern, wenn das hilft.

20 ANTWORTEN 20

saberlod
Platinmitglied
Bei einem Mechanischen Messschieber kannst du leider gar nichts nachbessern. Der ist somit leider für die Tonne. Höchstwahrscheinlich sind deine Messschenkel verschließen, aber vermutlich eher etwas verbogen.
Versuch mal noch folgendes. Messe an den drei Stellen wie im Bild eingezeichnet, ein dir bekanntes Bauteil. Z.B. die Führungsstangen an deinem Prusa - die haben nämlich exakt 8mm.
56734.attach
Wenn du dann unterschiedliche Ergebnisse erhälst ist evtl. der bewegliche Messschenkel verbogen.

Schlacke
Alter Hase
Würde mich nicht auf eine einzige Messung verlassen. Vielleicht hat der Schraubenkopf ja tatsächlich Untermaß !?
Für solche Kontrollnessungen gibts spezielle Endmaße. Sind allerdings nicht billig, da aufwendig in der Herstellung, sollen ja schließlich absolut exakte Maße vorgeben.
Würde bei deinem Messschieber erst mal die Messbacken komplett zusammenschieben, ihn gegen eine Lichtquelle halten und schauen, ob die Messbacken ohne sichtbaren Lichtspalt schließen.
Dann schauen ob die Striche bei der 0 übereinander liegen (inkl. Nonius).
Wenns bei 0 stimmt, sollte der Rest auch stimmen.
Auch die Innenmeßschnäbel und das Tiefenmaß kontrollieren. Und damit Messungen durchführen.
Die Skala gilt schließlich fûr alle drei Messarten.
Kann nach abertausend Messungen schon zu Abrieb an den Meßschnäbeln kommen, und dann wird halt weniger angezeigt.
Sollte sich dann aber beim Zusammenschieben der Meßschnäbel zeigen, wenn er nämlich plötzlich weniger als 0 anzeigt.
Einstellen kann man da eigentlich nix.
Es sind zwar oben meist 1-2 und evl. unten noch 1 versenkte Madenschraube, aber mit denen stellt man wohl eher ein, wie leicht- oder schwergängig der Schieber läuft.

kaosqlco
Diamantmitglied
@saberlod
Ich habe mal die M10-Schraube gemessen, an den 3 Stellen des Messchiebers. Oben: 9,8; Mitte: 9,8; Unten: 9,7
und da der Schraubkopf sicher keine sehr gute Referenz ist, nochmal beim Prusa; Oben 8,0, Mitte 8,0; Unten 7,9

also Tonne?

@Schlacke
Wenn ich den Messschieber gegen eine Lichtquelle halte, habe ich unten einen Spalt, oben nicht. Bestätigt die von saberlod vorgeschlagene Messung.
Die Striche liegen in Nullstellung nicht übereinander, der untere ist leicht weiter links.

Mein Messschieber hat insgesamt sogar 6 Madenschrauben. Wenn aber die Backen schon unterschiedlich ausgenuddelt sind, hilft auch Feintuning nix mehr und es muß ein neuer her, oder?

Empfehlungen?

Stromer
Goldmitglied
Was ist denn das für eine Aussage, daß man eine M10er Schraube als Meßlatte nimmt? Man nimmt dazu einen (neuen beschrifteten) Bohrer 10 mm meßt in längsrichtung parallel mittig und kann dann evtl. sagen daß der Meßschieber nicht genau ist. Mittig deswegen, weil die Spitze oder der Schaft abgenutzt sein können.
Bei den handelsüblichen Schrauben wird das Gewinde meistens "aufgerollt" und nicht geschnitten, dadurch sind die Spitzen "abgerundet" folglich fehlt außen dieses 1/10mm!
aufrollen des Gewindes : >> https://youtu.be/NvRcJoTEwa4

kaosqlco
Diamantmitglied
@Stromer
Sorry, war immernoch die M6-Schraube, habe mich da vertan.

Aber egal. Der Einstieg mit der M6-Schraube war wohl nicht ganz passend, weil wie ich jetzt zwischen den Zeilen lese, die nicht immer genau 10mm Schlüsselweite haben. Rausgestellt hat sich dadurch aber, dass mein Messschieber wohl an verschiedenen Stellen des Messschenkels anders mißt und das ist Mist. Da ist dann auch egal, ob ich einen Bohrer oder eine Gummiente vermesse, 0,1mm Abweichung sind 0,1mm Abweichung.

George1959
Silbermitglied
Ein Schraubenkopf ist ein denkbar schlechter Ratgeber denn, diese (wie alle Normteile) unterliegen Toleranzen. Wenn Du es genau haben möchtest solltest Du ein Endmaß verwenden. Oftmals liegt eines bei Bügelmssschrauben bei.

Alle Messschieber unterliegen immer einen Verschleiß. Darum werden Sie in Firmen in Regelmäßigen Abständen kalibriert.

Wegwerfen muss Du es aber nicht außer, es ist ein Billigheimer. Wenn es aber schon etwas teurer war dann brauchst Du lediglich die Abweichung zu ermitteln und diese künftig bei deine Messungen berücksichtigen. Wenn Du diesen Weg gehen möchtest ist es hilfreich die Abweichung direkt auf dem Gerät zu notieren.

Solltest Du ein neues kaufen wollen dann würde ich schon eine digitale empfehlen. Diese können auf Null gestellt werden und es treten weniger Ablesefehler auf. Dennoch, müssen auch Digitale Messschieber gelegentlich kalibriert werden.

Nightdiver
Goldmitglied
George1959:

Solltest Du ein neues kaufen wollen dann würde ich schon eine digitale empfehlen. Diese können auf Null gestellt werden und es treten weniger Ablesefehler auf. Dennoch, müssen auch Digitale Messschieber gelegentlich kalibriert werden.


Oh ha, mit solchen Aussagen wäre ich vorsichtig! Die billigen digitalen sind größere Schätzeisen, als die analogen. Ich besitze 3 Messschieber; alle wieder analog. Zwei herkömmliche und einen mit Uhr.
Bei den digitalen muss man auch aufpassen, dass man keinen Schrott kauft, auch wenn man sie nullen kann. Ich habe mehrere der digitalen besessen und sie alle wiedr entsorgt, denn die digitalen neigen dazu, sich bei Reihenmessungen selbst zu verstellen.
Nimm einen digitalen Messschieber und miss 15 bis 20 mal im Wechsel Werte zwischen 5 und 8 cm weite. Dann schiebe die Backen wieder zusammen und schau, ob er weiterhin 0 anzeigt. Das klappt nur bei den besseren, aber nicht bei den günstigeren. Einen analogen juckt das nicht.
Zum anderen waren bei meinen digitalen Schiebern immer die Batterien leer, wenn ich sie wirklich benötigt habe. Ich habe zwar immer passende Knopfzellen liegen, aber nervig ist es trotzdem.

Auch wenn die analogen Schieber vielleicht „out“ sind und sie sich nicht so bequem ablesen lassen; ich ziehe sie in jedem Fall den digitalen vor.

Schlacke
Alter Hase
Würde auch sagen, dass der Messschieber dann tatsächlich wohl "einen weg hat".
Hatte in deinem ersten Text ganz überlesen, dass du den Nullpunktest ja schon gemacht hattest.
Wegschmeißen würde ich ihn aber deswegen nicht gleich.
Kannst ja immer noch Innenmessungen und Tiefenmessungen damit machen, vorausgesetzt hier gibts nicht auch bereits Abnutzungen.
Und bei den Außemessungen kommt es ja auch nicht immer auf den letzten 1/10 mm an.
Kannst z.b., da ja jetzt bekannte Größe, diesen 1/10 mm jeweils oben drauf rechnen.
Den Messschieber bzw. Messschnabel einfach entsprechend markieren.
Oder du packst in z.b. zur Oberfräse um die Größe der Fräser und Einspanntiefe zu kontrollieren. Dafür sollte er reichen.
Empfehlungen im speziellen hätte ich jetzt keine.
Halt die "üblichen Verdächtigen" wie Mitutoyo, Mauser, Mahr, Helios Preiser...
Oder von Hausmarken wie Hoffmans Garant.
Ist ja dann auch umgelabelte Markenware.
Statt eines Mechanischen mit Nonius vielleicht einen Uhrenmessschieber oder gleich einen Digitalen. Sind schneller abzulesen.
Unterschiede wären dann noch ob mit Stellrädchen oder Stellschieber. Die mit Stellrädchen lassen sich nach meinem Gefühl besser bedienen, feiner einstellen.
Wenns wieder ein "Klassischer" mit Nonius wird, auf ne vernünftige "Entspiegelung", Ablesbarkeit achten. Lassen sich dann besser in jeder Position ablesen, ohne Blendung und so.

George1959
Silbermitglied
Nightdiver:


Oh ha, mit solchen Aussagen wäre ich vorsichtig! Die billigen digitalen sind größere Schätzeisen, als die analogen. Ich besitze 3 Messschieber; alle wieder analog. Zwei herkömmliche und einen mit Uhr.
Bei den digitalen muss man auch aufpassen, dass man keinen Schrott kauft, auch wenn man sie nullen kann. Ich habe mehrere der digitalen besessen und sie alle wiedr entsorgt, denn die digitalen neigen dazu, sich bei Reihenmessungen selbst zu verstellen.
Nimm einen digitalen Messschieber und miss 15 bis 20 mal im Wechsel Werte zwischen 5 und 8 cm weite. Dann schiebe die Backen wieder zusammen und schau, ob er weiterhin 0 anzeigt. Das klappt nur bei den besseren, aber nicht bei den günstigeren. Einen analogen juckt das nicht.
Zum anderen waren bei meinen digitalen Schiebern immer die Batterien leer, wenn ich sie wirklich benötigt habe. Ich habe zwar immer passende Knopfzellen liegen, aber nervig ist es trotzdem.

Auch wenn die analogen Schieber vielleicht „out“ sind und sie sich nicht so bequem ablesen lassen; ich ziehe sie in jedem Fall den digitalen vor.


Vielleicht hätte ich erwähnen sollen, dass ich von Messmittel in guter Qualität spreche und nicht über diese Billigdinger die man irgendwo kaufen kann. Ich arbeite seit Jahrzehnte mit Messmittel aller Art und kann deine Aussage bezüglich Digitale Messschieber nicht bestätigen. Ich kaufe nur gute Geräte mit Kalibrierungszertifikat. Ob man nun Digital oder Analog wählt ist jedem selbst überlassen doch wenn es um qualitativ hochwertige Messmittel geht so sind der digitalen immer den Vorzug zu geben. Batterien sind natürlich immer wieder ein Thema über das man sich streiten könnte und da kann ich aus Erfahrung sagen, wenn man das Gerät längere Zeit nicht verwendet sollte man stets die Batterie aus dem Gerät heraus nehmen. Einen Ersatz sollte man auch stets parat halten. Digitale haben auch einen anderen Vorteil. Sie können (bei entsprechender Ausstattung) an ein Rechner angeschlossen werden und die Messergebnisse können automatisiert aufgenommen und verwahrt werden.