@RockinHorse: Beschreibe mal bitte näher, was Du damit biegen möchtest. Industriell werden die meisten Formen aus gehärtetem Federstahl gebogen. Der Grund ist folgender: Wenn man ungehärteten Federstahl härten will, findet eine Randentkohlung statt. Diese Entkohlung verhindert, daß der Stahl an dieser Stelle gehärtet werden kann, weil der Härteträger Kohlenstoff durch die Erwärmung hinausdiffundiert ist. Da Federstahl meist recht dünn ist, besteht er eigentlich nur aus »Rand« und ist somit bereits nach dem »ausglühen«, dem weichglühen entkohlt und reif für die Schrottkiste.
Industriell wird der Federstahl in Stahl mit ähnlich hohem Kohlenstoffanteil eingepackt und dann wärmebehandelt.
Härten ist gar nicht so einfach: Erwärmen über A1 (723°C) oder A2 (769°C), je nach Stahlsorte, eine bestimmte Zeit (je nach Werkstoffdicke) auf der Temperatur halten (Haltezeit), danach, je nach Werkstoff in Wasser, Öl, Druckluft oder ruhender Luft abschrecken. Das Ergebnis ist ein sehr spröder Stahl, der fast keine Biegebelastung aushält. Um ihn brauchbar zu machen, muß der Stahl angelassen werden: Bei Temperaturen zwischen 100°C und 580°C. Je höher der Stahl angelassen wird, desto weniger Härte, aber mehr Zähigkeit erhält er. Bei dem Federstahl, den ich gehärtet hatte (in meiner Hobbywerkstatt), habe ich die besten Ergebnisse bei etwa 400° Anlaßtemperatur erhalten.
Viel Spaß beim Experimentieren! 😉