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3D Drucker

Rincewind70
Silbermitglied
Schon lange reizte mich ein 3D-Drucker. Vor einem Jahr erwarb ich einen Bausatz von GermanRapRep, den Protos. Da ich ihn mit Edelstahlrahmen nahm, wich der Zusammenbau stark vom Baupan ab, war aber machbar. Bausatz heißt in diesem Fall, alle benötigten Teile sind dabei, aber jeder Stecker muss noch gekrimpt oder gelötet werden. Einige Erfahrung als Bastler, bestenfalls Elektroniker sollte man schon mitbringen.

Das Prinzip ist eigentlich recht simpel. Ein Plastikdraht von der Spule – Filament genannt - wird in einer Düse erhitzt (je nach Material 170-270°) und in feinen Schichten von ca. 0,1-0,5mm auf das Druckbett aufgebracht. So entsteht Schicht um Schicht das Objekt. Gesteuert wird der Drucker von einem Arduino (mit dem sich auch Car-PC, Server uvm. verwirklichen lassen), der die Schrittmotoren anspricht. Die Schrittmotoren (1 je Achse) für die X- und Y-Achse bewegen das Druckbett, 2 weitere bewegen die Düse in der Z-Achse.

Die benötigten .stl-Dateien lassen sich selbst mit Sketchup (und einem Plugin) erzeugen, mit einem Profi CAD-Programm sowieso. Es gibt aber auch eine Plattform auf der Abertausende fertige Vorlagen zu finden sind ( www.thingiverse.com ). Daraus errechnet der sogenannte Slicer die zu druckenden Schichten und die Fahrwege. Diese werden als G-Code an das Gerät gegeben. Man kann den G-Code um eigene Befehle ergänzen und auch im laufenden Betrieb problemlos Temperaturänderungen oä. durchführen.

Die gängigsten Materialien sind PLA (PolyLacticAcid, langkettige Milchsäuren, biologisch abbaubar) und ABS (Acrylnitril-Butadien-Styrol, der Lego oder Playmo-Kunststoff). Es gibt weiche und harte Filamente. Aktuell drucke ich mit Glow-in-the-dark-Filament, habe auch noch druckbares Holz.

Um den allgemeinen Hype etwas zu bremsen: Es gibt tolle fertige Geräte zu kaufen, die perfekt eingestellt beim Kunden ankommen. Aber zum Drucken in 3D muss man sich schon etwas in die Materie einarbeiten. Drucktemperatur, Druckbetttemperatur, Layerhöhe, Infill und viele andere Parameter müssen bei jedem Objekt bedacht werden. Die Parameter bei jeder neuen Rolle Filament neu justiert werden, selbst in der gleichen Farbe vom selben Hersteller.
Und Fehldrucke passieren trotz Beachtung aller Parameter immer mal wieder...
Wenn man bereit ist, sich mit der Materie auseinanderzusetzen, dann ist es aber ein mächtiges Werkzeug, mit dem sehr viel möglich ist.

PS: Schön, wieder hier zu sein...[VIDEO="http://youtu.be/NbGw6yctnP4"][/VIDEO][VIDEO="http://youtu.be/UsJMhECyOfI"][/VIDEO]
19 ANTWORTEN 19

Janinez
Diamantmitglied
ein tolles Teil, wenn man sich damit auskennt und es beherrscht, wird wohl die Zukunft sein. Bin schon gespannt, mit was Du uns damit überrascht. Schön Dich wieder zu sehen

dausien
Silbermitglied
Klasse das Du uns Deine Erfahrungen mitteilst.

Ich habe auch schon viel davon gehört, mich würden aber speziell folgende Punkte besonders interessieren:



  • Wie Stabil sind die erzeugten Teile?
  • Wie hoch sind die Druckkosten pro Kubik-cm, ich weiß das hängt natürlich vom Material ab.
  • muss viel nach gearbeitet werden? (schleifen, lackieren etc.)

dirkfulda
Silbermitglied
Coole Sache dat, würde mich ja auch reizen so ein Teil, aber für was gescheites muss man bestimmt auch gescheites Geld hinlegen, oder?
Was hat denn Dein Bausatz gekostet, und was mich noch mehr interessiert wie hoch sind denn die Materialkosten für z.B. so einen Würfel?

s_engel
Silbermitglied
Dein 3D Drucker ist mal massiv gebaut. emoticon.smilie_like.title

Ich habe vor ca. 1,5 Jahren den Prusa Mendel von reprap.org nachgebaut.
Der ist bei weitem nicht so Schwingungsarm.

[VIDEO="http://www.youtube.com/watch?v=yEXXJe1OdbU"][/VIDEO]

Villeicht können wir noch paar Erfahrungen austauschen.

Zu den Druckkosten: Das Filament kostet ca. 20€ pro Kilo. Ein kleiner Würfel wiegt nur wenige Gramm.
Zudem kann man in der Software angeben, wie weit ein Objekt ausgefüllt werden soll.
Wenn es mechanisch nicht viel aushalten muss, kann eine Füllstruktur von z.B. 10% gedruckt werden, um kosten und zeit einzusparen.

VG!
Sebastian
25231.attach

greypuma
Goldmitglied
das ist doch mal nen Thema ,welches bestimmt einige anspricht ..mich natürlich auch emoticon.teeth_smile.title !
coole Teile hast Du da schon gemacht ..wenn man was braucht ,weiss man ja jetzt an WEN man sich wenden kann 🙂

Brutus
Platinmitglied
Ich hätte da auch gleich etwas anzumelden, bei Gelegenheit bitte einen Fluxkompensator für mich ;o)

Woody
Platinmitglied
Um Mr. Spock zu zitieren: faszinieeerend 🙂

Rincewind70
Silbermitglied
Also der Würfel ist mit 25% Infill gedruckt. Darauf kann ich stehen, mit meinen schlanken 100kg...
Nachgearbeitet habe ich keines der Objekte bisher. Nach Ostern will ich noch nen 3d Scanner bauen, um dann auch Personen auszudrucken. Die werde ich dann evtl noch mit Alabastergips oder so glätten. Das Drucken erzeugt systembedingt immer sichtbare Schichten.

Mein Bausatz hat inklusive des geschweißten Edelstahlrahmens und einem Heizbett um die 1000€ gekostet, wenn ich mich recht entsinne. Mittlerweile gibt es eine sehr gelungene Dokumentation und er wird auch glaube ich nur noch im Rahmen angeboten. Und er ist viel billiger geworden.
Ich kann ihn echt empfehlen. Und ich habe 20x2015cm Bauraum - das reicht mir vollkommen.

@Sebastian: Der PRotos ist dem Prusa wohl sehr ähnlich. Ich las in Foren, dass sich bei der Rahmenkonstruktion aus Gewindestangen das ganze Gerät bei passenden Verfahrwegen ganz schön aufschaukeln kann. Deshalb auch von Anfang an die Investition in den Rahmen.
Ich würde mich sehr freuen, mich mit dir auszutauschen.

Da ich noch die Schrittmotoren und einen Arduino von einem Freund zur Verfügung habe, baue ich jetzt einen Spherebot. Das ist ein Robo, um Eier und Christbaumkugeln zu bemalen.

Rincewind70
Silbermitglied
@uli: üb mal mit Sketchup, dann kriegste deine Rinne... 😉

@brutus: Den Fluxkompensator hab ich fertiig! Aber ich häng an der Firmware! Die will, dass ich ihn mit Beam betreibe! Das geht nun wirklich nicht!!!