Also reinigen mit dem HDR macht definitiv Sinn, weil
1 nach weit über 30 Jahren so viel Schmutz auf und vor allem in den Poren der Mineralischen Fassade stecken.
2. Du damit mal sämtliche alte Farbe runterholst die nicht mehr gut drauf haftet. bzw. die Sandende und Kreidende Schicht runterholst.
3. damit Moos und Algen weitestgehend entfernt kriegst bevor du mit der Chemiebrühe draufgehtst. (Geiger Stop ist übrigens recht effektiv auf Chlorbasis)
Wenn dann die Fassade nach ein paar Tagen wieder agetrocknet ist. Dann gilt es den Untergrund zu prüfen.
1 Kreidet/ Sandet er - mit der Hand über den Putz fahren - wenn du weiße Abfärbungen hast bzw. wenn er bröselt - dann sandet und kreidet er und somit nicht tragfähig
2. Wie saugfähig ist er - am einfachsten einen richtig nassen Schwamm an der Fassade ausdrücken, bleibt ein dunkler Fleck bzw. es saugt richtig das Wasser ein ist er sehr stark saugend und somit auch nicht tragfähig.
3. Deine Risse, wie groß sind sie bzw. arbeiten sie noch, weil es z.B. ein Fachwerkhaus ist bzw. baulich bedingt Risse sind z.B. durch Setzungen oder Hagelschäden auf WDVS.
Wenn diese Prüfungen abgeschlossen sind, kannst du den nächsten Schritte angehen.
Für die Risse, sofern sie nicht weitermachen kannst du faserverstärkte Spachtelmassen für die größeren Risse einsetzten und für die kleineren gibt es spezielles Acrylat mit Sand, um somit die Putzstruktur zu erhalten.
Ich tippe mal drauf dass, wenn dein Untergrund sandet und mineralisch war auf jeden Fall ein Tiefgrund Sinn macht, dieser natürlich auf das spätere Farbsystem angepasst (z.B. Mineralisch, Dispersion, Acrylat, Siliconarz usw.)
Hier ist natürlich vorab die Überlegung was du von deiner Farbe erwartest bzw. wie lange sie halten soll. Was sich z.B. immer mehr durchsetzt und auf den meisten Silikatanstrichen Sinn macht ist ein Silikonharzsystem. Allerdings eine gute Silikonharzfassadenfarbe z.B. kostet im Fachhandel gleich mal Richtung 150 Euro in Weiß, dafür hast du aber den mineralischen Karakter erhalten sprich deine Fassade lässt die Feuchte wieder ans freie, sperrt aber die Feuchtigkeit von außen ab. Dazu ein Selbstreinigungseffekt, weil das wasser an der Fassade runter läuft. (Hier nicht täuschen lassen, sobald ein Tropfen Silikonharz in der Farbe ist, darf sie so betitelt werden.) Und die guten Varianten haben einen sogenannten Filmkonservierer gegen Moos und Algen in der Farbe das heißt, das das Biozid bis zum Schluss wirkt auch wenn die Fassadenfarbe abgenutzt wird. Bei den günstigeren Lösungen ist nur ein Biozid drin das relativ schnell ausgewaschen wird. Das Biozid ist übrigens unbedenklich, weil es wirklich nur in sehr kleinen Dosen agegeben wird.
Du kannst natürlich auch eine preiswerte Lösung einsetzen da dürfte der Eimer Acrylfassadenfarbe so ab 60 Euro im Baumarkt zu haben sein. Dafür machst du aber den Effekt des Wasserdampfdurchlasses kaputt und diese Farben neigen zum abblättern. Eine Silikatbeschichtung wäre natürlich auch denkbar, allerdings, wenn du jetzt schon Probleme mit Moos und Algen hast, würde ich dir davon abraten, weil leider das Klima bei uns immer mehr Moos und Algenwachstum zulässt und diese Farben ja die Feuchte mehr oder weniger lang halten und somit ein guter Nährboden für Moose und Algen bilden.
Das mal als grober Überblick.