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Kellerdeckendämmung, einfach und effizient?

ferdi_007
Goldmitglied
Hallo Miteinander, Ich habe mal wieder ne Frage. Wie schon öfters erwähnt habe ich mit meiner Liebsten vor etwa 3 Jahren ein altes Haus erworben. Die Eigenheiten des Hauses erfährt und erfühlt man aber erst im Laufe der Zeit.
Und immer zu Winterbeginn mache ich mir mal wieder Gedanken, was man verbessern kann. Diesmal ist wieder energetische Sanierung im Fokus, denn bei alten Häusern ist man weit entfernt von modernen Standards. Aber wenn sich die Liebste über die Fußkälte im Erdgeschoß beschwert, dann sollte man sich als selbsternannter Doppelhaushälftenselbstsanierer seine Gedanken machen.

Einer effektivsten und einfachsten Maßnahmen sei wohl die Kellerdeckendämmung. Hat so etwas schon mal jemand gemacht? Wenn man auf YT schaut werden da ganz easy riesige Platten auf riesige freie Kellerdecken geklebt. All diese Vorraussetzungen hat mein Haus nicht. An der Kellerdecke laufen einige Wasser-Rohre mit etwa 10cm Abstand zur Decke, in den Ecken der Außenwände sind große Kabelschächte angebracht, und unter dem fußkältesten Raum liegt ein Gewölbekeller. Und riesig ist es auch nicht, sondern eher klein und verwinkelt.

Und nun ein paar Fragen:

Welche Materialien sind zu empfehlen, gibt es diffusionsoffene Dämmung?

Spare ich Kabelkanäle aus und nehme ein paar kleine Kältebrücken an der Außenwand in Kauf?

Zieht man die Dämmung an den Außenwänden nach unten, und wenn ja wie weit?

Ist es Humbug einen Gewölbekeller zu dämmen? Der liegt nochmals 50cm tiefer als der restliche Keller und hat eine dementsprechend dicke Mauer zum Raum darüber.

Wie sieht es mit Durchbrüchen von Heizungsrohren und Kabeln aus, wie bekommt man die "wärmedicht"?

Kleben oder Bohren (Decke besteht aus Lattung, Stroh, ominösen Füllungen und zum Abschluss krümeliger Gipsputz)?

Wer hat Erfahrung damit und kennt die kleinen Fallstricke bei solchen Arbeiten?

... und zu guter Letzt wieviel bringt einem das energetisch?
16 ANTWORTEN 16

Tscharlie
Bronzemitglied
Da bin ich mal auf die Antworten gespannt bei steht so etwas auch an. Ich habe allerdings schon Betondecken aber auch viele Rohre und Kabel.
Eigentlich halte ich nicht viel davon alte Häuser zu dämmen da ich befürchte Schimmelprobleme zu bekommen.
Das einzige was ich mal gedämmt habe war die oberste Geschoßdecke.

ferdi_007
Goldmitglied
Tscharlie:

Eigentlich halte ich nicht viel davon alte Häuser zu dämmen da ich befürchte Schimmelprobleme zu bekommen...


Ja mit der Feuchtigkeitsphysik von alten Häusern is das so ne Sache, da sollte man vorsichtig sein.
Genau deshalb frage ich nach Diffusionoffen. Ne Weile lang hat man ja alles mit Styropor vollgekleistert und kann jetzt die schwarzen Schimmelspuren über dauergekippten Küchen und Badfenstern bewundern.

Krusse
Goldmitglied
Ganz ehrlich ich würde es lassen, das steht doch im keinem Verhältnis, bei einem alten Haus kann es eher passieren das die Luftfeuchtigkeit dann an andren Stellen stärker kondensiert weil der Boden mit seiner großen Fläche weg fällt und Du dann in den Ecken oder an Fenstern die nicht richtig eingebaut wurden Schimmelbefall bekommst.. Da Wärme eher nach oben steigt macht eine Dachdämmung wesentlich mehr Sinn. Ich halte aber generell nicht viel alles einzupacken. Eine Dämmung bis zu einem gewissen Grad macht Sinn das ist klar aber dann langt es auch. Wenn Deine Angetraute kalte Füße hat, schenke Ihr einfach Hausschuhe.emoticon.wink_smile.title

Sehr viele Häuser haben bis zu diesen Dämmwahnsinn wunderbar funktioniert, dann fing es mit neuen Fenstern und der Dämmung an und schon fing es mit dem Schimmel an.

cyberman
Platinmitglied
Ich würde mir da auch eher den Rat eines Fachmann / Sachverständigen einholen, mein Nachbar hatte auch sein altes Haus gedämmt mit dem Ergebnis das jetzt das Haus innen feuchte Wände hat. Es wird nicht umsonst heute viel mit Wohnraumlüftungssystemen gearbeitet.

Hazett
Silbermitglied
da ich selber eine alte HÜTTE bewohne ( Mauerdicke ca.65 cm ) aber ohne Keller ( nur ein Bunkerloch für Vorräte )... wird
eine Keller-Decken- Dämmung nur geringe Abhilfe schaffen !
In Deinem Fall wäre eine Fußboden-Isolierung angebracht... denn Feuchte steigt fast immer in dem Mauerwerk hoch, manchmal bis zum
1. Stockwerk ! ( Kapillarwirkung ! )
Fußboden wird am Besten mit einem schwimmenden Esstrich gedämmt... ( je nach Raumhöhe kann der auch dicker sein ) untere Lage ca. 2-3 cm Styropor.. dann Esstrich oder wasserfest verleimte Bodenplatten ( z.B. OSB, 22er) mit Nut und Feder ( + guten Ponal-Leim ) aufbringen.. rundum ca. 0,5 -max 1 cm Luft lassen,
den uml. Rand mit PE oder Styropor-Streifen ausfüllen !
dann Bodenbelag drauf.. z.B. Click-Clack-Elemente in Steinoptik ... oder Kork verlegen.. ist wärmer, aber auch empfindlicher ! Jetzt können rundum Sockelleisten angebracht werden !
Um das Mauerwerk gegen aufsteigende Feuchte zu schützen ( zumindest einzudämmen ) wirst um Bohrloch-Injektion nicht herum kommen !
Ich habe z.B. das POROFIN verwendet ... ist recht TEUER, aber ein echtes High-Tech Produkt ( 0,5 ltr. über 24 Euro ) für eine solche
Überlegung solltest Du dich bei deren Webseite ausführlich eine lesen ! ... bei mir hat's gut funktioniert, gerade bei feuchtem Mauerwerk !
Hier gibt es viele Möglichkeiten... z.B. auch das Mauerwerk unten Aufsägen ( mit Diamantgeräten ) und dann Bleche eine treiben !
Außen habe ich Rockwool -Glasfaser -Platten anbringen lassen ( nur 5 - 8 cm ) die isolieren nicht so gut wie z.B. 8 cm Styropor... aber sind
Atmungs-Aktiv und " nicht brennbar " ! ( hier kam eine Spachtelschicht mit Gewebe drauf, das kann man auch ohne Isolierung machen ** ! )
Weiterer positiver Neben-Effekt.. es gibt keine Mauersenk-Risse ** mehr.... und zum Abschluss ist da eine etwas teurere Farbe mit Lotus-Effekt drauf !
bis dato ( ca. 6 Jahre her ) keine Wasserlaufspuren oder ähnliches !
Gruss.....

ferdi_007
Goldmitglied
Ok, nochmal von vorn und eine kleine Beschreibung meines Hauses. Im Gegensatz zu Hazett bin ich lediglich mit einem Mauerquerschnitt von 25-30cm gesegnet. Außendämmung verändert das Aufwärmverhalten (Mauern müssen zu etwa 2/3 durchgeheizt werden) und das Kondensationsverhalten von Feuchtigkeit. Das ist durchaus schon mit eingepreist und von Außendämmung war nie die Rede und wird auch kein Thema werden.

Warum schreien alle Leute wenn sie altes Haus hören fast gleichzeitig "Feuchtigkeit"?

Einen Bausachverständigen hatten wir schon da; dieser sagte Kellerdeckendämmung und Dachdämmung sei zu empfehlen, Außendämmung hingegen nicht. Dachdämmung ist übrigens schon erledigt.
Und unser Haus ist (man mag es nicht glauben) inklusive Keller, trocken wie ein Trollinger, und hat auch kein Problem mit aufsteigender Feuchtigkeit. ( Nur an einer Stelle, bei der ich der Meinung war, da könnte man auf einen Sockelputz verzichten...)

Auch beim Innenausbau haben wir auf diffusionsoffene Wandbeläge geachtet, das gesamte Haus ist von innen mit Kalkputz versehen. Das macht ein unglaublich gutes Klima und nach dem Duschen beschlägt noch nicht mal der Spiegel. Sprich Feuchtigkeitsregulierung ist kein Thema. Auch werden im Frühjahr alle Fenster getauscht. Dies geschieht mit Holzfenstern vom Schreiner und Glas, welches der Substanz des Hauses angepasst ist.

Dämmung unter die Bodenbeläge, wurde soweit es geht erledigt, aber alle Echtholzbeläge (Vollholz), die ich aufwändig renoviert und verlegt habe, werden mit Sicherheit nicht wieder heraus gerissen. Deshalb frage ich ja konkret nach "Kellerdeckendämmung".

Laut Sachverständigen kann ich mit einer Kellerdeckendämmung bis zu 10% Heizenergie sparen und das ist für mich ein nicht zu vernachlässigender Faktor. Außerdem ist die Kellerdecke eine Innenwand, Kondensation von Feuchtigkeit ist hier tatsächlich weniger von Belang, als bei Außenwänden. Den Keller vom Erdgeschoß aus mit teuer Erdgas zu beheizen, ist weniger sinnvoll, denn durch solche passiven Heizvorgänge, macht man sich oftmals Feuchtigkeitsprobleme, wo bis dahin keine sind.

Hazett
Silbermitglied
Egal ob jetzt der Keller mit planer Decke oder auch z.T. ein Gewölbe ist... wenn Du den mit abgehängter Zwischendecke vom
darüber liegenden Fußboden trennen willst ?... Du hast immer eine durchgehende Thermik von Wand zur Decke... sofern das
nicht eine mit Balken aufgelegte Decke ist... also Holz mit Hochofenschlacke verfüllt ! deshalb sind bei " wirklich alten Häusern " die
Mauern im Erdgeschoss ca. 65 cm, dann folgt die Abstufung auf eine Ziegelbreite, wo dann die Balken und Dielen fürs obere
Stockwerk aufliegen ! Sollte in Deinem Keller richtig schön gemauertes Ziegelwerk sein ( und dazu auch noch Trocken ! ) würde ich
die Rohre nur mit Holz im Balken-Design verkleiden... zuvor natürlich die Ziegel sauber putzen, dafür gibt's auch Pflegemittel...
schließlich ist hauptsächlich in Niedersachsen sehr viel Ziegel ( oder Klinker ) verbaut ! Letztlich ist das Rohrsystem sehr gut mit den
Schaumstoff-Systemen (zum Öffnen ) am einfachsten zu machen ! wenn das OK ist, kommt bei den End-Heizkörpern auch noch Wärme an !
Fußwarm geht dann nur mit dicken Plüsch-Häschen ! ( siehe oben ! )
MERKE.. Kalte Keller-Luft enthält deutlich weniger Feuchtigkeit als Luft mit RT ( RT= Raum-Temperatur 20-24 °C ) dabei ist es egal,
ob da mit Holz oder GAS geheizt wird, dafür muss immer genug Frischluftzufuhr vorhanden sein !
mit GAS und Wärme-Pumpen-Technik brauchst Dir den Keller nicht mit Holz vollpacken !
Gruss...

StepeWirschmann
Bronzemitglied
Das Thema steht auch auf meiner Liste.
(aber seit Jahren eher so auf den hinteren Plätzen)

Als Platten habe ich Steinwolleplatten im Kopf.
Bin beim Dach dämmen schon sehr gut mit der Steinwolle-Zwischensparrndämmung gefahren.
​​​​​​​Und ich bin bei alten Häusern eh ein Fan von diffusionsoffen.

Die Rohre und Leitungen der Decke sollen dann in rechteckige Kunststoff-Kanäle die so hoch sind wie die Dämmung.
Damit ich nicht alle Rohre abnehmen muss habe ich vor an den Kanälen 2/3 rein zu sägen, wo die Rohrschellen-Befestigung sitzt.
Unter die Kanäle soll ggf auch noch 20mm Steinwolleplatten.

Alles halt seehr viel Aufwand.

Holzschuppen
Gute Seele
....also ich sehe eine Kellerdeckendämmung sehr entspannt, das Feuchtigkeitsproblem entsteht eher da wo warme feuchte Luft an kalte Stellen gelangen kann, also Obergeschoss, ...durch die Kellerdeckendämmung verhinderst du praktisch das "mitheizen" des Kellers, also ungewünschten Wärmeverlust durch Abgabe des Bodens im Erdgeschoss an die Kellerräume.

Das kann viel Heizen ersparen.
Aufpassen musst du beim Fenstertausch, weil dadurch die Gebäudehülle dichter, also luftundurchlässiger wird, somit entweicht weniger feuchte warme Luft, was gut ist, die muss dann aber durch gezieltens lüften durch trockene kalte Luft ersetzt werden....
Durch eine Kellerdeckendämmung ist kein Anstieg der Feuchtigkeit zu erwarten, nur weniger Wärmeverlust...