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"Leichte" Wände im OG - Welche Ausführung

Mixer12
Grünschnabel
Hallo Zusammen,
wir wollen gerade unser Obergeschoss ausbauen lassen. Leider haben wir mit Rigips sehr oft die Erfahrung gemacht, dass es selbst wenn es eine Fachfirma macht nach einigen Jahren zu Rissen in den Fugen kommt. Um das zu vermeiden wollen wir auf Rigips o.Ä. vollständig verzichten.
Welche Alternativen gibt es und womit habt ihr schon (gute) Erfahrungen gemacht?
Sind sog. „Multigips“-Wandbauplatten gut? Oder gleich Porenbeton? - den soll es schon ab ca einer flächenbezogenen Masse von ca 40 kg/m2 geben
Vielen Dank für die Antworten schon mal!
8 ANTWORTEN 8

mit
Silbermitglied
Ob sich Risse bilden, hängt kaum vom Material der Platten ab, sondern davon, wie an den Stößen gearbeitet wurde. Meine kompletten Innenwände sind Rigips auf Ständer und ich hab noch nirgends Risse ( Bj. 1995).

Wenn du die Wände mit Platten - welchen auch immer - verkleiden willst, müssen die Stöße fachgerecht bewerkstelligt werden. Ebenso müssen die Wände entkoppelt sein und sollten - so sie bewegliche Teile enthalten - stabil genug sein und befestigt sein, damit sie nicht zu stark mitschwingen.

Ich habe meine Wände an allen Stößen mit Band unterlegt und die Stöße damals mit Rißband versehen. Es gibt aber auch brauchbare faserarmierte Gipse.

Mit dieser Methode erstellt, zeigen die Wände bis heute keine Risse.

Was den Porenbeton angeht: Für welche Wandstärke gelten die 40kg/m2?

Mixer12
Grünschnabel
Hallo mit,
danke für deine schnelle Antwort. Ich wollte mit diesem Thread keine Grundsatzdiskussion anfangen und auch nicht behaupten dass Rigips schlecht ist - bestimmt ist es in deinem Fall fachgerecht ausgeführt und hält anscheinend auch sehr gut.

Also ich würde mich freuen (ggf. von weiteren Forenmitgliedern) Erfahrungen zu hören wie man es anders machen kann (ohne Rigips, fermacell, oder Ähnliches...)

Vielen Dank euch im Voraus.

arathorn76
Silbermitglied
Ich bin der Meinung, dass Gipskarton auf Metallständerwerk mit entsprechender Dämmung und korrekter Verarbeitung das Richtige für deinen Ausbau wäre.
Aber ich akzeptiere, dass Du auf Grund schlechter Erfahrungen davon momentan absehen möchtest.

Mit Porenbeton habe ich nur mal eine Tür zwischen Flur und Küche zugemauert (die Küche war Durchgangsraum, wir wollten aber eine Sitzecke). Zur Anwendung kamen 6cm Ytong Planbausteine, unterste Reihe zwecks Ausrichtung im Mörtelbett, ansonsten mit Flex-Fliesenkleber gemörtelt. In unserem Fall ist der Ytong mit ein paar Armierungseisen rechts und links in der Wand verankert, unten sitzt das Mörtelbett auf der gegossenen Betondecke und ist vom Estrich entkoppelt.
Da ist alles dicht (es zieht nicht und hat keine Lichtspalten), aber die Schalldämmung ist nicht so gut. Ein Gespräch in normaler Lautstärke in der Küche ist im Flur leise aber verständlich.

Da wo ich aktuell bin habe ich eine Trockenbau-Trennwand aus OSB auf Metallständerwerk gebaut. Da es sich um einen Kellerraum handelt habe ich keinerlei Dämmungsmaterial verbaut, sondern nur Metallprofile mit Entkopplungsband auf den durchgehenden Fliesenboden bzw. auf die Ziegel gedübelt und beidseitig mit 2 Lagen OSB3 in 12,5mm Stärke beplankt. OSB mit 3-5mm Abstand zum Bestand, die dann mit Acryl verfugt sind. Die Schalldämmung ist besser als bei den 6cm Ytong aber schlechter als bei einer korrekt gebauten und gedämten Rigipswand.

Den Dachausbau in der Wohnung meiner Schwester haben wir mit Rigips gemacht. Zum Dach haben 2 Lagen Rigips genügt um die Brandschutzanforderungen zu erfüllen (F30 - zu diesem Thema unbedingt die lokalen Vorschriften erfragen und einhalten!) und die Trennwände (Rigips gedämmt auf Metallständerwerk) sind seit ca. 10 Jahren rissfrei, Schalldämmung ausreichend (2 Teenager in angrenzenden Räumen, die sich nicht deswegen in die Haare kriegen)

Also Sorry, dass ich deine Vorgabe "ohne Rigips..." nicht einhalten konnte, aber das sind nun mal meine Erfahrungen


PS: in einer hohlen Wand ist meiner Ansicht nach die Elektro- und ggf. Wasserinstallation einfacher. Vielleicht auch noch ne Überlegung wert.
Und wenn Du mal ein Regal oder ähniches an die Wände hängen willst wäre eine Doppelbeplankung mit 1 Lage OSB und 1 Lage Rigips auch noch ein gangbarer Weg, oder zumindest in passender Höhe eine umlaufende Verstärkung von Rigips durch OSB dahinter. In Porenbeton hält dafür ein Dübel.

Und wenn Du einen alternativen Weg suchst, der besonders ist und potentiell ein tolles Raumklima macht könntest Du auch nach uralter Manier Weidengeflecht zwischen Holzständern mit Lehm verputzen.
Aber sonst fallen mir keine Alternativen mehr ein

mit
Silbermitglied
Das sollte auch keine Grundsatzdiskussion anstoßen. Worauf ich hinauswill, ist, dass du bei Leichtbauwänden immer eine Ständerkonstruktion hast, die mit irgendwelchen Platten zugeschlagen wird und somit auch immer Stöße, die was Risse angeht, neuralgische Punkte sind.

Selbst wenn du Ytong mauerst, ( was ich ohne entsprechende Verzahnung nicht tun würde ) solltest du die Wand abschließend mit Vlies überziehen.

Und Leichtbauwände ohne Rigips, Fermacell oder auch ähnliches? Da bin ich auch auf Vorschläge gespannt.

Rainerle
Diamantmitglied
Risse gibt es auch bei Ytong etc. Die Wandanschlüsse der Spachtelung immer mit der Kelle durchschneiden und später Acrylfuge. Dann reißt nichts mehr. Insofern doch Rigips verwenden. Denn die Schalldämmung ist dabei am besten. Egal was Du machst ist schlechter bei normaler Wandstärke und aufwändiger.

Mixer12
Grünschnabel
Vielen Dank allen für die schnellen und sehr ausführlichen Antoworten.

Nightdiver
Goldmitglied
Ich kann über Gipskarton-Platten auch nichts schlechtes sagen. Meine kompletten Decken in OG sind damit verkleidet (auf normale Dachlatten geschraubt) und es reißt nichts. Die Stöße sind gefast und mit Gewebe unterlegt. Wandanschlüsse mit hochwertigem!! Acryl abgedichtet. Das billige Zeug schrumpft und reißt dann tatsächlich.
Ich habe auch eine überschüssige Zimmertür im Mauerwerk mit Rigips verschlossen, als wir zwei Räume zusammengelegt haben. Metallständerwerk, 15mm OSB und dann Rigips (allerdings das grüne, weil noch so viel vom Badezimmerausbau übrig war). Zwischen der Außen- und Innenseite der Tür noch Mineralwolle als Schalldämmung eingelegt, und gut. Die Anschlüsse zum Putz der Wände mit dem normalen Rigips-Spachtel verschlossen, ohne Gewebeeinlage o.ä. Auch hier habe ich keinerlei Rissbildung.

ascii4711
Alter Hase
Fermacell Gipsfaser, Stöße gefast und ohne Einlage mit Uniflott verspachtelt. Ebenso rissfrei.