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Überstreichen von Lackfarbe auf Strukturputz-Untergrund

arathorn76
Silbermitglied
Hier zeichnet sich ein Mieter-Auszug der unschönen Sorte ab.
Teil des Problems ist, dass (trotz vertraglicher Verpflichtung) nicht davon auszugehen ist, dass die Mieter die Wohnung bei Auszug renovieren und dass aufgrund der spezifischen Finanzlage die Renovierungskosten die Vermieterin treffen werden.

Insbesondere geht es hier um folgendes Problem:
die Wände sind mit Strukturputz gestaltet und mit weißer Wandfarbe gestrichen.
Die Mieter haben an fast allen Wänden als Dekoration Schriftzüge mit einer Sprühfarbe aus der Klapperdose aufgebracht. Vermutlich ist es irgend ein Lack, es gibt aber keine Information über die Art des Lackes (Kunstharz? Acryl? Lösemittelbasiert oder Wasserlöslich?).
Die Schriftzüge sind in kräftigen, dunklen Farben ausgeführt (Rot, Braun, Schwarz), also das beste was man sich zum übermalen vorstellen kann.

Könnt ihr Farbexperten mir sagen wie am besten auf möglichst kostengünstige Weise wieder weiße Wände ohne durchscheinende Schriftzüge entstehen können?

(den Strukturputz glatt zu überspachteln und zu tapezieren wurde bereits abgelehnt).

Ich hätte jetzt als wenig-ahnender vermutet: erst einen Sperrgrund, dann normale Wandfarbe.
9 ANTWORTEN 9

Ralle69
Grünschnabel
Moin Arathorn, und wie wäre es wenn man einfach nochmal einen dünnen Rollputz aufträgt, und dann nochmals mit einer guten deckenden Farbe drüber pinselt?
Würde ich probieren!

arathorn76
Silbermitglied
Danke für den Vorschlag, aber aufgrund der Struktur des Putzes gehe ich davon aus, dass das nicht so einfach funktioniert.
Das ist so ein 80er Jahre Strukturputz mit unregelmäßigen Vertiefungen bis 5mm Tiefe.
Die Schriftzüge sind ungefähr auf allen Wänden an jeweils prominenten Stellen und relativ groß (Namen in 20cm hohen Buchstaben sowie Sinnsprüche in 10-15 cm hoher Schrift).

Wenn ich also mit Putz (oder Spachtelung) anfange dann ist vermutlich die gesamte Wohnung (ca. 100m² DIN-Wohnfläche mit Dachschrägen) fällig.
Ein Projekt, dass ich wegen Zeit und Wirtschaftlichkeit ungern angehen würde.

Ich will zwar - sobald wir Zugang zur Wohnung haben - mal eine Wand probieren einfach mit Wandfarbe zu überstreichen, habe aber wenig Hoffnung dass das unter 5 Schichten deckend wird und die Befürchtung, dass es dann spätestens nach ein paar Wochen doch wieder durchblutet.

Holzpaul
Goldmitglied
Es gibt spezielle Nikotin-Wandfarbe die ein Durchschlagen verhindert. Diese wurde hauptsächlich in der Gastronomie verwendet. Frage mal ein Maler.
LG Paul

arathorn76
Silbermitglied
Danke für den Tipp, @Holzpaul
Wenn die Farbe schon ausreichend sperrt kann ich vielleicht auf die separate Grundierung verzichten.

MichaelJo
Bronzemitglied
Guten Morgen,
also ein "gutes weiß" sollte das doch spätestens beim zweite Anstrich überdecken, oder?
Wegen des ungewissen Untergrundes rate ich dir einen ordentlichen Haftgrund aufzutragen. Damit kannst du sogar Fliesen streichen...dann sollte das schon klappen.

Zur Not schreib mal Hersteller an, wozu sie dir raten - kannst ja ein Testszenario aufbauen. Scheint ja so als hättest du ausreichend Fläche zum Testen. (Spaß beiseite!)

Gruß Michael

mit
Silbermitglied
Falls das Problem noch nicht gelöst ist: Lacke aus der Sprühdose werden von Dispersionsfarben nicht angegriffen und bluten deshalb auch nicht durch. Nikotinsperre wird dafür also nicht gebraucht. In Anbetracht des Alters des Putzes kann ein Überzug mit Tiefgrund nicht schaden, nicht wegen der Schriftzüge, sondern um nicht bei teilweise durch Alterung des Putzes oder der Farbe neue Probleme bzgl. der Haftung zu generieren. Danach kann der Putz mit einer hochwertigen Dispersionsfarbe überrollt werden. Wenn du nicht weißt, was für ein Putz bzw. was für eine Wandfarbe aufgetragen wurde, würde ich zu einem Reinakrylat raten, dann wärst du auch bei stark basischem Untergrund auf der sicheren Seite.
Hochwertig sollte die Farbe sein, weil
1. die Bindemittel chemisch und mechanisch widerstandsfähiger sind und
2. solche Farben wesentlich höher pigmentiert sind und deshalb besser decken, ohne zu stark zu füllen. So wird die Struktur des Putze nicht " verwaschen ".

Bei billigeren Wandfarben wird - um teures TiO2 ( Weißpigment ) zu sparen, mit Füllstoffen gearbeitet, um die Deckkraft durch die schiere Schichtdicke zu erreichen. Abgesehen von der in dem Fall unerwünschten hohen Füllkraft leidet darunter auch die mechanische Stabilität, insbesondere in Kombination mit Feuchtigkeit, d. h. billige Farben sind weniger scheuerbeständig und deshalb auch problematischer zu reinigen, wenn z. B. mal Kaffee o. ä. dranspritzt, weil eine Tasse runtergefallen ist.

Mit einer guten Farbe sollten 2, max. 3 Anstriche genügen, um selbst schwarze Schrift auf dem weißen Untergrund zuverlässig zu decken, wobei der erste Anstrich mit ca. 10% Wasser zu verdünnen ist, um die Vertiefungen des Strukturputzes vollständig zu benetzen.

Der Auftrag geschieht am besten mit einer guten Mohairrolle.

Sorry für die späte Antwort, aber der Thread ist mir irgendwie durch die Lappen gegangen.

arathorn76
Silbermitglied
Kein Ding wegen spät.
Diesen Monat hat der Mieter mal wieder gezahlt, damit fällt die Arbeit frühestens nächsten Monat an (ja, der steht schon auf Messers Schneide - nein, nicht Covid-bedingt daher kein besonderer Schutz derzeit)

Und die Antwort lässt hoffen, dass die Arbeit weniger schlimm und das Material weniger teuer wird (hochwertige Farbe dürfte günstiger sein als Nikotinsperre).

mit
Silbermitglied
Das denke ich auch. Zudem ist sie leichter zu verarbeiten und von den Inhaltsstoffen her unproblematischer. Früher haben wir die Farben übrigens genauso auf Deckkraft getestet: Einen schwarzen Streifen mit scharfen Rändern auf weißen Untergrund aufgebracht, überrollt und dann die Schichtdicke gemessen, ab der der Streifen nicht mehr zu sehen war. Heute wird das zwar mit Meßgeräten getestet, das Prinzip ist aber das gleiche.
Viel Erfolg.

MaximilianR
Alter Hase
Wenn die Wand so stark strukturiert ist, könnt man vielleicht versuchen den Schriftzug abzukratzen, zumindest die oberste Schicht, und dann überstreichen.