Kellerdecke und -wände verputzen, muss Binderfarbe vorher ab/abgeschliffen werden?

[besservorherfragen]

Hallo,

ich würde gerne unseren Keller (Reihenendhaus Baujahr 1978, in das wir vor 2 Jahren eingezogen sind) zum gelegentlichen Wohnraum umbauen, so dass meine Kinder Ihre Eisenbahnen auch mal stehen lassen könnnen... Keller ist beheizt.
Der Kellerraum ist beheizt und trocken, die Wände aus KSV-Mauerwerk. Kellerdecke ist Beton (siehe Bilder). Eigentlich wollte ich Paneele nutzen, aber laut Prof. Google und diesem Forum ist das im Keller keine so gute Idee, wenn man nicht zu viel Deckenhöhe verlieren möchte wegen evtl. Feuchtigkeit.

An der Decke und an der Wand ist Binderfarbe (glaube ich). Die ist auch recht fest und blättert nicht ab.

Meine Frage jetzt ist: Kann man da einfach "drüberputzen"? Oder muss man vorher Decke und Wand komplett abschleifen? Decke abschleifen bräuchte man gleich einen Betonschleifer? Oder gibt es auch einen Mittelweg mit einem speziellen Haftgrund? Bin Laie und dankbar für Empfehlung, welcher Putz geeignet ist.

Danke für ein paar konstruktive Tipps!

[Wolfgang111]

Ok, schaun wa mal.
Paneele wo hin, Wand oder Decke? Du schreibst der Raum ist beheizt und trocken. Unter diesem Hintergrund gibt es keinen Grund auf Paneele zu verzichten, eine Untergrund-Konstruktion muss ja eh gemacht werden die sorgt für die Hinterlüftung so daß Feuchtigkeit keinen Schaden anrichten kann. Einfach daraufdachten das zwischen Paneele und Wände ca 1cm frei bleibt. Man verliert ca. 3,6cm an Raumhöhe.
Warum willst Du putzen? Für glatte Wände? Wenn die Wände so bleiben können ev. einfach mal neu streichen.
Was den Rest deiner Fragen angeht, da muss ich passen und gebe mal weiter an die Kollegen.
Kleiner Tip am Rande, eine Platte auf der die Modellbahn befestigt ist kann man so an der Decke befestigen das die Platte auf- und niedergeholt werden kann. Bin mir jetzt nicht sicher aber ich meine das eine solche Vorrichtung hier schon mal als Projekt vorgestellt worden ist.

[besservorherfragen]

Schade, dass du wegen des Verputzens passen musst aber vielen Dank für deine Hinweise. Ich dachte zunächst Paneele für beides, da es am wenigsten Dreck/Aufwand macht. Wie kommst du denn genau auf die 3,6cm? Und warum verputzen, finde ich eigentlich am schönsten. Das mit der Modelbahn und der Platte hab ich auch schon hier als Modell entdeckt. Allerdings sind die Kleinen bei mir noch mit Holzeisenbahnen unterwegs, aber perspektivisch bestimmt ne coole Sache.

[Wolfgang111]

Das ist doch ganz einfach mit den 3,6cm. Dachlatten haben ein Mass von 24 x 48mm, Paneele sind in der Regel 12mm dick. Zusammen also 3,6cm. Ausnahme sind diese gewölbten Paneele auch Blockhauspaneele genannt. Aber auch die sind höchstens 2 - 4mm dicker.
Bist Du dir sicher das an den Wänden Farbe ist oder sind die eventuell nur gekalkt? Ich würde die Wände auf jeden Fall mit einer Schleifmaschine bearbeiten und dann putzen. Sicher ist sicher. Aber wie gesagt, da bin ich alles, nur kein Fachmann für.emoticon.regular_smile.title

[StepeWirschmann]

Bei mir schaut es ganz genauso aus.
Die Wände wollte ich irgendwann einmal (wenn die Leitungen in PVC-Kabelkanäle gelegt sind)
mit einem Drahtbürstenaufsatz bearbeiten.
Und anschließend habe ich mir IP18 o.Ä. Kalkzemenputz für die Kellerwände gedacht.

[arathorn76]

Verputz an der Decke sieht schon gut aus - solange er oben bleibt.
Wenn Du doch Paneele nimmst verlierst Du an der Decke eher 40-65mm (Ausgleich + Dachlatten + Paneele), oder noch 5mm mehr wenn Du die Latten quer zu den Betonkanten legst.

Zum Putz: ich habe Kellerräume und eine Einliegerwohnung im Keller. Der Unterschied? Gipsputz an der Decke in der Einliegerwohnung. Wände sind überall mit sandigem Zementputz aus den späten 1960ern versehen, den tausche ich jetzt Zimmer für Zimmer in der Einliegerwohnung gegen Kalkzementputz aus.
Durch Hanglage sind am Einen Ende vom Haus die Wände 50%-110% ihrer Höhe unter der Erde, auf der anderen Seite ebenerdig. Feuchtigkeit ist da wo sie unter der Erde sind messbar aber unkritisch. In einem Zimmer stand genau dort mehrere Jahrzehnte ein Schrank direkt an der Wand (weniger als 1 cm Spalt für Luftaustausch) wo sie in der Erde ist -> kein Schimmel oder sonstwas. Das Haus stand ca. 3 Jahre leer bevor ich es gekauft habe. Der Rasen vor der Wand ist auf immer-gut-feuchtem Lehmboden und stark vermoost.
Nur so damit Du meine Erfahrungen übertragen kannst...

[sunzi00]

Kann mir kaum vorstellen das das "echte" Leimbinderfarbe ist.
Die wäre auch wasserempfindlich und abwaschbar.
Was man auf den Bildern sieht und wie du es beschreibst ist das eine gewöhnliche Dispersionsfarbe.
Wenn die tragfähig ist (also nicht blättert, abwaschbar ist, nicht abzukratzen...) kannst du das drüber gehen, kein Problem.

Betonkontakt drauf und einen Kalkzementputz.
Gipsputz geht auch, aber ich sehe das wie arathorn76 Kalkzementputze sind im Keller immer besser als Gips (Thema Feuchte).
Und zudem noch robuster und billiger meist auch.
Kontaktanstrich, aufziehen und ja nach gewünschter Optik filzen, glätten...