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Rigips auf OSB ? Und ganz alte Gipsplatten!

ferdi_007
Goldmitglied
Hallo alle miteinander. Seit nunmehr fast einem halben Jahr bin ich (und meine Frau) Besitzer einer kleinen Doppelhaushälfte. Aktuell sind nur noch zwei Zimmer zu renovieren, da hier erst der Einbau von 3 Dachfenstern abgewartet wurde.

Beim eröffnen des Daches und der darunter liegenden Wände, kamen mir noch nicht bekannte Baustoffe zum Vorschein. Gut solche Überraschungen kommen bei einem 90 Jahre alten Haus nicht selten vor. Die Wände unter dem nicht gedämmten Dach waren auf der Südseite aus ca. 6cm Dicken Gipsplatten, welche zusätzlich organisches Material enthielten (vermutlich Schilf o.Ä. siehe Bild 1). Danach wurde mir auch klar, warum mir die Räume im Dachgeschoß selbst bei eisigen Temperaturen, trotz nur moderater Beheizung recht warm vorkamen. Offensichtlich erfüllen diese Platten einen nicht unerheblichen Dämmeffekt. Als dann das Fenster im kleineren Zimmer auf der Nordseite dran war, waren hier zu meiner Überraschung selbige Platten nur 4 cm dick. Das Nordseitenzimmer verfügt nach dem Fenstereinbau nur noch über recht wenig Wandfläche an der Schräge, soll aber bis in den Spitzboden erweitert werden, der naturgemäß nicht gedämmt ist. In diesem Zimmer soll eine Zwischesparrendämmung, Dampfsperre und Wände drauf.

Die Wände sollen in meiner Vorstellung so aussehen: nach fertiger Zwischensparrendämmung und Dampfsperre, möchte ich nicht nur Gipskarton sondern erst eine Schicht OSB und dann Gipskarton aufbringen. Ich erhoffe mir davon eine stabilere Wand, wo man nicht bei jeder Schraube die Angst haben muß Löcher in die Dampfsperre zu machen. Ein Freund von mir wohnt in einer Wohnung, in der hinter jeder GK-Wand OSB ist, bei ihm zeigen sich weder Risse noch sonst irgendwas. Allerdings ist mir bei einer Internetrecherche aufgefallen, daß Verarbeitungsrichtlinien sich über diese Werkstoffkombination ausschweigen. Die Meinungen darüber gehen von "geht super" bis "geht gar nicht".

Jetzt zu meinen Fragen:

Kennt jemand diese alten Gipsplatten und kann mir Aussagen zu deren Eigenschaften machen?

Ist eine partielle Zwischensparrendämmung möglich, oder schaffe ich mir dabei Gefahren in der Dachsymmetrie (mir ist durchaus bewußt, daß eine komplette Dachdämmung die sinnvollste Variante ist, aber praktikabel ist sie für mich nicht, da dann auch Treppenhäuser beteiligt werden müßen, wie gesagt das vorhandene Material dämmt zumindest gefühlt recht ordentlich) ?

Ist Rigips auf OSB eine praktikable Wandbeplankung, oder sind die Eigenschaften beider Stoffe unvereinbar.
58209.attach
Alte Gipsplatten
58210.attach
Nordseitenzimmer lässt nicht mehr viel Wand übrig
58211.attach
Hier soll die Decke weg und der Spitzboden gedämmt werden (seitlich die deutlich dünneren Gipsplatten ca. 4cm)

Viele Dank im Voraus für Wissen oder Anregungen.
10 ANTWORTEN 10

Holzhugo
Alter Hase
OSB in allen Ehren, ich habe es in meinem Bastelkeller Quadratmeterweise verarbeitet einfach weil mir die Struktur gefällt und ich meine French Cleat Wand verwirklichen konnte. Im Wohnungsbereich möchte ich OSB nicht einsetzen, da ist mir die Sache mit den Ausdünstungen einfach zu heikel. Informiere Dich bitte vor dem Einbau von OSB erstmal gut.
Inwieweit sich OSB und Gipskarton verträgt kann ich keine Auskunft geben, die Kombination habe ich so noch nicht erlebt.

Tiefcoolkost
Bronzemitglied
Hallo Ferdi,

Zu den Gipsplatten kann ich leider nichts sagen.

Das Thema Rigips auf OSB ist ziemlich gängig. Habe ich bei mir überall so gemacht.

Grüßle,
Jens

ferdi_007
Goldmitglied
Holzhugo:
Informiere Dich bitte vor dem Einbau von OSB erstmal gut.
Das tue ich ja, aber wie gesagt, die Verwendung ist häufig, aber die Lage über valide Informationen dünn

hejo
Gute Seele
Hallo Ferdi!

Zu den Schilfmatten: Habe selbst einen Altbau, den mein Großvater 1901 gebraucht gekauft hat. Hier wurden die Decken auch mit Schilfmatten (mit Draht gesteppt) in unterschiedlichen Dicken verkleidet und dann erfolgte früher ein Kaltkputz (ist bei der Verarbeitung schön schmierig und haftet auch über Kopf gut. Diese Schilfmatten wurden in unterschiedlicher Dicke - Wärmedämmung- auf Spalierhölzer vernagelt und dann der Schilf verputzt.

Zu den OSB/Rigipsplatten: Mein Schwager hat vor fünf Jahren ein Holzständerhaus gebaut. Der Wandaufbau außen war4 cm Nut- und Federbretter, Folie,Holzständer, ausgefacht mit Isoliermatte, Dichtfolie, OSB (formaldehydfrei), Rigips. Ich hoffe, ich habe Formald...... frei richtig geschrieben. Die Innenwände bestehen aus Ständerwerk, Dämmwolle, beidseitig OSB und Rigips. Die Rigipsbeplankung wurde zweilagig versetzt ausgeführt. Sowohl bei den Innen- als auch bei den Außenänden.
Bislang ist er mit seinem Haus super zufrieden. Vor allen Dingen Energieverbrauch äußerst gering. Wohnklima paßt auch. Dieses ganze System wurde von
dem Anbieter des Hauses geliefert.

Toby
Platinmitglied
hejo:
Hallo Ferdi!

Zu den OSB/Rigipsplatten: Mein Schwager hat vor fünf Jahren ein Holzständerhaus gebaut. Der Wandaufbau außen war4 cm Nut- und Federbretter, Folie,Holzständer, ausgefacht mit Isoliermatte, Dichtfolie, OSB (formaldehydfrei), Rigips. Ich hoffe, ich habe Formald...... frei richtig geschrieben. Die Innenwände bestehen aus Ständerwerk, Dämmwolle, beidseitig OSB und Rigips. Die Rigipsbeplankung wurde zweilagig versetzt ausgeführt. Sowohl bei den Innen- als auch bei den Außenänden.
Bislang ist er mit seinem Haus super zufrieden. Vor allen Dingen Energieverbrauch äußerst gering. Wohnklima paßt auch. Dieses ganze System wurde von
dem Anbieter des Hauses geliefert.


So ist der aufbau unseres Hauses auch.

Sachi
Alter Hase
hejo:

Ich hoffe, ich habe Formald...... frei richtig geschrieben.

...ist richtig geschrieben. emoticon.wink_smile.title
Und ja, OSB hinter Gips ist eine gute Idee. Machen wir auch oft so, wichtig ist die Emmisionsklasse, sprich geringe Formaldehydausdünstung.
Das hat u.A. den Vorteil, dass du, wenn du was aufhängen willst, ohne Dübel arbeiten kannst.

Rainerle
Diamantmitglied
Gebe in allem recht, in unserem vorigen Schulhaus haben wir auch OSB hinter den Rigips gemacht, so dass zum einen die Wände weniger nachgeben können, dass man besser etwas anschrauben kann und der Schalldämmwert ist durchaus besser. Der Preis für OSB ist auch in Ordnung. Vorausgesetzt dahinter ist es absolut trocken, habe ich keinerlei Bedenken.

Informier Dich im voraus beim Lieferanten über die Schadstoffklasse. Lieber nen Euro mehr ausgeben und Du weißt, wo das OSB gefertigt wurde und dass es unbedenklich ist.

3radfahrer
Diamantmitglied
Bei unseren WC-Vorwandelementen wurden auch erst OSB verschraubt, dann Rigips und dann die Fliesen.

mit
Silbermitglied
OSB und Rigips ist eine gängige Kombination und - trockene Wände vorausgesetz - auch vollkommen unproblematisch. Ich würde formaldehydarme bzw. " freie " OSB - Platten für den Wohnraum verwenden. Probleme gibt es keine. Wir haben das schon sehr oft so gemacht. Es ist ein guter und stabiler Wandaufbau, der auch mal eine schwerere Last aufnimmt, ohne deswegen einen Unterbau notwendig zu machen.
Die angetackerten oder genagelten Schilfmatten mit Gips oder Putz zu verkleiden, war früher gängige Praxis und ist, wenn der Aufbau noch in Ordnung ist, auch heute noch vollkommen unproblematisch. Wir haben da alle Sorten von Lampen aufgehängt, die halten heute noch. Die Bohrlöcher sollten satt mit Klarlack getränkt werden, bevor z. B. die Federklappdübel eingeschoben werden, dann bröckelt auch nichts. Das ist der einzige gravierende Unterschied zu Rigips: Die Unterseite ist nicht durch eine Pappdeckelschicht stabilisiert.