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Tür klemmt - Blatt oder Zarge abschleifen?

arathorn76
Silbermitglied
Hallo liebes Forum,

an einer meiner Innentüren (Badezimmer im Keller) habe ich das Problem, dass sich die Tür jahreszeitlich so stark verzieht, dass sie im Sommer nicht geschlossen werden kann.
Eine Einstellung der Bänder ist bei dieser Tür nicht möglich, außerdem klemmt die Tür auf der Schlossseite sowohl im oberen Viertel als auch im unteren Drittel. Insgesamt ist ca. ein Drittel der Höhe betroffen. Um das Schloss herum (+/- 20 cm) muss ich glücklicherweise nichts machen.
Das Türblatt überlappt bis zu 2mm mit der Zarge.
Ein Austausch der Tür wurde in Erwägung gezogen, aber ist mittelfristig nicht vorgesehen.

Einfacher wäre für mich, die Tür auszuhängen und den Falz mit der Oberfräse zu vergrößern (nachzuschleifen, lackieren).
Die Zarge könnte ich nur schleifen (oder ich müsste mir einen Falzhobel besorgen. An der eingebauten Zarge fräsen möchte ich nicht).

Ist es eurer Meinung oder Erfahrung nach besser, an den betroffenen Stellen den Falz im Türblatt zu vertiefen oder den Falz der Zarge?
Danke im Voraus für sachdienliche Hinweise oder Denkanstöße
10 ANTWORTEN 10

cyberman
Platinmitglied
So vom Gefühl her würde ich die Tür bearbeiten sofern es eine Vollholz Tür ist

Woody
Platinmitglied
Ich würde auch die Türe bearbeiten. Denn wenn es schief geht, ist eine Tür leichter ersetzbar als eine eingebaute Zarge.

HarleyD
Bronzemitglied
so wie Cyberman und Woody würde ich auch nur die Tür Bearbeiten.

Rainerle
Diamantmitglied
Ich würde mal nach der Zarge schauen. Ist diese Vollholz oder eine DIN-Zarge?

Bei letzterem sollte es einfach zu lösen sein. Auf der dem Schloss gegenüberliegenden Seite ist die Wandauflage nur eingesteckt. Diese vorsichtig mit einer Spachtel ringsum millimeterweise lösen. Nach und nach kannst Du diese dann mit Stechbeitel, später Meisel gut heraushebeln. Vorsicht, das Zeug bricht leicht. Nun siehst Du an der Seite den Bauschaum. Diesen mit Cuttermesser großzügig entfernen und die Zarge mittels Dachlattenabschnitten auseinanderpressen. Da helfen links und rechts zwei dünne Bretter (Schrankrückwand) als Schoner, die Dachlatten zwei, drei cm länger als die Zargenbreite, einklemmen und sanft mit dem Hämmerchen klopfen, bis die gewünschte Breite hergestellt ist. Dann Bauschaum sanft einsprühen (vorher den Boden abdecken!) und paar Stunden warten. Überstand vom Schaum abschneiden, Dachlatten raus. Türe einhängen und es sollte passen. Dann das Wandstück der Zarge wieder virsichtig einstecken.

Dauert etwas, aber immer nich schneller/besser als fräsen/hobeln, spachteln, vorstreichen und lackieren.

Dog
Silbermitglied
Ich würde zuerst schauen was klemmt, Zarge oder Türblatt.

Hazett
Silbermitglied
zuerst die Stellen mit Tesakrepp markieren und "etwa" den Überstand z.B. 2-3 mm aufschreiben.....
ich würde auch die Türe heraus heben... unten was weiches hinlegen... und das Türblatt an einem Tisch ( mit Distanz-Latten und alte Decke oder Handtücher drunter )..
mittels Schraubzwingen festmachen, muss ja zum Verschieben sein ).... dann das Kastenschloss herausbauen... jetzt kannst Du auch ohne OF... mittels Stemmeisen... sollte schon die passende Breite haben... die Falz vertiefen ! das hört sich mühsam an , aber geht sogar mit scharfem Stemmeisen recht sauber...
vor allem kannst gleich nachmessen.. lieber etwas tiefer als zu wenig ! hab ich bei 2 Türen auch so gemacht !
musst eventuell das Profil vom Kastenschloss etwas Ausstemmen... und Schlüsselloch ein biß'l nachfeilen ( im Holz ! ) das geht nur bei ALTEN Türen, die NEUEN haben Zylinderschlösser !
Gruss.....

arathorn76
Silbermitglied
Vielen Dank für die bisherigen Tipps.

Ich versuche mal, die Fragen, die teils explizit und teils zwischen den Zeilen stehen, zu beantworten.

Die Zarge ist Vollholz, vor ca. 50 Jahren Maßangefertigt. An anderen, typgleich aussehenden Türen, die wir ersetzt haben, konnte ich folgende Beobachtungen machen:
Ein zerstörungsarmer Ausbau ist schwierig. Das fängt damit an, dass die Einzelteile sehr gut verbunden und mehrfach überstrichen sind und geht dabei weiter, dass der Einbau schaumfrei, aber mti üblicherweise 6 versenkten Schlitzschrauben (überspachtelt) in Dübeln mit Holzkeilen zum Ausrichten erfolgt ist. Die Schrauben sind in einem Zustand... Schlitze zugespachtelt, leichter Flugrost... dass ich beim Ersetzen der Türen den Ausbau mit HKS, Multitool mit Bimetallblatt und Stemmeisen als angemessen betrachtet hatte.

Die Türblätter sind klassische Wabenkonstruktionen (Holzrahmen ca 4-5cm stark 4-seitig, breite Holzstrebe auf Schlosshöhe über die gesamte Breite, Pappwaben, ca. 2mm Furnier auf beiden Seiten)

@Rainerle sein Vorschlag klingt zwar gut, passt aber nicht zu der Zargenkonstruktion.

@Dog Türblatt klemmt an Zarge 😉 Ich hab zwar keine Sommer/Winter Vergleichsmessung durchgeführt, aber ich gehe davon aus, dass sich das Türblatt stärker durch Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsschwankung verformt als die Zarge.

@Hazett so ähnlich hatte ich es mir überlegt, nur mit Arbeitsböcken statt Tisch

@ All:
Da die meisten Tipps meine ursprüngliche Absicht bestätigen werde ich es wohl so machen, dass ich die Tür nacharbeite.
Da ich mit OF besser ausgerüstet bin als mit Stemmeisen/Beitel und damit mehr Übung habe werde ich wohl diese verwenden. Übergänge verschleifen. Wofür man mich als Pfuscher verschreiben kann ist: ich werde auf Höhe des Kastenschlosses nichts machen, sondern nur lokal da wo es klemmt. Dadurch wird der Falz nicht mehr eine gerade Linie bilden. Aber ggf das Kastenschloss tiefer neu einzusetzen et. cetera ist mir zu viel Aufwand.
Ich werde aber anschließend die ganze Tür anschleifen und den Lack auffrischen, das tut ihr mit Sicherheit gut.

@Hazett die neuen Türen, die wir vor 2 Jahren im Obergeschoss bekommen haben haben auch alle Kastenschlösser. Zylinderschlösser in einer Zimmertür sind mir ehrlich gesagt noch nie aufgefallen. Kannst Du mir hier evtl. noch ein paar Infos/Quellen nennen?

Dog
Silbermitglied
Haste mal ne lange Wasserwaage an beides gehalten? emoticon.wink_smile.title

arathorn76
Silbermitglied
Dog:
Haste mal ne lange Wasserwaage an beides gehalten? emoticon.wink_smile.title


Das eine ist mehr krumm, das andere mehr schiefemoticon.smilie_rofl.title

Um es positiv zu formulieren: Das Haus wurde in einer Zeit gemauert, wo die Wasserwaage eines Maurers vermutlich rund, braun, und nach 3 Minuten leer war. Dafür wurde dann mit magerem Putz und maßgeschneiderten Türen dafür gesorgt, dass das Endergebnis in sich stimmig ist und so ausschaut wie es soll - emoticon.smilie_ironie02.title eben Handwerk statt Standardteile aus dem Baukasten