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Verputzen, Aufsteigende Feuchtigkeit verhindern

steinadler
Alter Hase
Hallo,

ich möchte im Keller eine Wand neu verputzen (Altbau 1890). Was kann ich tun, dass sich der Putz nicht von unten vollsaugt? Oder passiert das bei Kalkputz mit Kalkfarbe sowieso nicht?
ICh dachte, ich lasse unten zwei Zentimeter Putz weg und fange erst darüber an... das dort die Kapillarwirkung unterbrochen wird.
Oder?
8 ANTWORTEN 8

Woody
Platinmitglied
Steigt das Wasser denn nicht über die Ziegelmauer hoch? Ich hatte ein ähnliches Problem und nachdem ich die Mauer innerhalb von 1 Jahr 3x verputzen hab lassen, auch schon mit Spezialputz, investierte ich dann doch in eine Mauersperre im Schlitzverfahren. Seitdem ist Ruhe.

steinadler
Alter Hase
Das ist eine Natursteinmauer... da dürfte normalerweise nichts hochsteigen... auf dem Putz war Dispersionfarbe. Vermutlich hat das zu dem guten Saugverhalten beigetragen...

Hazett
Silbermitglied
solange die Natursteine nicht wie bei den alten Römern nur aufeinander geschichtet sind, wird jeder Mörtel Dir die Feuchte von unten hochziehen...
und in dem Putz verteilen !... Ohne zusätzliche Absperrung der untersten Mauerschicht... siehe auch das Aufschlitzen und mit VA-Blechen verfüllen, die werden
mittels Druckluft eine geschlagen, ( rattert wie beim Bohrhammer ! ) welches Woody da gemacht hat... oder mit High-Tech Chemie ( von POROFIN z.B. ) wird das Problem Dich nach einiger Zeit ( gut 3 Jahre ) wieder einholen !
ES ist nicht nur die Kapillar-Wirkung, welche hier Probleme macht... da Du ein Naturstein - Mauerwerk hast... kommt auch der Regen auf recht einfachem Wege nach drinnen... durch die Mörtelfugen ! Hier kann eine Vorhänge-Verschalung ( kein Styropor ) das Problem lösen ... habe selbst ne alte Hütte, wo ich langsam die Feuchte im Griff bekomme ! Bitte beachten... nur Versiegeln ( mit Farben oder ähnliches ) reicht nicht, die Wände müssen die Feuchte ausgleichen können ( Atmen ! ) jedoch kann man den Wasser-Abperleffekt verbessern, mit sogenannter Lotus-Effekt Farbe, hält auch etwas besser sauber !
HIER gilt die REGEL... nur TEUER ist auch gut !
Gruss...

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Ich würde einen Sanierputz empfehlen, der die Eigenschaft, entfreuchtend auf das Mauerwerk zu wirken. Solche Produkte gibt es im baubiologischen Fachhandel. Diese sind auf Naturkalkbasis.

Benderman
Alter Hase
Das wichtigste wurde ja schon genannt.
Da aber etliche hier mitlesen werden, hier mal ein Downloadlink eines antiken Buches,
zum Thema Kalkputze:
https://ia801908.us.archive.org/32/items/LuftkalkeUndLuftkalkmrtel/Luftkalke_und_Luftkalkmörtel.pdf
Mein Wissen über Kalkmörtel ist begrenzt, jedoch halten etliche Bauleute, den fertigen Trockenmörtel als Sack,
für überteuert.
Meine Tests ergaben mal das Kalk 1 zu 3 Sand funktioniert, auch frostfest, 2 Winter draußen, aber das ist nicht representativ.
Eine größere Fläche steht bei mir noch aus.
Bei Fels Weißkalkhydrat, steht auf der Rückseite des 40kg Sacks, denke ich, auch 1zu3.

Maggy
Diamantmitglied
Wir hatten so ein ähnliches Problem in meinem alten Elternhaus. Es gibt eine Firma in Stühlingen mit Filialen in jeder größeren Stadt, die produzieren eine Art Unterputz und eine Spezialfarbe die da dann drauf kommt. Das ist zwar etwas teuerer als aus dem Baumarkt, aber unsere Wand hält jetzt achon seit 8 Jahren und die Ausgabe hat sich echt gelohnt. Wir habne dann sogar noch aussen eine nasse Grenzmauer damit verputzt, wo von oben immer Wasser herunter läuft vom Nachbarn. Selbst hier hat es geholfen. Die Farben und der Putz sind von der Firma STO, ich mach aber keine Reklame für die, teile nur meine Erfahrung mit. Wenn das so nicht ok ist, kann man den Namen ruhig löschen und Du kannst mich per PN danach fragen.

thobie
Grünschnabel
Zunächst muss erst einmal festgestellt werden, woher die Feuchtigkeit kommt. Ich habe in einem Haus, das ich gerade renoviere, einen Kellerraum, da zieht die Feuchtigkeit nur zum Teil von unten hoch. Ein Teil kommt auch horizontal in das Mauerwerk. Hintergrund ist, dass es sich um einen Anbau handelt und dort, wo die Feuchtigkeit herkommt, konnte damals nicht isoliert werden, denn dieser Teil liegt unterhalb des Fundaments des Altbaus, an den der Anbau angebaut wurde. Ich habe das Geld ausgegeben und einen Bauchsachverständigen dazu geholt. Seine Empfehlung: Putz im betroffenen Bereich entfernen und mit Sanierputz neu aufbauen. Das haben wir auch gemacht und sind mit dem Ergebnis zufrieden. Der hat dringlich davon abgeraten, irgend etwas zu versiegeln. Dann steigt die Feuchtigkeit erst Recht auf. Im Altbau habe ich auch eine Bruchsteinwand. Der Keller war früher immer feucht (das war vermutlich in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts mehr oder minder normal). Der Bruchsteinkeller kommt allerdings etwa 80 cm aus der Erde heraus. Meine These ist, dass der Bruchstein überschüssige Feuchtigkeit abgibt und so dazu beiträgt, dass der Wohnbereich trocken bleibt.

Turrican
Alter Hase
Habe aktuell ein ähnliches Problem.
Wir haben die Wand verkieselt, relativ teuer aber wirkungsvoll - wenn es denn nach allen regeln der Kunst gemacht wird. Ansonsten hat hazett es schon gesagt, Mauerwerk muss atmen - bei uns kam dann Hagalit Kalkputz drüber. Im Sommer werden wir dann von außen ausschachten und neu gegen Feuchtigkeit verdämmen. Das Haus ist von 1903, also minimal jünger als dein Bau.

Dennoch: so alte Mauern verzeihen so einiges, wir haben Sandstein / Bruchstein am Fundament und darüber Ziegel. Ist der olle Putz erstmal weg, trocknen die auch von alleine.

Alternativ (das machen wir bei 2 Wänden so) kommt der Putz komplett weg, der Bruchstein wird auber gebürstet und dann lediglich atmungsaktiv grundiert. Sieht ziemlich gut aus, wenn die Wand (alos ihr "optischer" Aufbau) das her gibt.