Hallo,
ich renoviere gerade die Dachgeschosswohnung unseres Hauses und möchte in einem Zimmer (wo seit dem Bau 1913 nichts am Fußboden gemacht wurde) die Schalldämmung nach unten verbessern. Das betrifft sowohl die Trittschalldämmung als auch die allgemeine Schaldämmung. Von unten hört man jedes oben gesprochene Wort und kann das laufende Fernsehprogramm komplett mitverfolgen.
Situation jetztIm Zimmer ist ein 23mm Dielenboden auf insgesamt 5 Trägerbalken (Abstand 93cm) genagelt. Unter dem Dielenboden ist zunächst 10cm Luft, bis man auf einige dünne Reste einer alten Schüttung (vermutlich Torf, gemischt mit ein paar Jutesäcken und Zeitungspapier) stößt. Dann kommen Bretter die von unten mit Strohmatten benagelt und verputzt sind. Ein Abhängen dieser Decke von unten ist im frisch renovierten Wohnzimmer keine Option- gearbeitet werden kann nur von oben. Im den Nebenräumen im Obergeschoss ist derselbe Boden, allerdings hat die Vorbesitzerin obendrauf noch 22mm dicke Holzfaserdämmpatten geschraubt (Ergebnis: lautes Knarzen, den Fehler will ich nicht wiederholen). Es besteht also im Moment eine 22mm Höhendifferenz zu den Nachbarräumen, die mittelfristig ebenfalls renoviert werden sollen.
WunschsituationDer Raum soll nach der Renovierung ein Schlafzimmer mit Teppichboden sein und eine gute Schalldämmung nach unten haben. D.h kein Knarzen der Bretter beim Betreten, kein Trittschall, keine Stimmen bei normaler Gesprächslautstärke aus dem Untergeschoss.
Die Optik des Bodens spielt wegen des Teppichs keine Rolle, es müssen also keine schicken Dielen verbaut werden.
OSB-Platten: Meine Laienüberlegungen zur UmsetzungDa ich so eine Aktion zum ersten Mal mache, habe ich mich hier in der Community erstmal umgesehen und ein Projekt von Mopsente gefunden, wo die Ausgangssituation die gleiche war – jedoch neue schicke Dielen verbaut wurden:
https://www.1-2-do.com/de/projekt/Massivholzdielen-im-Altbau-verlegen/bauanleitung-zum-selber-bauen/...Ich habe mir basierend auf Mopsentes Ideen ein Vorgehen überlegt:
1. Alte Dielen rausreißen und Reste der Schüttung soweit entfernen, dass genug Platz für eine neue Dämmung ist.
2. 100mm Mineralwolle als Schalldämmung zwischen Balken legen (Wärmedämmung bei Innendecke hat keine Priorität). Welche Dämmung würdet ihr da empfehlen?
3. Auf die vorhandenen Balken 3mm Kork als Trittschalldämmung tackern.
4. OSB Platten schwimmend verlegen. Es ist relativ viel Platz – 43mm können insgesamt überbrückt werden um das Niveau vom Nebenraum zu erreichen. Wenn es minimal mehr oder weniger ist, ist das nicht dramatisch.
Sind OSB Platten ein geeignetes Material für mein Vorhaben?
Wenn ja, sollte ich diese für gute Schalldämmung so dick wie möglich wählen (ca. 40mm), oder ist es besser 28-30mm zu wählen und darauf noch eine andere Schicht (z.B. Egalsoft Teppichunterlage, Polysyrol o.ä.) zu legen, auf die denn der Teppich kommt?
Macht eine Trittschalldämmung aus 3mm Kork (Schritt 3) unter den OSB-Platten in meinem Fall Sinn? Oder lieber ein anderes Material?
Oder ist die ganze Idee Quatsch und man geht in solch einem Fall völlig anders vor?
Ich würde mich freuen, wenn ihr mir bei der Beantwortung meiner Fragen oder mit eigenen Erfahrungen zur Schalldämmung im Obergeschoss weiterhelfen könnt.
Im Voraus schon mal besten Dank!