Ferndiagnose halte ich für unseriös da es viel zu viele Möglichkeiten, Unwägbarkeiten und viel zu viele Wundermittelchen gibt. Ich finde das Buch "Gesund wohnen im Altbau" (
http://www.amazon.de/dp/386611320X) zu diesem Thema ganz spannend.
Güllegrube/Stall kann übrigens auch bedeuten dass die Wand voller mineralischer Salze ist. Google auch mal danach.
Ohne jetzt konkret auf Dein Problem eingehen zu können (wie gesagt - kein Thema für Ferndiagnosen) will ich mal als Anregung unseren (noch nicht abgeschlossenen) Fall schildern. Vorab: Keine teure Sanierungslösung, kein riesiger Aufwand und keine Wundermittelchen sondern knappe 200 €.
Situation: Haus Ende 19. Jh, Außenwand im EG. Beim Abziehen der Tapete kamen uns 3 qm fühlbar feuchter Putz am Stück entgegen - einfach von der Wand geplumst.
Nachdem Reste und ein Stück Holzboden (auf Sand...) entfernt wurden sah man dass schon mal nachträglich eine Horizontalsperre in Form von eingelegten Bitumenbahnen über der untersten und der zweituntersten Steinreihe eingezogen wurden (wahrscheinlich Ende der 70er Jahre) - mit Erfolg für die Steine und den Mörtel dazwischen - beides trocken und fest. Die untersten Reihen wurden mit dünnem Styropor gegen den feuchten Sand geschützt. Aber der Putz war vollgesogen - es war bis unten auf den Sand verputzt. Der Sand wiederum ist feucht (evtl. durch den Gewölbekeller mit offenem Kohlenschacht (=> im Sommer Kondenswasser in rauhen Mengen) oder durch eine nicht 100 %-ige Abdichtung zur Straßen-/Regenseite).
Die Wand habe ich ca. 30 cm tief ausgegraben auf 20 cm Breite. Geht schnell. Dann das Stypropor weg und dreimal mit Dichtschlämme die Steine gegen den feuchten Sand abgedichtet (bis hoch zum festen alten Putz) und den Graben mit einigen Säcken Basaltsplitt (25 kg für 3 € im Baumarkt) gefüllt. Der ist kapilarbrechend und verhindert dass die Feuchtigkeit des Sandes wieder an die Mauer kommt. Darauf dann eine 10 mm Abstandsleiste gelegt, die Wand neu verputzt und die Leiste wieder entfernt. Der Putz kommt jetzt nicht mehr mit der Feuchtigkeit in Berührung und die Wand ist auch abgedichtet.
Der alte Holzboden war natürlich hinüber durch die Feuchtigkeit. Unter die Balken der neuen Konstruktion - die aus einem Holz für den Außenbereich sein werden - kommt nun noch eine etwas überstehende Bitumenbahn und darauf eine wasserfest verleimte Feuchtraum-OSB als Grundlage für den weiteren Fußboden. Das sollte das Wegfaulen des Holzes (die alte Konstruktion hat immerhin auch 40 Jahre gehalten) hinreichend lange verhindern.
In diesem Hohlraum werden noch ohnehin notwendige Rohre für einen neuen Heizkörper verlegt. Das sorgt für Konvektion und hoffentlich für mehr Trockenheit unter dem Fußboden.
Inzwischen ist der betroffene Fußbodenbereich seit drei Monaten offen und so lässt sich das Ganze schön beobachten. Man sieht am Split dass dieser am Rand (wo nur eine dünne Schicht auf dem Sand liegt) immer feucht ist - auch wenn der Sand eigentlich trocken aussieht so ist er es nur oberflächlich. Hat es draußen viel geregnet => größere feuchte Flecken an den dünnen Split-Stellen. War die Kellertür bei warmen Temperaturen läger offen (zuletzt zwei Wochen wegen Rohrarbeiten) => größere feuchte Flecken an den dünnen Split-Stellen. Deswegen will ich die Stelle auch nicht komplett dicht machen sondern atmen lassen.
Ob das funktioniert kann ich gerne in 5, 10 oder 20 Jahren berichten - solange müsste man für eine sichere Aussage zur Wirksamkeit von teuren "professionellen" Lösungen und Wundermittelchen allerdings auch warten. Sind ja Allmählichkeitsschäden.