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Schrank professionell lackieren.

Mindhunter
Grünschnabel
Hallo liebe Handwerkergemeinde,

ich möchte mir einen Wandbettschrank bauen und das Holz professionell lackieren. Bei meinem letzten Versuch einen Massivholzschrank umzustreichen, habe ich den Schrank mit einen Tellerschleife fein bis auf 240er Körnung glatt geschliffen und anschließend mit Bauhauslack auf Dispersionsbasis und Farbwalzen lackiert. Ich habe kein Finish verwendet, wodurch alles was darangestoßen ist nach einiger Zeit klebte. Das Ergebnis sah erschreckend aus. Ich habe zweimal lackiert, aber der Farbauftrag war uneben und auf keinen Fall glatt. Man sah eine leicht Lack- oder Holzkörnung auf den Oberflächen.

Der zukünftige Schrank soll wahrscheinlich diesen Graugrünen Farbton haben und matt abschließen, wie dieser Ikea Reinsvoll haben und es soll diesmal professionell aussehen. Alternativ eventuell in Hochglanz, wie dieser Tisch den ich mal gekauft habe.

Wie gehe ich vor um ein solches Ergebnis zu erzielen. Ist das mit Farbwalze realisierbar. Welche Produkte, Werkzeuge und welches Holz brauche ich? Wäre für Hilfe dankbar.

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9 ANTWORTEN 9

chief
Diamantmitglied
Massivholz zu Lackieren wird nur schwer eine Oberfläche wie auf den Bildern zu erreichen sein. Dafür musst Du mehrfach grundieren und schleifen und auch feiner als 240, um die Struktur (Poren/Maserung) aus dem Holz zu bekommen. Es kommt aber auch auf die Holzart an. Ist das Material schon festgelegt? Wenn nicht, warum dann schönes (und teures) Massivholz, welches nebenbei erwähnt auch nicht immer das ideale Material im Möbelbau ist, verwenden, wenn man später nichts mehr davon sieht? Alternativ MDF. Muss auch grundiert werden, bietet aber (von den Kanten abgesehen) eine relativ glatte Fläche und ist formstabil. Weitere Alternative: Folie statt Lack. Sind mittlerweile problemlos zu bekommen, gefühlt in tausend Farben und ist vermutlich nicht teurer. Guter Lack mit Vorstrich (Baumarktware nur bedingt empfehlenswert) kostet auch Geld, macht mehr Dreck und braucht mehr Zeit. Folie hingegen lässt sich beim Aufbringen sogar korrigieren. Ich habe das selber noch nicht gemacht, aber bei einem Kollegen gesehen, der einen sechtürigen Kleiderschrank damit bezogen hat. Die Oberfläche kam Deinem Wunsch nach "professionell" schon sehr nahe.

Mindhunter
Grünschnabel
Hallo Chief, danke für deinen Beitrag. Nein, ich bin materialmäßig nicht festgelegt. Habe nur früher mal einen alten massiven Kleiderschrank versucht umzulackieren. Ich könnte jedes Material für das Schrankbett verwenden. Es sollte den Anforderungen entsprechend stabil genug sein (Bettkasten 1,4x 2m) und das Holz am besten möglichst leicht und Preisleistungsmäßig nicht zu teuer sein. Die Idee mit der Folie habe ich noch nicht bedacht, habe aber die Befürchtung, dass dieser sehr anfällig ist, gerade bei einem Bett, das ständig ausgeklappt wird. Gruß David.

Rookie
Silbermitglied
Für den Lackschliff sollte man einen Exzenterschleifer mit um die 2,5mm Hub nehmen (schau in die technischen Daten deiner Maschine) und regelmäßig einen Zwischenschliff machen. Hier dann auch, je nach gewünschter Oberfläche mit dem Korn jenseits der 400 gehen.

Je nach Oberfläche kann auch ein Füller sinnvoll sein. Um eine absolut ebene Oberfläche zu erhalten. Natürlich sieht man dann vom Holz nix mehr.

Rainerle
Diamantmitglied
Definitiv bei Holz grundieren, schleifen und bei hohem Anspruch nochmals grundieren und dann von Hand schleifen. Dann sollte die Oberfläche eben sein. Zu viel schleifen bringt nicht viel, man schleift nur ab was man zuvor aufgebracht hat. Per Hand mit P240. Fehlstellen muss man natürlich spachteln und gut verschleifen.

Dann lackieren. Und das ist hohe Kunst mit viel Erfahrung und gutem Material. Letzteres kann dabei auch günstig sein. Toom-Türenlack der Eigenmarke für 20 Euro auf Acrylbasis verläuft super und gibt ein perfektes Ergebnis. Besser als der jüngst auch verwendete Türenlack von Brillux für 80 Euro.

Muss es Hochglanz für den Anfang sein? Matt verzeiht mehr Fehler.

Mindhunter
Grünschnabel
Hallo, ich meine das damals genauso gemacht zu haben. Mit einem Exzenterschleifer hatte ich erst die alte Lasur abgetragen und dann mit 240er von Hand glattgeschliffen. Das Ergebnis war aber leider unbefriedigend. Man hat immer eine Körnung auf der Oberfläche gesehen. Ich weiß nicht woher die kam. Ich habe keinen Türlack sondern Holzlack aus einem Discounter damals verwendet. Ob das einen Unterschied macht? Ich vermute aber stark das die Arbeitsweise das Problem ist. Ich habe damals 3 mal die Farbe übergewalzt bevor der Lack komplett abgedeckt hat. Bei jeden Nachschleifen von Hand mit 240er hatte ich das Gefühl den Lack wieder zu 50% abzutragen.
Es muss kein Hochglanz sein. Präferenz ist matt. Ich wollte nur wissen wie man grundsätzlich vorgehen würde. Und was würde man als Finish verwenden? Gruß.

Rainerle
Diamantmitglied
Auf jeden Fall Grundierung als erstes. Ist ein spezieller Lack mit hohen Feststoffanteilen, der Vertiefungen ausfüllt. Ohne haftet der Lack nur sehr schlecht. Also grundieren und dann lackieren.

Es gibt auch 2in1-Lacke, aber bei rohem Holz ist grundieren die bessere Wahl. Wie bereits geschrieben Zweimal mit Zwischenschliff.

Schlacke
Alter Hase
Ich würde hier auch nicht am Schleifpapier sparen, also nicht das billigste Zeug nehmen.
Bei dem Billigzeug ist der Kornauftrag oft ungleichmäßig und einzelne Körner lösen sich schnell heraus.
Vor allem auch speziell für Holz deklariertes Schleifpapier verwenden.
Bei Schleifmitteln kann man sich grob an der Farbe der Oberfläche orientieren und erkennen für welche Materialien es geeignet ist.
​​​​So bedeutet i.d.R. blau = Metall, schwarz = Stein, rot-braun = Holz, gelb = Holz/Farbe und weiß = Farbe.

Das Schleifpapier dann auch nicht "zu Tode reiten", also bis zum letzten Ende abarbeiten, sondern lieber rechtzeitig austauschen/erneuern.
Sonst hat/sieht man evtl. Unterschiede zw. den Stellen/Flächen, welche mit dem "platten" bzw. mit dem neuen Schleifpapier bearbeitet wurden.
Und öfters mal die Oberfläche abbürsten oder abpusten und so vom Schleifstaub und losen Schleifkörnern befreien.

Ich "durfte" mal klare/durchsichtige Plexiglasplatten mit dem Excenterschleifer mattieren.
Die Teile sollten noch lichtdurchläßig, aber blickdicht sein, ähnlich wie "Rauchglas".
So bald sich nur ein einzelnes loses Korn zw. Plexiglas und Schleifpapier setzte, zog dieses eine Korn eine deutlich sichtbare, kreisförmige Spur.
Das war eine Sysiphus-Arbeit.

Bei Holz soll es für den Feinstschliff auch hilfrein sein, mit einem feuchten Lappen über die Oberfläche zu gehen (und anschließend einige Minuten abzuwarten), da sich so die (feinsten) Holzfasern aufstellen und dann auch abgeschliffen statt platt gedrückt werden.

Ob das ganze dann im Ergebnis "profissionell" wird und deinen Ansprüchen genügt, hängt letztendlich an deinen Fertigkeiten.
Eine Folierung/Laminierung wäre auf jeden Fall eine geeignete(re) Methode, ein solches Ergebnis ist mit einer Lackierung kaum hinzubekommen.

Ich habe beruflich in einer Firma gearbeitet, in welcher hauptsächlich Bettrahmen und Gestelle en gros (als Lieferant für diverse Marken) hergestellt wurden.
Sofern es nicht Massivholz-/Naturholz-Modelle waren, war Folieren/Laminieren die gängige Methode.
Das hält, bei "sachgemäßiger" Handhabung schon einiges aus.
Kleinere Fehler/Macken (in einfarbigen Oberflächen) lassen sich i.d.R. mit farblich passenden Lackstiften wieder ausbessern.
Bei Folien/Laminierungen in Holzoptik ist es wegen der "Maserung" schon schwieriger, aber auch nicht unmöglich.
Bei größeren Fehlstellen/Macken muss dann eben neu foliert/laminiert werden.
Solche "Ausbesserungen" mussten wir teils schon in der Produktion vornehmen.




mbrauer
Grünschnabel
Ihr Fehler liegt wahrscheinlich in schlechtem Schleifen, fehlendem Oberflächenprimer und unzureichender Trocknung der Schichten. Die Arbeit mit mattem Lack ist eine wirklich knifflige Aufgabe (ich stimme auch früheren Kommentaren zu, dass dieser Lack überhaupt nicht billig ist). Wenn Sie sich dennoch dafür entschieden haben, empfehle ich Ihnen, besonders auf das Schleifen jeder Schicht zu achten und nur hochwertige Farben auf Wasserbasis zu wählen.

Holzschuppen
Gute Seele
Hallo David
ich habe kürzlich meine komplette Küche lackiert
hier war das Trägermaterial ,sprich die Schranktüren, beschichtete Spanplatte mit 2mm PVC Kanten , dieses Material lässt sich sehr gut lackieren ich habe dazu einfach meine Wunschfarbe in Form von Sprühdosen im Internet bestellt, die Lackierung war zwar etwas umständlich aber letztendlich dann doch zufriedenstellend, ich habe glänzend weiß lackiert und abgesehen von kleinen Fehlstellen bin ich mit dem Ergebnis zufrieden da der Lack auch sehr günstig war ich habe insgesamt keine 100 € für eine sehr große Küche mit ca 25 Türen ausgegeben , also vielleicht besteht die Möglichkeit beschichtete Spanplatten zu nehmen die man im Baumarkt auch zuschneiden lassen kann und mit einer Bügelkante versehen komplett überlackiert, falls Dir das mit der Sprühdose zu umständlich ist geht auch die Rolle sehr gut mit geeignetem Lack, die beschichteten Spanplatten werden lediglich mit 220er Schleifpapier leicht angeschliffen...
schöne Grüße, Udo

...und frohes schaffen emoticon.wink_smile.title