Spontan wäre auch mein Gedanke Epoxid gewesen. UV-beständigkeit ist insofern kein Problem, weil es einerseits genügend UV-stabilisierte Epoxidharze gibt (mein persönlicher Favorit wäre das "Giesharz glasklar" von R&G, ist aber nicht unbedingt das günstigste) und andererseits gibt es UV-Stabilisatoren als Zuschläge separat zu kaufen.
Wo ich eher ein Problem sehe ist, dass durch das Epoxid nicht nur die Farbe etwas verändert wird (was bei Öl oder Lack auch passiert), sondern dass auch der Glanzgrad und die Haptik sich verändern.
Ich würde daher empfehlen: kauft mal ne kleine Menge Epoxid und macht ein Probestück aus einem Abschnitt. Oder besser gleich zwei. Einmal nur wenig Epoxid auftragen (Pinsel oder ähnliches), so dass es überwiegend ins Holz zieht, einmal so viel dass sich eine glatte Oberfläche ergibt. Dadurch dass das Epoxid transparent ist ist die Struktur des Holzes immer noch sichtbar.
Der Farbänderung könnte man eventuell durch Abtönen des Epoxids ein Stück weit entgegenwirken oder sie betonen. Das würde dann den zweiten Schwung Probestücke erfordern, um die zusätzliche Farbveränderung einschätzen zu können.
Bei Lack, Öl oder Wachs würde ich befürchten (Lack, Öl) oder erwarten (Wachs), dass Ihr in die Spalten nicht genug Material bringt um die Oberfläche zu schützen. Dann würde Feuchtigkeit immer noch ins Holz ziehen und unter der Beschichtung sich ausbreiten. Das sähe dann schlimmer aus, als die Flecken im rohen Holz in Kauf zu nehmen (meiner Meinung nach zumindest).
Oder es gäbe unschöne Ränder vom Beschichtungsmaterial.
Leider sieht man euer Bild hier nicht (Problem der Forensoftware; bitte nochmal hochladen).
Aber ich würde vermutlich so vorgehen:
- Sofern die Bohlen eine geschlossene Platte ergeben sollen diese zuerst verleimen. Sollen die mit Spalten und einer Unterkonstruktion sein, dann erst nach dem Beschichten zusammenbauen.
- Eine Wanne bauen/finden, in die die Platte auf Lackierspitzen gelegt werden kann, um überfließendes Epoxid aufzufangen. Im Fall der geglätteten Oberfläche lieber eine Form, in der die Platte (oder Bohlen) direkt und formschlüssig liegen.
- Form auf alle Fälle, Wanne am besten auch mit Trennmittel einsprühen
- Form exakt waagrecht ausrichten
- Holz mit Epoxid einpinseln, bis das Holz nichts mehr aufsaugt
- Falls rauhe Oberfläche erhalten bleiben soll: aushärten lassen; fertig
Falls glatte Oberfläche entstehen soll: angelieren lassen (Rest im Mischbecher hat Konsistenz von grade noch leicht fließendem Honig) und weiter mit Schritt 7
- Neues Epoxi in neuem Mischbecher anrühren und gießen bis zur gewünschten Schichtdicke
- Mit Fön (oder Lötflamme, oder Heißluftgebläse) Blasen zum Aufsteigen und Platzen bringen; dabei nie zu lange oder zu warm auf eine Stelle, immer in Bewegung bleiben; einmal direkt nach dem Guss, nach Bedarf nach ein paar Minuten oder einer halben Stunde nochmal
- Aushärten lassen
- Bei Bedarf Oberfläche glattschleifen (grobe Dellen und Buckel ab Korn 60 oder 80, dann durch die Körnungen bis ca. 800 leicht satiniert oder 2000 leicht glänzend oder bis zur Politur auf Hochglanz)
Für den Schliff (und die genannten Beispielkörnungen) empfehle ich einen Excenterschleifer, Schwingschleifer geht auch aber dauert noch länger. Bandschleifer höchstens für die erste Glättung von Buckeln, und nur bei Erfahrung mit dem Bandschleifer
- faule Menschen schleifen nur bis ca. 220 und gießen dann eine dünne, gleichmäßige Hochglanzschicht. kann funktionieren... (vorheriger Test empfohlen)
- fertig
Während der gesamten Verarbeitung und während der gesamten Aushärtung eine möglichst konstante Temperatur halten; die Temperatur darf nie unter 15°C fallen. Je wärmer es ist, desto schneller geliert und härtet das Epoxid. Die Angaben der Hersteller gehen meist von konstant 20°C aus. Als Faustformel dürfte eine Halbierung der Zeiten je 10° mehr ausreichen.
Hohe Luftfeuchtigkeit währned der Aushärtung könnte dazu führen, dass sich eine schmierig-klebrige Schicht auf der Oberfläche bildet, die sogenannte Aminröte. Diese kann dann nach der Aushärtung einfach mit Wasser und Lappen entfernt werden (sollte vor dem Schleifen gemacht werden). Wenn es unter der obersten dünnen Schicht auch klebt ist das Epoxi nicht ausgehärtet. Dann entweder noch nicht, oder das Mischungsverhältnis hat nicht gepasst (Abweichungen von 1% zuviel oder zuwenig Teil B können schon reichen)
Während der Aushärtung ein Folienzelt über das Epoxi breiten schützt vor Staub auf der Oberfläche und hemmt ungeduldige Finger. Das Warten und Nichtanfassen für die ganze (oder eineinhalbfache) Aushärtezeit laut Packung/Datenblatt ist das Schwierigste am Arbeiten mit Epoxiemoticon.wink_smile.title