Tischplatte mit Schriftzug

[Ralle69]

Hallo Leute,
ich bin 50 Jahre, komme aus dem Raum Stuttgart, und bin Hobby Bastler. Da man(n) in Corona-Zeiten etwas zu viel Zeit hat, kommt man(n) auf die verschiedensten Projekte. Und eins hat es mir sehr angetan, und ich bräuchte da ein wenig Hilfe!
Ich würde gerne in eine Tischplatte (ca. 160 x 90 x 2,5) gerne einen Schriftzug (ca. 20 cm hohe Buchstaben fräsen oder sägen, diesen dann mit Epoxidharz auffüllen und von unten beleuchten. Mein Problem ist nur das ich nicht genau weiß wie ich diesen Schriftzug in die Platte bekomme! Was meint Ihr, wäre das mit einer Stichsäge oder einer Oberfräse zu realisieren?
Und falls ich da eine Oberfräse benötige, welche würdet Ihr da empfehlen?
Vielen Dank schonmal für eure hoffentlich vielen Antworten, und bleibt gesund!
Ralle

[cyberman]

Am besten würde das sicher mit einer Oberfräse gehen, wenn du dann noch einen Pantograph einsetzt würde das auch sehr gleichmäßig werden. Es gibt auch noch Fräsvorlagen für Buchstaben, das geht auch sehr gut.
Mit einer Stichsäge geht das auch, die Buchstaben sind ja Recht groß, aber meiner Meinung nach wirst du das nicht so sauber hinbekommen wie mit der OF und einem Pantograph oder den Frästschablonen.

[chief]

Ein Bastler aus dem Raum Stuttgart, der in Coronazeiten zu viel Zeit zum Basteln hat...da bist du beileibe nicht allein..emoticon.wink_smile.title

Freihand fräsen finde ich mit einer gewöhnlichen Oberfräse schwierig. Eine Kantenfräse wie die Katsu finde ich da handlicher. Gute Erfahrungen habe mit dem Dremel in Kombination mit Fliesenvorsatz gemacht, wenn es doch etwas filigraner sein soll.

Einen recht einfach zu bauenden Pantographen findest Du auf YouTube von Stephan Poenlein.

[kaosqlco]

Ich würde auch 'ne Oberfräse nehmen. Pantograf oder Dremel sind auch Optionen - habe ich aber Beides nicht. Bei der Stichsäge hätte ich Bammel, dass das Blatt nicht immer senkrecht läuft.
Wie @chief würde ich die Katsu empfehlen, die ist sehr handlich.
Vorgehen: ich würde mir Schablonen für die Buchstaben machen, die Schablonen auf dem Holz befestigen (doppelseitigen Klebeband, kleine Schrauben o.ä.) und dann mit einem stirnschneidenden Fräser mit Anlaufkugellager die Buchstaben fräsen.

[Ralle69]

Vielen Dank für eure schnellen Antworten emoticon.smilie_like.titleemoticon.smilie_like.title! Und das stellt echt keine Probleme dar mit der Oberfräse durch 2,5cm dickes Holz zu kommen? Oder müsste ich diese dann in mehreren Schritten fräsen?

[Holzpaul]

Da du die Buchstaben durchfräsen möchtest um sie von unten beleuchten zu können funktioniert das nur mit bestimmten Buchstaben bzw. Schriften. 25mm sollte man mit mehreren Schritten fräsen. ich würde pro Fräsung maximal 5mm eher weniger vorschlagen, Beim Schablonenfräsen benötigst du einen stirnschneidenden Nutfräser mit obenliegenden Anlaufring mit ca 30mm Nutzlänge. Falls du einen Pantografen benutzen möchtest, entfällt der Anlaufring. Falls du mit Kopierring fräsen möchtest (ichglaube bei der Katsu nicht möglich) brauchst du dementsprechende Schablonen.
LG Holzpaul

[cyberman]

Auf jeden Fall in mehreren Schritten fräsen, je nach Holzart mehr oder weniger aber ich würde nicht mehr als 6mm auf einmal fräsen. Das ist auch vom verwendeten Fräser abhängig.

[Ralle69]

Hmmmmmmm, ich denke das sollte ich erstmal an ein paar Stücken Holz ausprobieren - bevor ich mich an die Tischplatte wage!
Meine Überlegung war jetzt gerade das ich die Buchstaben grob mit der Stichsäge vorsäge, und dann mit der Oberfräse genau herausfräse!
Wäre dies denn möglich?

[kaosqlco]

Ralle69:
...und dann mit der Oberfräse genau herausfräse!
Wäre dies denn möglich?

Grundsätzlich Ja ... aber ...
Dann müsstest Du beim Sägen möglichst wenig abzufräsendes Material stehen lassen, damit die Oberfräse, wenn Du damit in einem Fräsgang Deine Buchstaben fräst, nicht überlastet wird. 25mm Höhe volles Material in einem Rutsch zu fräsen, macht wahrscheinlich keine Heimwerkerfräse mit. Da Du aber dann nur Kanten fräst, könnte es mMn. funktionieren.

[Rainerle]

Hallo Ralle,

erst mal willkommen hier Nachbar. Es gibt hier einige aus der Region Stuttgart. Ich grenze für mich ein: Fellbach.

Zunächst welche Buchstaben werden es denn? Alle mit einem inneren Kreis bzw. Halbkreis sind schon mal schlecht, weil das Teil hinterher in der Luft hängt, bis es im Epoxy eingegossen wird. Also die Buchstaben
ABDOPQR und abdgopq. Das ist zumindest bei Sägen und fräsen ungeschickt, denn kurz bevor Du das Teil fertig hast, fliegt es durch die Gegend.

Sodann hastDu beim Fräsen das Problem, dass Du keine Ecken, sondern maximal Viertelkreise fräsen kannst. Du muss also mit der Säge nacharbeiten.und schon hast Du Ungenauigkeiten. Bedenke, das Auge kann 1/10 mm problemlos sehen. Also mach das besser nicht mit Fräse und Nacharbeiten. Stichsäge ist nahezu unmöglich. Du muss Rundungen sägen. Und da ist ein 1/10 mm Abweichung immer drin. Ein O, das kurvig ist erkennt man aus 2 m Entfernung als schlecht gesägt. Hinzu kommt noch, dass Du mit keiner Stichsage absolut ausrissfrei sägen kannst - und schon gar nicht wenn es Kurven gibt. Du brauchst aber absolut saubere Kanten. Das Epoxy ist unverzeihlich.

Ich würde, wenn es wirklich gut werden soll jemandem mit einer CNC-Fräse suchen. Also entweder gewerblich oder einen Privatmann wie unseren Saberlod hier. Das wird dann auch auf mehrere Schritte über Stunden gefräst, aber mit einem 1 mm-Fräser kann man grob ausgefräste Buchstaben nacharbeiten und exakt fräsen.

Eine Möglichkeit sehe ich noch: Von der Rückseite her ben Bereich der Schrift rechteckig ausfräsen. Dabei 1 bis 2 mm stehen lassen. Nun die Platte drehen. Nun hast Du dort nur minimal Holz stehen, das man leichter bearbeiten kann als 2,5 cm. Dies mit einem sehr kleinen Fräser z.B. 3 oder 4 mm und Schablone fräsen. Jetzt sind die Rundungen viel kleiner und diese kann man leichter sauber nacharbeiten. Da geht sogar ein Cuttermesser, ein ordentlicher Stechbeitel oder ein Laubsägeblatt in einer selbstgebauten Halterung aus nem zugesägten Holzsstück. Hinterher wird eben die komplette Ausfräsung mit Epoxy gefüllt und geschliffen.

Aber auch hier wäre eine CNC einfacher. Von Hand die Fläche ausfräsen, dann zu einem Betrieb mit CNC-Fräse gehen und nun die Buchstaben ausfräsen lassen. Da nun nur wenig Frästiefe notwendig ist, geht das schnell und es ist deutlich günstiger.

Grüße Rainer