Richtig. Leinölfirnis und Hartöl sind chemisch gesehen nichts anderes als KH - Lacke. ( richtige Bezeichnung Alkydharzlacke ) Es sind dies Ester mehrbasiger Carbonsäuren mit höheren Alkoholen, im Fall von Leinöl immer und im Fall von Hartölen meistens natürlichen Ursprungs. Und es stimmt auch, daß die Firnis bzw. die Hartöle schneller aushärten als das reine Öl, da die Sikkative die " Trocknung" wie jeder Kat nur beschleunigen.
Beide Produkte und die Alkydharzlacke trocknen nicht nur physikalisch durch verdunsten des Lösemittels, sondern auch chemisch durch Oxidation ( Sauerstoffaufnahme ).
Der langen Rede kurzer Sinn ist, du kannst mit Leinölfirnis behandelte Flächen wie ganz normal lackierte behandeln. Wichtig ist, wie schon bemerkt, daß die Beschichtung wirklich vollkommen ausgehärtet ist.
Allerdings würde ich bei mechanisch hochbelasteten Teilen wie Sitzflächen eine Universalgrundierung aufbringen und danach mit einem wirklich belastbaren Lack lackieren.
Wie
@Rainerle richtig bemerkt hat, sind Hartöle nicht flexibel genug, wenn sich der Untergrund bewegt, was bei Sitzbänken natürlich nicht ausbleibt.
Die m. M. n. beste und dauerhafteste Lösung wäre ein 2K - PUR - Holzlack. So einer ist flexibel genug, um die federnden Bewegungen bei Benutzung der Bänke auszugleichen und mechanisch höchstwiderstandsfähig.
Nach Aushärtung ist die Beschichtung gesundheitlich zudem vollkommen unbedenklich.
Die Sikkativierung von Alkydharzlacken erfolgt immer noch mit Kobalt - und/oder Manganverbindungen, je nachdem, was für ein Trocknungsverlauf gewünscht ist.
Diese Allergene sind zumindest bei entsprechender Empfindlichkeit nicht unproblematisch.
Wenn nach mehreren Jahren dann eine Renovierung anstünde, genügte anschleifen und lackieren.