Arbeitsplatte bauen - was ist wichtig?

[9finger]

Meine alte Arbeitsplatte (ehemalige Türe) soll ersetzt werden. Größe ist 175x60cm, eine lange und eine kurze Seite sind an der Wand, Tiefe kann bis auf 70 cm gehen. Keine großen Säge-/Fräß-/Hobelarbeiten möglich, Kleinkram aber schon. Ich bin ziemlich unzufrieden mit der bisherigen Platte, weil ich keine vernünftigen Spannmöglichkeiten habe und auch keine Schiene für das Führen eines Werzeugs befestigen kann. Der Unterbau des Tisches ist ziemlich grob mit einem Rahmen aus 8cm Kanthölzern, wo die Platte aufliegt.
Meine Fragen:
- welches Holz und in welcher Stärke (etwa)?
- ich würde gerne Löcher haben, um Zwingen anzubringen. Welche Lösungen könntet ihr empfehlen?
- um eine Führungsschiene zu basteln, bräuchte ich wohl zwei parallel laufende Schienen. Was könntet ihr dazu empfehlen?

Sonstige Tipps lese ich gerne.
Bitte beachtet, dass ich zum Einen Anfänger bin und auch nur sehr wenige Werkzeuge habe. Ich werde mir schwierige Sachen beim Schreiner machen lassen müssen.
Aller Anfang ist schwer...

Danke für Eure Hilfe vorab,

Gruß, Thomas

[kaosqlco]

Zunächst einmal kannst Du hier vorbeischauen und nach nach 'Abeitsplatte', 'MFT' oder 'Werkbank' suchen.

Meine Arbeitsplatte ist aus 18mm Multiplex. Andere User bevorzugen Leimholz oder nehmen eine Küchenarbeitsplatte usw. Das ist oft eine Glaubens- oder auch Preisfrage.
Ich denke, dass sich allgemein die Verwendung von C-Nut-Schienen bewährt hat. Da passen z.B. solche Zwingen rein.
Wegen Spannmöglichkeiten auf Hobelbänken kannst Du hier mal vorbeischauen.

[Sachi]

Hallo erstmal
dann mache ich mal den Anfang, obwohl da sicher noch viele gute Tipps kommen....

Du könntest zB eine Birkensperrholzplatte nehmen, plus minus 35 mm dick, einfach zusägen lassen.
Du könntest aber auch eine Vollholzplatte nehmen, Buche eignet sich gut, und bei dreckigen Arbeiten eine abwaschbare Unterlage verwenden.
Falls du eine Führungsschiene einfräsen willst, geht das in der Bucheplatte leichter....

Für die Spanngelegenheiten einfach ein Lochraster vorne in etwas Abstand zur Kante bohren. Dafür und allgemein zu Werkbänken gibt es im Projektbereich einiges abzuschauen. Einfach mal in der Forensuche (kann vllt jmd den Link schicken ich bin mit dem Smartphone) suchen und bisschen stöbern, ich erinnere mich an sehr gute Projekte....


Edit: ohh da war einer schneller....danke kaos!!emoticon.smilie_like.title

[ichessblumen]

Arbeitsplatte Buche 40 mm sollte gut auf deine 8 cm Pfosten passen. Im Baumarkt gleich zuschneiden lassen. Wenn Du eine Tiefe von 60 cm nimmst, kannst du das Reststück vorn als Schürze mit Dübeln oder Lamellos anleimen. Dann kannst Du Dir ein Raster mit 20 oder 19 mm Löchern machen für diverse Spannmöglichkeiten. Als Vorderzange etwas ähnliches wie hier .

[Nachtuebernahme]

Wenn du noch gefühlte 4 Monate wartest, dann hab ich meine Hobelbank fertig und du kannst den Bau und viele meiner Überlegungen im Projektteil ansehen...
Spaß beiseite.

Ich würde immer auf 19mm System gehen: Es gibt ziemlich viel zu kaufen (z.B von Veritas). Und auch 20mm Spannwerkzeug ist durch Schleifarbeit an dein System anpassbar. Anlöten ist schwieriger denn Abschleifen.

ansonsten:
Wenn du von Hand hobelst, braucht dein Tisch Gewicht: Eine dickere Platte (40 oder mehr mm) macht Sinn.
Falls nicht, langt auch was dünneres (solange es sich nicht durchbiegt).

[Rainerle]

Wenn das Geld tatsächlich ein Thema ist, kauf Dir OSB-Verlegeplatten. Es gibt grobe und feine. Wenn Du eine feine nimmst ist diese zum einen sehr glatt, zum anderen für die Bohrungen maßhaltiger. Zwei Stück von unten aufeinander schrauben und Du hast je nach Stärke 32 bis 44 mm. Und eine Platte für unter 20 Euro. natürlich nicht so hart und stabil wie Buche, aber für den Anfang die beste Wahl. In zwei, drei Jahren hast Du mehr Erfahrung und weisst dann vermutlich besser, wo die Führungsschienen oder Löcher vielleicht besser wären oder ob Du andere Maße an der Werkbank brauchst. Und dann wechselst Du die Platte aus und machst es neu.

Ich bin eigentlich kein Freund von OSB, aber eine teure Platte ist auch nur eine Unterlage für teils dreckige Arbeiten und unterliegt auch einem Verschleiss. Kommt es nicht aufs Geld an, kauf Dir eine Leimholzarbeitsplatte in Buche. Im Baumarkt kosten 200 x 60 m rund 35 Euro. Zwei aufeinander sind auch 36mm stark. Also komplett 70 Euro.

[Sachi]

Stimmt Rainerle, die Idee mit erst mal zwei jahre OSB ist auch super!
Dann nur die Emissionsklasse 1 beachten, also die geringe Ausdünstung von Formaldehyd.

[3radfahrer]

Und wenn du ein Alu C-Profil verwenden möchtest (die gibt es für M6 oder M8 Schrauben bzw Muttern) dann google mal nach Alu Spezi. Dort gibt es die Schienen günstig.

[kaosqlco]

3radfahrer:
Und wenn du ein Alu C-Profil verwenden möchtest (die gibt es für M6 oder M8 Schrauben bzw Muttern) dann google mal nach Alu Spezi. Dort gibt es die Schienen günstig.

Wir meinen diese Schiene.
Daß man temporär eine dünnere MDF-Platte auf der eigentlichen Arbeitsplatte befestigt und die dann austauscht, habe ich auch schon gesehen. Dann funktioniert das aber mit der Schiene nicht.