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Nut und Feder fräsen

LL0rd
Grünschnabel
Hallo Leute,

ich habe mir aus dem Baumarkt eine Massivholzplatte (Douglasie) besorgt. Und ich meine jetzt die Platten, die zwar flach sind, aber an den Rändern immer noch die Rinde des Baums ist. Die Platte ist 1200mm lang, 450mm breit und 30mm dick. Ich möchte die Platte in der Mitte teilen und dann anschließend verbinden, sodass ich dann eine 600x900mm Platte bekomme. Die Verbindung möchte ich mit einer Nut und Feder herstellen. Wie bei den Verlegeplatten.

Bosch hat ja dafür sowohl die Scheibennutfräser als auch die Federfräser im Programm. Doch nun stehe ich vor einem kleinen Problem. Ich möchte, hinterher eine gerade Fläche haben. Doch wie stelle ich dann die Höhe ein? Fräse ich etwas zu hoch oder zu tief rein, habe ich einen Versatz auf der Oberseite der Platte. Hat da mal jemand einen Tipp für mich?
30 ANTWORTEN 30

arathorn76
Silbermitglied
Mindestens eine Seite deiner Platte muss plan sein.
Dann trennst Du auf.
Dann fräst Du möglichst mittig eines der beiden Profile an deine Platte. Eigentlich macht es keinen Unterschied, ob Du zuerst Nut oder zuerst Feder machst.
Dann wechselst Du den Fräser und stellst ihn anhand des bereits gefrästen Profils möglichst genau ein. Damit meine ich exaktes Augenmaß.
Dann nimmst Du ein anderes Stück Holz (ausreichend großen Rest oder so) und machst eine Probefräsung.
Das Probestück steckst Du mit dem ersten Stück zusammen und schaust ob es passt.
Wenn nein: korrigieren.
Wenn ja: zweites Plattenstück fräsen.

Eine Alternative wäre noch, mit zwei Nuten und einer losen Feder zu arbeiten. Dann könntest Du in beide Plattenstücke die gleiche Nut fräsen (müsstest also nur einen Fräser einrichten) und dann einen passenden Holzstreifen in beide Seiten einleimen.
Ich halte Nut und Feder wie Du es vorgesehen hast allerdings für besser.

Aber eine Sache ist mir noch nicht ganz klar. Wie genau möchtest Du denn die Platte teilen und neu zusammensetzen? In meiner Vorstellung hättest Du aktuell 2 * 1,2m Rinde entlang der Längsseiten und am Ende 2 * 0,6m Rinde entlang der Seiten und entweder 2 * 0,6m Rinde mittendrin oder Du müsstest die Rinde, die in der Mitte landen würde, abschneiden und hättest keine 900mm Breite. Oder Du setzt ein anderes Stück Holz ein.
Hast Du da vielleicht mal ne Skizze für mich?

LL0rd
Grünschnabel
Danke dir für deine Antwort. Also die Idee mit nur einer Nut und Holz dazwischen finde ich sehr gut. Ich denke, dass ich es damit als erstes mal probieren werde.

Also ich dachte mir, dass ich im ersten Schritt auf einer Seite die Rinde abschneide und dann eben die Verbindungen reinfräse. Im Baumarkt wird die Platte eh mit 40-45cm breite angegeben. Auf die paar cm, die ich mit der Rinde wegschneide, kommt es mir auch nicht drauf an 😉

Sachi
Alter Hase
Würde in diesem Fall auch eine lose Feder einsetzen. Dicke der Feder ca. ein Drittel der Holzdicke. Am Besten du verwendest Furniersperrholz für die Feder.

ConanDerBarbar
Silbermitglied
Ein Frästisch mit Anschlag ist nicht vorhanden? Damit wäre das ein Kinderspiel...

LL0rd
Grünschnabel
ConanDerBarbar:
Ein Frästisch mit Anschlag ist nicht vorhanden? Damit wäre das ein Kinderspiel...


Nein, leider nicht, Hab nur die Oberfräse. Aber in wie fern wäre es da ein Kinderspiel? Ich verstehe jetzt nicht, was man auf einem Frästisch anders machen könnte? Da habe ich genau das gleiche Problem mit der Höhe.

ConanDerBarbar
Silbermitglied
Nö haste nicht. Du fräst zuerst die Nut mittig in die 1. Platte und stellst den Anschlag genau auf die Tiefe der Feder ein. Wechselst dann den Fräser und fräst die Feder in die 2. Platte, ohne den Anschlag zu verstellen. Die Tauchtiefe der Fräser wird wie üblich über die Skala am Revolveranschlag mm-genau eingestellt. Sollte dann bündig passen.

Heutige Nut/Federfräser haben sogar ein Anlauflager, wie ich gerade bei Amazon gesehen habe. Dann brauchste doch nichtmal den Anschlag und arbeitest rein mit dem Tiefen-Anschlag.

LL0rd
Grünschnabel
Ok, vielen Dank. Ich habe mir jetzt einen Scheibennutfräser bestellt.

Eine Frage hätte ich da noch. Wieso nutzt man überhaupt eine Verbindung mit Nut und Feder? Im Speziellen möchte ich mal auf Küchenarbeitsplatten zusprechen kommen. Da werden Verbindungen ja Fläche auf Fläche gefräst und dann anschließend über eine Schraubverbindung verbunden. Macht so etwas Sinn für den Heimgebrauch?

Nachtuebernahme
Goldmitglied
Hat zwar mit der Problematik nur am Rande zu tun, aber mal interessehalber:
Wenn die Platte einseitig besäumt, auseinandergesägt und an der besäumten Stelle zusammengesetzt wird: wie groß ist denn die Gefahr, dass sich die Platte schüsselt?
Oder ist das bei Douglasie nicht so immens?

Ich arbeite selten mit Massivholz...

arathorn76
Silbermitglied
LL0rd:

Eine Frage hätte ich da noch. Wieso nutzt man überhaupt eine Verbindung mit Nut und Feder? Im Speziellen möchte ich mal auf Küchenarbeitsplatten zusprechen kommen. Da werden Verbindungen ja Fläche auf Fläche gefräst und dann anschließend über eine Schraubverbindung verbunden. Macht so etwas Sinn für den Heimgebrauch?


Erstens ergibt Nut+Feder eine größere Leimfläche.
Zweitens werden die Stoßkanten durch Nut+Feder zueinander in der Höhe ausgerichtet und fixiert.
Und bei nicht-verleimten Nut+Feder-Verbindungen (z.B. Wände vom Gartenschuppen, Nut-und-Feder-Bretter auf Gebälk verschraubt) wird hier das Schwinden und Ausdehnen des Holzes aufgefangen, ohne dass der Verbund sich öffnet.

Bei Küchenarbeitsplattenstößen wird ja oft zusätzlich mit Flachdübeln die Höhenfixierung vorgenommen, wobei bei den Arbeitsplatten die mir bisher geliefert wurden nicht die klassischen Flachdübelfräsungen sondern durchgehende Nuten in Verbindung mit Flachdübeln zur Anwendung kamen.