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Werkzeugschrank für die Werkstatt - brauche Hilfe

frenchi38
Silbermitglied
Hallo zusammen,

ich bin gerade dabei, meine Werkstatt gedanklich umzubauen (da ich erst noch einige andere Sachen abarbeiten muss, werde ich mit den Arbeiten wahrscheinlich erst im Sommer anfangen können), aber ich habe jetzt schon mal mit dem Planen angefangen.
Aktuell ist meine Werkstatt ca. 16 m² gross (4.2 x 3.75) und ist mit Regalen, Werkbank, CNC Fräse, TKS, Bandsäge, Schleifbock, Oszillationsschleifer, etc, etc völlig vollgestellt, und ich habe kaum noch Platz zum Arbeiten.


Idee ist es einen Mauerdurchbruch (Rigipswand 😉 ) zum Nachbarraum (ca. 12.5 m²) zu machen und diesen neuen Raum für die stationären Maschinen zu benutzen und den ursprünglichen Raum als Werkstatt mit MFT einzurichten. Wird ein grösseres Projekt werden und auch über längere Zeit gehen, aber was solls. Das Ganze soll aber Budget mässig im Rahmen bleiben, und so kostengünstig (nicht billig) wie möglich realisiert werden.


Als erstes möchte ich die ganzen Regale rausschmeissen und mir einen Werkzeugschrank mit Arbeitsplatte (soll aber nicht die Werkbank ersetzen) an einer Seite (4,2 m lang) des Raumes bauen. Der Schrank soll ca. 80 cm hoch werden und viele Schubladen haben. Als Arbeitsplatte habe ich mir eine Arbeitsplatte aus dem Baumarkt vorgestellt.

Ich habe aber bisher noch nie irgendwelche Möbel gebaut (zumindest nichts, was diesen Ausdruck verdient), und weiss nicht so recht, was für ein Konzept ich am Besten für diesen Schrank nehmen soll. Ich habe auf Let's bastel (der Typ ist nervig, aber manche seiner Projekte interessant) ein Korpuskonzept gesehen, welches mir interessant erscheint. (https://www.youtube.com/watch?v=ymLfWz7O8KQ&t=74s).
Also ein Korpus aus OSB und da dann Schubladen rein. Alternativ habe ich hier beim Stöbern ein vergleichbares Projekt gefunden: https://www.1-2-do.com/de/projekt/Sc...r-bauen/18678/ welches einen Rahmen aus Balken verwendet.
Was sind die Vor- und Nachteile der Konzepte? Gibt es noch Alternativen? Worauf muss ich achten?

Könnt Ihr mir bei der Entscheidungsfindung helfen?


Danke.

51412.attach
Erste Planung, links der neue Maschinenraum

51413.attach
Korpus von Schrankelement nach "let's bastel"
15 ANTWORTEN 15

kjs
Diamantmitglied
Wenn Du so was noch nie gebaut hast würde ich mal einrechnen Lehrgeld zahlen zu müssen aber für die Werkstatt kann man ja auch mal ein paar Schönheitsfehler übersehen.
Von der Rahmenbauweise bin ich inzwischen komplett abgekommen. Kostet nur extra Arbeit, Geld und Innenraum und selbst mit 12mm OSB Verlegeplatten (preiswert!) bekommt man durch verleimen und verschrauben enorme Stabilität. Ein paar kleine Helferlein wie Eckwinkel oder eine Kantenbohrhilfe sind dabei enorm hilfreich.
Nachteil des OSB ist dass die Kanten nicht gerade handfreundlich sind aber wenn man sie gut streicht dann halten sie und lassen auch die Finger in Ruhe.

ConanDerBarbar
Silbermitglied
Der Schrankkorpus ist so erstmal ok. Die Frage ist, ob es wirklich soviele Schubladen sein müssen, wie auf der 1. Zeichnung. Die Profiteile von Küpper zB haben meist oben eine Schublade, darunter dann ein Schrankfach. Ob mit oder ohne Zwischenboden hängt dann vom Anwendungszweck ab. Böden sind jedenfalls deutlich billiger als Schubladenkasten... Die 2. Frage ist, ob du auch mal an der Werkbank sitzen willst, dann musste eine Lücke von etwa 60cm frei lassen.

kjs
Diamantmitglied
Vielleicht noch eine Überlegung: warum bei einem fest eingebauten Schrank Platz verschwenden? Mache anstelle der Sockelleiste eine weitere Schublade rein denn Stauraum wird früher oder später knapp werden.

Ob sich der Eigenbau des Korpus rentiert mußt Du selbst entscheiden. Ich würde da mal in den Kleinanzeigen schauen ob irgend wer eine gebrauchte Küche verschenkt. Dann mußt Du höchstens noch die Schubladen bauen.....

Jester
Goldmitglied
Ich persönlich liebe den modularen Aufbau, so kann man jederzeit mit geringerem Aufwand seine Werkstatt umgestalten - nur falls man festestellt das es noch nicht so ist, wie man es will.

Für mich ist inzwischen sogar die Lösung Schränke mit Rollen auszustatten Standard - habe allerdings auch eine kleine Werkstatt

frenchi38
Silbermitglied
Danke für Euren schnellen Kommentare.

kjs:
Wenn Du so was noch nie gebaut hast würde ich mal einrechnen Lehrgeld zahlen zu müssen aber für die Werkstatt kann man ja auch mal ein paar Schönheitsfehler übersehen.
Von der Rahmenbauweise bin ich inzwischen komplett abgekommen. Kostet nur extra Arbeit, Geld und Innenraum und selbst mit 12mm OSB Verlegeplatten (preiswert!) bekommt man durch verleimen und verschrauben enorme Stabilität. Ein paar kleine Helferlein wie Eckwinkel oder eine Kantenbohrhilfe sind dabei enorm hilfreich.
Nachteil des OSB ist dass die Kanten nicht gerade handfreundlich sind aber wenn man sie gut streicht dann halten sie und lassen auch die Finger in Ruhe.


Ja, Lehrgeld (und -zeit) ist eingeplant. Schönheitsfehler können wohl akzeptiert werden, aber es soll schon schön werden. Sonst wirds neugemacht. Vorteil bei dem Korpus ist, dass man erstmal einen bauen kann und daran für die Restlichen lernt.
Danke für den Tip mit der Bohrschablone und den Winkeln. Ist notiert.


ConanDerBarbar:
Der Schrankkorpus ist so erstmal ok. Die Frage ist, ob es wirklich soviele Schubladen sein müssen, wie auf der 1. Zeichnung. Die Profiteile von Küpper zB haben meist oben eine Schublade, darunter dann ein Schrankfach. Ob mit oder ohne Zwischenboden hängt dann vom Anwendungszweck ab. Böden sind jedenfalls deutlich billiger als Schubladenkasten... Die 2. Frage ist, ob du auch mal an der Werkbank sitzen willst, dann musste eine Lücke von etwa 60cm frei lassen.


Ich habe lange hin und her überlegt, aber für mich (meine Arbeitsweise) sind Schubladen das Beste, und hier soviel wie irgend möglich. Ich habe einfach schlechte Erfahrung mit den Regalen, aber das ist meine persönliche Meinung, und sicher nicht allgemein gültig.
Dein Tipp mit der Lücke ist klasse. Habe ich noch gar nicht dran gedacht, aber wird sofort so geplant. Danke.



kjs:
Vielleicht noch eine Überlegung: warum bei einem fest eingebauten Schrank Platz verschwenden? Mache anstelle der Sockelleiste eine weitere Schublade rein denn Stauraum wird früher oder später knapp werden.

Ob sich der Eigenbau des Korpus rentiert mußt Du selbst entscheiden. Ich würde da mal in den Kleinanzeigen schauen ob irgend wer eine gebrauchte Küche verschenkt. Dann mußt Du höchstens noch die Schubladen bauen.....


Gute Idee die Sockelleiste wegzulassen.
Gebrauchte Küche hatte ich auch schon dran gedacht, aber ich möchte gerne was selbermachen .....

kjs
Diamantmitglied
Mit den Schubladen hast Du auch schon ziemlich Beschäftigung........
Schubladen sind mir auch lieber als solche Höhlen. Da ist das was man braucht dann immer ganz hinten. Eine Schublade zieht man ganz raus und kommt auch hinten gut dran und hat Licht damit man was sieht .

Wenn Du Sockel-Schubladen rein machst versetzte die aber wie einen Sockel etwas nach hinten damit Deine Schuhe drunter passen. Das ist besser um im Stehen auf der Platte zu arbeiten.

ConanDerBarbar
Silbermitglied
Noch ein Tipp: den Schraubstock und die Ständerbohrmaschine (und weitere Geräte) abnehmbar machen. Die sind oft im weg....hab ich damals bei mir auch unterschätzt.
Aja und 80cm sind relativ wenig, wenn du selbst baust kannste dir deine optimale ergonomisch perfekte Höhe festlegen. Wenn du nicht < 1.70 bist dann sind 80cm zu wenig.

Rainerle
Diamantmitglied
Zum Korpusbau: Du hast oben Kanthölzer zur Versteifung eingebaut. Da genügen vorne und hinten ein OSB-Streifen von der Seite verschraubt. Da kommt dann die Arbeitsplatte drauf und wird durch die OSB-Streifen angeschraubt. Würde auch nur jeden zweiten Schrank bauen, die Schränke dazwischen kann man dann nur als Boden konstruieren und die Auszüge auf die Außenseiten der beiden anderen Schränke montieren. Brauchst dann nur 4 Schrankkorpen bauen, und dazwischen hängen dann lediglich die Auszüge bzw. ist an einer Stelle der Sitzplatz. Sparst Dir also zweimal Korpusbau und Material dafür.

Die OSB-Kanten kannst Du mit Leisten abdecken. Kannst Du evtl. aus einem Buchenleimholz als Leisten sägen, an der Frase abrunden und auf das OSB aufleimen und mit Stiften annageln. Damit sind die Schubladenfronten ringsum gut geschützt und haptisch angenehm. Auch die sichtbaren Korpuskanten könntest Du so kaschieren. Der Aufwand der Leisten ist gering und sehr effektiv. Behandeln kannst Du alles mit Parkettlack Acryl und es ist so sehr gut geschützt. Die oberen Leisten werden breiter und zugleich die Griffe für die Schubladen.

Bei den Schubladen achte darauf, dass die Innenmaße zumindest bei einigen die Maße für die bunten Euronormkästchen haben, damit Du Kleinteile direkt dort lagern kannst. Mir erscheinen die Schubladen eh viel zu tief. Schau mal unter der Standbohrmaschine. Da wirst Du Bohrer lagern. Da genügt eine Lade mit 5 cm Innenhöhe. Dann lieber zwei davon. Und eine für Forstnerbohrer, eine für Fräser ... Schau mal mein Projekt „Bohreraufbewahrung“ mit Elektrorohren. Da bekommst Du hunderte Bohrer super sortiert in eine flache Schublade. Vielleicht sogar einen herausnehmbaren Innenkastem in die Lade machen. Dann nimmst Du den ganzen Einsatz raus und hast den dann wo Du ihn brauchst - also z.B. die Fräser am Frästisch oder die Einlage für Lamellos, Dübel etc. Denk auch mal an Schrauben. Welche Schraubenkartons sind 20 cm hoch? Selbst Großpacks sind erheblich niedriger. Du verschenkst echt Platz mit Auszügen mit 20 und 30 cm Höhe.

Eine Schublade mit 20 cm Tiefe will man nicht mit Handwerkzeugen füllen, Du musst immer suchen und was Du suchst, liegt immer unten. Dann lieber wie an rollbaren Werkzeugschränken nur 5 cm, aber die Werkzeuge liegen in Einlagen oder in Fächern sortiert griffbereit nebeneinander. Ist auch für Feilen, Raspeln etc. viel besser. Abgesehen davon schaut es richtig klasse aus, wenn so eine Werkbank viele Schubladen mit extremer Ordnung hat.

Auch Handhobel oder Maschinen wie Bohrmaschine, Elektrohobel oder Winkelschleifer brauchen in der Regel keine 20 cm Höhe. Da genügen ebenfalls flachere Schubladen. Aber lieber davon bedeutend mehr. Klar, die Auszüge kosten Geld aber bevor Du später umbauen musst und nochmals Schubladen baust, mach es gleich richtig. Kannst auch in Schubladen mit einer hohen Front eine zweite Innenlade einbauen, in der dann Zubehör wie Staubsack, Anschlag, Kreissägeblätter, Schleifpapier ... gelagert werden. Also Lade auf, Maschine raus, innenliegende Lade auf für das notwendige Zubehör. So hast Du deutlich mehr Ordnung und kannst auch mal auf Vorrat Großpacks kaufen. Hast aber alles an einem Ort was zu dieser Maschine gehört.

Wenn die Auszüge für den Moment zu teuer sind, lass einfach den einen oder anderen Schrank vorerst als Regal und bau dort später Schubladen ein. Aber was mal drin ist, wirst Du nur schwerlich wieder ändern.

frenchi38
Silbermitglied
Hatte mir schon gedacht, dass ich eine Bestätigung bekommen werde. Nämlich dafür, dass ich keine Ahnung habe. emoticon.wink_smile.title Und davon jede Menge.

Danke für Eure Hinweise, die ich jetzt in den nächsten Tagen in Sketchup umsetzen werde und hier meinen Meistern zur Kritik vorlegen werde. Nochmals Danke an alle für die konstruktiven Hinweise.

@ Conan: Danke für den Hinweis mit der Höhe: ich hatte die Höhe von 80 einfach irgendwo übernommen, und nicht in Frage gestellt: Du hast Recht, 80 ist viel zu tief.

@Rainerle Tolle Idee nur jeden zweiten Korpus zu realisieren, senkt den Aufwand enorm. Danke für den Tipp mit den Leisten. Sieht mir im Moment zwar nach einer Menge Arbeit aus, aber die Schnittkanten vom OSB sind wirklich suboptimal. Danke auch für den Hinweis bezüglich der Schubladenhöhe. Dass die Höhe in meinem obigen Vorschlag zu groß war, hatte ich schon gemerkt, und etwas verkleinert, aber du hast Recht, in den meisten Fällen reicht 5 cm oder 10 cm max. Und dann vielleicht nur ganz unten eine Reihe mit 15 cm Höhe. Werde mal in die Werkstatt gehen und messen was ich wirklich brauche. Mein Problem wird jetzt nur ein anderes sein: Ich hatte geplant die Schubladen mit Fingerzinken zu machen (irgendwo muss ich ja mal meine Vorrichtung für die Fingerzinken einsetzten), aber wenn ich mir jetzt die Anzahl der Schubladen anschaue, dann werde ich wohl einige Monate nur an den Fingerzinken sitzen ......
Dein Projekt zur Bohreraufbewahrung ist wirklich grosse Klasse.emoticon.smilie_like.title Werde ich wohl ähnlich realisieren (da kommt dann ein Label drauf "inspired by Rainerle").