Werkzeuge für Heim & Garten
abbrechen
Suchergebnisse werden angezeigt für 
Stattdessen suchen nach 
Meintest du: 

Anfängerfehler

Miles59
Ehemaliges Mitglied
Meine Fresse, bin ich blöd. 😞
Okay, man lernt am Besten durch Fehler. Und ein zweites Mal passiert mir das hoffentlich nicht.
Will aber trotz der Peinlichkeit das Ganze hier im Forum mal erzählen. 😉

Nachdem ich mir die vielen Denkanstöße zu Herzen genommen habe und mich dazu entschlossen habe, die Küchenfronten in Rahmen/Füllung Version zu fertigen, begab ich mich zunächst an den Rechner und zeichnete eine Rahmentür mit CorelDraw. Als ich so dabei war, viel mir auf, dass ich ja nicht nur über 100 Schlitze, sondern auch über 100 sogenannte Bügelzapfeneckverbindungen fräsen muss. Das alles mit der handgeführten Oberfräse herzustellen, war mir dann doch zu heikel.

Deshalb entschloss ich mich, doch zunächst einen Oberfräsentisch zu bauen, damit das ganze einfacher und genauer zu bewerkstelligen ist. Der Frästisch von TobiCh war eine gute Motivation für mich. Also bestellte ich eine 24mm Siebdruckplatte 100x80cm groß bei einem Holzhändler in der Nähe und holte sie heute ab. Für den Parallelanschlag wollte ich dann einen 130mm breiten Streifen mit meiner Scheppach CS55 Tauchsäge und deren Führungsschiene absägen.

Das Material für meine zwei Eckregale, den Werktisch und das Katzenhaus hatte ich mir beim Holzhändler bzw. im Baumarkt zusägen lassen und die Tauchsäge für diese Projekte nicht gebraucht. Da waren es nur die Stichsäge, Elektrohobel, Tellerschleifmachine, Exzenterschleifer, Dekupiersäge und Bohrmaschine.

Ich hatte die Säge schon ein paar Mal benutzt um ein paar Bretter zu kürzen, wo es nicht auf Maßgenauigkeit ankam. Heute zeichnete ich also einen Steifen von 130mm Breite auf der Siebdruckplatte an, was auf der glatten Oberfläche zunächst schier unmöglich war, bzw. man konnte den Anriss kaum sehen. Mir kam dann die Idee, die etwa 10mm breiten Ränder eines Avery-Klebe-Etiketten-Bogens aufzukleben, auf den ich dann mit dem Bleistift prima anzeichnen konnte.
Dann spannte ich die Siebdruckplatte und die Führungsschiene auf meinen alternativen Arbeitstisch im anderen Keller und richtete die Gummilippe genau an den Anriss aus. Ich schloss den Sauger an und meine bessere Hälfte half mir, den Streifen kurz vor Ende des Sägevorgangs fest zu halten, damit der nicht auf den Boden fällt. Soweit so gut. Das Sägen klappte wunderbar.
Als ich dann alles wieder abgebaut hatte und mir im anderen Werkkeller das Ergebnis anschaute, machte ich zwei unangenehme Feststellungen.

1) Zum einen war die schöne glatte Oberfläche der Siebdruckplatte an der Sägekante leicht fransig geworden, also es hat ein wenig gesplittert, obwohl in der Säge ein Sägeblatt mit 48 Zähnen eingespannt ist.
Hätte ich die Siebdruckplatte von der rauhen Seite oben liegend zusägen sollen?

2) Als ich den abgesägten Streifen nachgemessen hatte, musste ich feststellen, dass er am einen Ende 126,1mm und am anderen Ende 127,5mm breit war. Ich Idiot hatte also vergessen, die Sägeblattdicke beim Anreißen zu berücksichtigen.
Aber warum ist der Schnitt nicht parallel geworden? Natürlich hatte ich bei Inbetriebnahme der Säge das Sitz in der Führungsschiene eingestellt, so dass sie ohne Spiel sauber in der Schiene läuft und beim ersten Schnitt die Gummilippe mit abgesägt, so wie es in der Beschreibung stand.

Okay, ob der Anschlag nun 130mm hoch ist, oder ein paar Millimeter kürzer, wird der Funktion keinen Abbruch tun. Rechtwinkelig zur Dicke ist er erfreulicherweise. Aber ärgerlich ist es trotzdem. Da muss ich wohl noch etwas nachbessern, bevor ich viel teures Material für die Tonne fabriziere.
Für heute reicht es mir jedenfalls.
15 ANTWORTEN 15

kaosqlco
Diamantmitglied
Falsch sägen passiert nicht nur Anfängern. Ich denke, dass ich über das Anfängerstadium schon hinaus bin und vermesse / versäge mich trotzdem noch oft genug.
Beim Sägen mit der HKS und Führungsschiene versuche ich immer so zu sägen, dass die FS auf dem 'guten' Teil des Werkstücks liegt und ich den Rest abschneide. Da muß ich auch die Blattstärke nicht beachten, sondern lege die FS mit der Lippe an den angezeichneten Strich.
Warum es bei Dir fransig und schief geworden ist, kann ich mir nicht erklären. - Ist vielleicht die Schiene noch nach dem Ausrichten verrutscht? - Die Schienen mit Moosgummi o.ä. untendran halten zwar auf glatten Oberflächen sehr gut - die Rückseite einer Filmplatte ist aber nicht glatt.

Dog
Silbermitglied
Wenn deine Säge passend zur Schiene justiert ist und die Gummilippe stimmt sollte es reichen den Gummi direkt am Riss (Siebdruck reißt man tatsächlich am besten an) anzulegen und dann zu sägen. Auch wenn die Schiene Moosgummi an der Unterseite hat sollte man sie immer mit Zwingen befestigen.
Ausrisse vermeidet man mit passenden Blättern, von der Rückseite sägen, Sägeblatt nicht zu tief einstellen und ggf nem Streifen Klebeband auf der Schnittlinie.

Woody
Platinmitglied
Auch ich versäge mich trotz jahrelanger Übung noch immer, weil ich einfach an der falschen Seite des Striches absäge - sprich die Sägeblattstärke wieder mal vergesse. Mach dir also nichts draus, es wird nicht bei diesem einen Mal bleiben 😉

Zum Anzeichnen auf Siebdruck aber auch bei anderen Platten hilft Malerkrepp. Aufkleben, anzeichnen, schneiden. Vermeidet auch zT Ausrisse.

Miles59
Ehemaliges Mitglied
@ kaosqlco
Es waren ja zwei "gute" Seiten. Die große Platte ist der Frästisch und der Streifen wird der Parallelanschlag. 1qm Multiplex in 21mm für den Rest habe ich noch hier. Ich will den Siebdruckstreifen wegen der glatten Oberfläche benutzen.
@ Dog
Von der Rückseite sägen. Das ist ein guter Tipp. Und zu tief eingestellt war sie wohl auch. Material war 24mm und die Säge stand auf 35mm Schnittiefe. Ich wollte auf Nummer sicher gehen, das sie auch durchsägt. Beim Ablängen einiger Bretter vor einigen Wochen hatte ich zweimal zu knapp eingestellt und es blieb ein Steg stehen, so dass ich noch einmal drüber gehen musste. Schiene und Platte war mit jewels 2 Zwingen auf der Tischplatte befestigt.
Warum der Streifen aber 1,4mm auf 1m Länge unparallel ist, ist mir allerdings ein Rätsel. Werde übermorgen mal an ein paar Reststücken experimentieren.

Miles59
Ehemaliges Mitglied
@ Woody
Malerkrepp hatte ich keines mehr da. Deshalb die Klebeetiketten. Ging aber auch ganz gut.

Woody
Platinmitglied
Das macht uns Heimwerker doch aus Miles: wir können improvisieren 😉

Aber Malerkrepp gehört einfach in jede Werkstatt, das ist universell einsetzbar. Ich verwende es für alles, nur nicht zum abkleben beim streichen emoticon.teeth_smile.title

kaosqlco
Diamantmitglied
Ich habe mich auch gerade wieder versägt bzw. war ich zu blöd zum Ablesen des Maßes vom Lasermeßgerät. - Gemessen und angezeigt hat er 103,8, gesägt habe ich 138,0. Zum Glück ist das Brett noch zu lang. - Andersrum wär's do.of.

saberlod
Platinmitglied
Der Grund das dir der Streifen auf die Länge 1m um 1,4mm verlaufen ist, wird wohl am verrutschen deiner Führungsschiene liegen. Da du sie ja auf der glatten Seite der Siebdruckplatte aufgelegt hast, kann sie, wenn du sie nicht zusätzlich befestigst, oder zu locker befestigst, oder mit zu viel Druck beim Sägen arbeitest, oder durch einen kurzen schlag oder zug deines Saugerschlauches, verrutschen!
Du siehst es gibt hier mehrer fälle wie das passieren kann. Alles ist mir auch schon passiert und vor allem an Siebdruckplatten - da könnte ich mir jedes mal in den A.... beißen!
Das Ausfranzen der glatten Oberfläche verhinderst du bei Siebdruckplatten, indem du sie mit einer Anreißnadel oder einem Cutter kurz anritzt.
Generell zeichne ich Siebdruckplatten mit der Anreißnadel an, somit ist der Anriss immer schön zu sehen (Zweiter vorteil - wie eben beschrieben).
Das du dein Blatt auf 35mm tiefe eingestellt hattest war sicherlich nicht falsch - Wenn du es bei der Tauchsäge auf Materialstärke einstellst kann es auch unten beim Sägeblattaustritt zu ausfranzern kommen, somit hast du da alles richtig gemacht.
Wünsche Dir weiterhin viel Glück und las dich wegen so etwas nicht unterkriegen - das passiert den Bestenemoticon.wink_smile.title

Woody
Platinmitglied
kaosqlco:
Ich habe mich auch gerade wieder versägt bzw. war ich zu blöd zum Ablesen des Maßes vom Lasermeßgerät. - Gemessen und angezeigt hat er 103,8, gesägt habe ich 138,0. Zum Glück ist das Brett noch zu lang. - Andersrum wär's do.of.


hehe, bin ich froh, dass nicht nur ich zu blöd zum ablesen bin emoticon.smilie_umarmung.title