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Ein 10er Bolzen passt nicht in ein 10er Bohrung.

George1959
Silbermitglied
Inspiriert durch einige Aussagen in ein anderer Thread blühte bei mir die Frage auf, wie genau muss Ottonormalheimwerker bei seinem Tun arbeiten? Hier soll es überwiegend um Gegenstände die aus Holz hergestellt werden gehen.

Immer wieder lese ich das es hier und da auf einen Zehntel Millimeter ankäme und da habe mich so manches Mal mein Zweifel ob das wirklich so sein muss.

Was Toleranzen angeht gilt der Grundsatz „So groß wie möglich, so fein wie nötig“ und das begründet sich in der Wirtschaftlichkeit mit dem sich Teile herstellen lassen.
Der Metaller ist es gewohnt mit Zehntel (und gar tausendstel) Millimeter umzugehen.
Der Tischler arbeitet in Millimeter und bei dem Maurer kann man froh sein wenn er das Grundstück nicht verlässt emoticon.wink_smile.title

So sind auch die Messmittel der jeweiligen Berufe ausgelegt und so läuft der Tischler nicht mit einem Taschenmessschieber herum sondern mit einem Gliedermaßstab oder Maßband.

Bei der Handwerkskunst im Umgang mit Holz geht es fast immer darum, dass die Teile zueinander passen und so arbeitet der Tischler eher Passgenau anstatt Maßgenau.
Vor allem Metaller finden es schwierig sich an die „Ungenauigkeiten“ zu halten wenn sie mal mit einem anderen Werkstoff arbeiten wie z. B. Holz. Sie arbeiten häufig zu genau und müssen oftmals in Folge dessen nacharbeiten. So kommt es am Ende, dass sie es wie der Tischler machen nämlich, Passgenau und nicht Maßgenau emoticon.wink_smile.title

Was man nicht verkennen sollte ist, dass je genauer es sein muss desto teurer wird es und sei es nur vom Zeitaufwand her betrachtet.

Ist es also wirklich nötig bzw. erstrebenswert die Genauigkeit einer CNC Maschine an den Tag zu legen?

Ich würde hier jetzt gern Meinungen zu diesem Thema hören bzw. Diskutieren.
22 ANTWORTEN 22

thelittleDevil
Goldmitglied
Du hast recht. Ich komme aus der Metaller bzw. Maschinenbaugegend. Habe mir selbst eine Holz CNC-Fräse gebaut und arbeite damit sehr gerne. Hab Muttertagsgeschenke gefräst und die waren sehr eng. Das war zu eng. Zukünftig wird da mehr Luft mit einprogrammiert. emoticon.wink_smile.title

Kommt dann auch immer drauf an für welchen Bereich. Will man etwas für den Modellbau machen, so muß es eventuell schon genau sein. Kommt es wo hin, wo man es später garnicht sieht, dann kann es schon unschön gemacht werden.

Maggy
Diamantmitglied
Georg, ich stimme Dir grundsätzlich voll zu. Vorallem gefällt mir Dein Argument, daß der jeweilige Handwerker das zu seinem Beruf passende Meßwerkzeug hat. Das ist sehr treffend gesagt.
Aber zum Beispiel bei meinen Dekupiersägearbeiten ist es doch öfters nur ein halber Millimeter, der entscheidet. Säge ich Fretwork und sind die Holzabstände zwischen den Löchern sehr klein und ich halte den Bohrer nicht 100% im rechten Winkel, so kommt auf der Rückseite der Bohrer nicht mehr im Holz sondern im Zwischenraum raus. Darf aber keinesfalls sein.
Bei Dosen und Schachterln ist es halt weniger schön, wenn Du um einen Millimeter ungenau sägst und dann eine sich öffnende Fuge erhälst oder der Winkel zum Gegenstück nicht passgenau ist. Da denkt halt jeder unterschiedlich großzügig oder weniger großzügig.

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
der vergeich der einzelnen gewerke war schon passend ist aber nicht mehr zeitgemäß. auch maurer oder betonbauer oder auch tiefbauer arbeiten mit laser oder auch GPS und dort kommt es in der heutigen zeit, nun nicht gerade auf zehntel aber doch auf mm an.

kjs
Diamantmitglied
Meiner Meinung nach muß es so genau sein wie man es braucht oder will. Da ich eigentlich aus einer Branche komme wo man in Nanometern als Hauptmaße gerechnet hat tendiere ich immer in Richtung zu genau.... Deshalb verwende ich auch sehr oft einen Meßschieber wo eigentlich ein Maßstab völlig ausreichen würde.
Über die Jahre habe ich aber ziemlich gut gelernt daß ich bei Holz für meine Verhältnisse "pfuschen" kann und es ausreichen genau ist. Da stören mich dann auch mal Abweichungen von 0,5mm nicht mehr. "Das schleift sich schon hin".

thelittleDevil
Goldmitglied
Mit der Zeit ist auch die Technik hierzu immer weiter vorangeschritten. Nicht wenige Schreiner fräsen heutzutage. Da wird dann schon sehr genau gearbeitet. Klar, mit der Genauigkeit steigen auch die Kosten. Aber mit der Technik ist auch die Möglichkeit der Wiederholgenauigkeit da und so kann man dies wieder über Stückzahl auffangen. Je nach Betrieb eben.
Oder eben über Hobby. Ob ich ein Modell baue oder mehrere.

Toby
Platinmitglied
Ich will es mal an deiner Thread Überschrift festmachen.
Ein 10er Bolzen passt nicht in eine 10er Bohrung.
Dem ist so bei Metall und in einem Betrieb mit großen Industrie-Standbohrmaschinen, deswegen wurde die 10er Reibahle erfunden. Damit durchs Bohrloch und der Bolzen passt.
Bohrst du das 10er Loch zu Haus auf deiner Ständerbohrmaschine dann kannst du den Bolzen vermutlich durchwerfen (gut - ist übertrieben).
Aber wie die anderen schon sagten ..... es muss den eigenen Bedürfnissen, den eigenen Werkzeugen, dem eigenen Anspruch und dem Werkstoff angepasst sein.

**** ist, das bei einem zu Haus keiner mehr danach kommt. Anders als beim Maurer. Da kommt noch der Putzer emoticon.teeth_smile.title oder der Trockenbauer.

kjs
Diamantmitglied
Deshalb teste ich wie heftig ich beim Anschleifen von Bohrern gezittert habe indem ich ein Loch in Metall bohre und dann den Bohrer verkehrt herum ins Loch stecke. Wackelt er übe ich weiter...............

George1959
Silbermitglied
Bohrer unterliegen Verschleiß und dann wird das Loch mit der Zeit kleiner. Wenn ich ein Loch in ein Stück Holz bohre z. B. Ø10 dann passt in der Regel ein M10er Schraube nur sehr schwer da durch. Bei Metall bohre ich Ø10 und dann passt die Schraube durch. Das liegt daran, dass Schrauben fast immer Untermaßig sind.

Wenn ein Tischler ein Stück Holz auf ein Zehntel Millimeter bearbeitet halte ich das für vergebene Liebesmühe denn, alsbald das Holz etwas Feuchtigkeit aufnimmt (oder abgibt) verändert sich das Maß unweigerlich. Die Technologie für eine hohe Wiederholgenauigkeit zu nutzen ist überaus wünschenswert. Darum machen wir ja meist auch an unsere Kreissägen oder Kappsägen Anschläge wenn wir mehrere gleiche Stücke herstellen wollen.

kjs
Diamantmitglied
George, das wird aber in einer modernen Schreinerei heute so. Mein Bruder macht sicher 80+% nur noch auf der CNC Maschine und die ist nun mal auf besser als 1/10 genau. Auch wenn die CNC eigentlich länger braucht ist sie die billigere Variante denn man braucht nicht mühsam die Maße vom Entwurf übertragen und sie läuft auch ohne daß man dran stehen muß. In der Zeit kann man schon was zusammensetzen. Durch den automatischen Fräserwechsel sind dann auch gleich die ganzen Kanten dort wo man es braucht sauber und gleichmäßig gebrochen/abgerundet.

Wenn der sehen würde wie ich gerade mühsam meinen Einbauschrank einpasse würde er sich einen Ast lachen! Er stellt bei so was den Laser rein der alles vermißt und die CNC passt es dann exakt an die krummen und schiefen Wände an.