Werkzeuge für Heim & Garten
abbrechen
Suchergebnisse werden angezeigt für 
Stattdessen suchen nach 
Meintest du: 

Feines Schleif-Vlies für Zwischenschliffe bei Lackaufbau, oder doch lieber bei Schleifpapier bleiben

ha_se_ka
Grünschnabel
Hallo zusammen,

für einen schönen (Hochglanz-)Lackaufbau ist es ja normalerweise erforderlich, sowohl den Farb- als auch den Klarlack in mehreren Schichten aufzutragen.
Zuvor kann noch eine Grundierung und Füller erforderlich sein, was man auch in mehreren Schichten anlegt.
Zwischen jeder einzelnen Schicht ist Schleifen angesagt, was bei größeren Flächen mit Schleifpapier auf Dauer doch ziemlich teuer wird, weil sich vor allem das feine Papier Ruckzuck zusetzt.
Jetzt habe ich für gröbere Schleifarbeiten mal Schleif-Vlies ausprobiert und muss sagen, dass ich völlig begeistert bin.
Bis sich das Vlies zusetzt, dauert es "Ewigkeiten".
Und dann kann man es auch noch auswaschen und wiederverwenden.
Auf Dauer scheint mir das sehr viel günstiger zu sein.

Von daher wollte ich mal fragen, wie denn Eure Erfahrungen mit Schleif-Vlies sind, falls Ihr schon mal damit die einzelnen Zwischen-Lackschichten geschliffen habt.
Vor allem eure Erfahrungen mit den feineren Vliesen, (da gibt es ja von 320er- bis 1500er alles mögliche) würden mich interessieren.
Kann man bspw. ein 320er-Vlies wirklich mit einem 320er-Papier vergleichen?
Wie standfest sind die feineren Vliese?

Danke schon mal im Voraus 🙂
6 ANTWORTEN 6

Rainerle
Diamantmitglied
Ich bitte Dich um etwas Geduld. Unsere Farbspezialisten wie ruesay werden sich hierzu garantiert melden. Sind offenbar heute Abend nicht mehr online.

ruesay
Goldmitglied
Guten Morgen,

ja, die Geschichte des Vlies...

Ursprünglich wurde Vlies von den Schleifmittelherstellern angeboten, um eine Ergänzung zum starren Schleifpapier herzustellen. Gerade an Rundungen (wie z. B, Handlauf) passt es sich wunderbar an. Dort, wo von Hand geschliffen werden muss, bietet es aufgrund der Anpassungsfähigkeit Vorteile.

Nachteile sind, dass keine Absaugung vorgenommen werden kann. Somit reibt man nach kurzer Zeit nicht mehr mit dem integrierten Schleifmittel auf der Oberfläche, sondern insbesondere bei Füllern oder mit Füllstoffen versetzten Vorlacken mit dem Schleifabrieb auf der Oberfläche rum. Die Staubentwicklung ist enorm.

Ich nutze es nur bei gerundeten Sachen (feinen Leisten z. B.) oder schwer zugänglichen Stellen.

Je nachdem, welche Lackierung du herstellen möchtet, würde ich bei Schleifpapier bleiben (bis hoch auf 360er) und das Vlies nur ergänzend einsetzen. Möchtest du noch weiter hoch (500er bis 2000er) würde ich Nassschleifpapier nutzen. So, wie man es einsetzt. Nass halt (einen Schwamm, den man dreiviertel ausdrückt und dann die Oberfläche benetzt, schleifen, immer wieder mit dem Schwamm die Oberfläche reinigen und mit frischen Wasser neu benetzen).

Zum Thema zusetzen: das hochwertige Papier setzt sich nicht allzu schnell zu. Sollte das passieren, könnte das an der minderer Qualität des Vorlackes oder einer nicht ausreichenden Trocknungszeit liegen. Faustregel sind mindestens 24 Stunden bei durchgehend 18 Grad. Eine Beschleunigung (z. B. mit der Heissluftpistole) kann die Oberflächeneigenschaften bei Baumarktlacken beeinträchtigen.

Ich nutze z. B. auf den Maschinen nur Festool Granat und als Handschleifpapier Mirka. Mit einer Scheibe kann ich einen ganzen Schrank schleifen, ohne dass sich relevante Zusetzungen zeigen.

chief
Diamantmitglied
Rudi, vielleicht solltest Du mal einen Wissenstext zu dem Thema schreiben, falls es den noch nicht gibt.

ha_se_ka
Grünschnabel
Guten Morgen

und Danke für die Ausführungen. emoticon.regular_smile.title

Ich hätte vielleicht vorausschicken sollen, dass ich über keine Schleifmaschine mit Absaugung verfüge.
Habe zwar ein Multitool, aber da ist mir die Fläche viel zu klein und das Risiko zu groß, mit einer Unachtsamkeit zu tief in den Lack zu schleifen.
Deshalb ist bei mir Handarbeit angesagt.
Wg. der Staubentwicklung zwangsläufig im Freien; im Herbst und Winter natürlich nicht so dolle....

Als Schleifpapier habe ich bislang auf die Ware von Bosch zurückgegriffen, die machen, zumindest für mich als Nicht-Profi, einen ordentlichen Eindruck.

Gerade beim Trockenschleifen (Füller, Grundierung) muss man ja "nur mal kurz" über die Oberfläche ziehen, schon ist das Papier wg. der fehlenden Absaugung zugesetzt mit Abrieb.
Ich behelfe mir dann damit, dass ich mit einem Pinsel mit festen Borsten den Staub aus dem Papier bürste. Ist halt nervig, funktioniert aber einigermaßen.
Kann man natürlich nicht ewig machen, irgendwann ist dann doch Schluss.

Bei dem gröberen Vlies konnte ich hingegen sehr viel länger an einem Stück durcharbeiten. Und wenn es voll war, konnte ich es einfach ausklopfen und weiterarbeiten.

Wichtig finde ich, egal ob mit Papier oder Vlies, dass wenn man keine Maschine hat, man den anfallenden Staub auf der Oberfläche mit einer weichen Bürste immer wieder wegfegt.
Pusten ist nicht so ideal, weil dann doch zwangsläufig so einiges in die Lunge gerät.
Außerdem lässt es sich mit Staubmaske sowieso nicht so gut pusten... 😉

Die eine Frage, ob man die Kornangaben auf dem Vlies und auf dem Papier vergleichen kann, stünde noch im Raum.

ruesay
Goldmitglied
Ja, die Angabe ist identisch. Wobei ich von Markenware spreche (z. B. Festool, Mirka und welche Premiumhersteller es sonst noch so gibt). Über das Baumarktvlies kann ich nichts sagen, da ich es nicht nutze. Aber vielleicht probiere ich das einfach mal aus!

Dort gibt es drei verschiedene "Einheiten": grob, fein, superfein.

@Chief: mal schauen, wenn ich etwas mehr Zeit habe, gerne. Warum nicht?!

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Ich habe mich mal an Acryl gewagt: Schleifpapier bis heruntr zu K1200, danach Schleifklotz und danach Schleifpaste. Erst nach dem letzten Arbeitsgang wurde es hochglänzend... Da sah man dann aber auch keinerlei Klebenähte mehr!