Werkzeuge für Heim & Garten
abbrechen
Suchergebnisse werden angezeigt für 
Stattdessen suchen nach 
Meintest du: 

Anzeichnen oder anreißen?

Fernton
Ehemaliges Mitglied
Jemand schrieb als Kommentar bei meinem Streichmaß sinngemäß "Ich zeichne lieber an, denn dann sehe ich es besser".

Da ich ohnehin gerade ein paar Sachen fräse wollte ich es einfach mal ausprobieren.

Aufgabe:
Eine 8mm tiefe Nut in Fichte Leimholz quer zu Faser fräsen. Zum Einsatz kommt ein 16mm Nutfräser und wir gehen direkt auf die volle Tiefe (Kinder, macht das nicht zu Hause). Einmal wird die Begrenzung für die Nut mit dem Messer angerissen und einmal nur angezeichnet (Bild 1).

Nun wird jeweils der Anschlag angelegt. Bei der angezeichneten Linie muss ich das nach Augenmaß machen. Bei der angerissenen Linie lege ich einfach das Messer wieder in den Anriss und schiebe die Schablone dagegen (Bild2). Man muss nichts sehen, fühlen reicht. Der maximale Fehler bei der Methode liegt im Bereich der Klingenbreite des Messers.

Oberfräse an und Späne machen. Beide Nuten (Bild 3) wurden nur hinterher abgesaugt. Bei der rechten - nur angezeichneten - Nut sieht man sehr schön die fränsigen Fasern. Bei der linken Nut am Anriss (nur ein Durchgang gefräst) sieht man keine Fransen. Die Holzfasern der obersten Holzschicht wurden schon vorher durch das Messer sauber durchtrennt und die Kante ist schon fast fertig.

Vielleicht motiviert das ja den einen oder anderen "Anzeichner" es auch mal mit Anreissen zu probieren. Es ist übrigens problemlos möglich nach dem Anriss noch mal kurz mit dem Bleistift drüber zu gehen. Dann kann man die Linie nicht nur fühlen sondern auch sehen 😉
9 ANTWORTEN 9

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Holla, die Fransen sind ja nicht von schlechten Eltern. Wie hast Du denn das geschafft? War der Fräser nicht mehr scharf?

Ich bin auch einer der "Anzeichner" und hatte noch nie so eine üble Fräskante, egal in welchem Holz, egal ob quer oder längs zur Faser.

Ansonsten stimme ich Dir zu: Anreissen hat seine Vorteile, vor allem weil die Markierung immer gleich schmal ist, beim Bleistift verändert sich die Strichbreite ja doch etwas. Und nicht zu vergessen: Es ist die "richtige" Methode 😉

Fernton
Ehemaliges Mitglied
Nun ja, der Fräser hat schon einige Laufmeter in Holzwerkstoffen hinter sich, das Holz war die günstigste C-Sortierung die ich auftreiben konnte und um es zu übertreiben habe ich auch noch die Drehzahl falsch gewählt. Ob die Methode "richtig" ist, ist gar nicht so wichtig. Mit der Methode lassen sich selbst unter suboptimalen Bedingungen noch brauchbare Ergebnisse erzielen. Das ist mir persönlich viel wichtiger.

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Fernton:
Nun ja, der Fräser hat schon einige Laufmeter in Holzwerkstoffen hinter sich, das Holz war die günstigste C-Sortierung die ich auftreiben konnte und um es zu übertreiben habe ich auch noch die Drehzahl falsch gewählt. Ob die Methode "richtig" ist, ist gar nicht so wichtig. Mit der Methode lassen sich selbst unter suboptimalen Bedingungen noch brauchbare Ergebnisse erzielen. Das ist mir persönlich viel wichtiger.


Da muss ich Dir Recht geben emoticon.tounge_smile.title

Electrodummy
Goldmitglied
Der Schreiberling, der das geschrieben hat: "Ich persönlich bevorzuge Streichmaße mit Bleistiftlinien, die seh ich besser ;)" ist ja noch ein blutjunger Anfänger emoticon.teeth_smile.title

Woody
Platinmitglied
Für Fräsen mag die Methode des Anreissens ja ok sein, für Sägeschnitte bevorzuge ich aber nach wie vor die Bleistiftmethode.

@ED: danke für das blutjung emoticon.teeth_smile.title

HansJoachim
Grünschnabel
Woody:
Für Fräsen mag die Methode des Anreissens ja ok sein, für Sägeschnitte bevorzuge ich aber nach wie vor die Bleistiftmethode.

@ED: danke für das blutjung emoticon.teeth_smile.title


Für Sägeschnitte bevorzuge ich die Skala, messen und anzeichnen entfällt 🙂
Lediglich wenn die Skala zu kurz ist wird wieder gemessen.

@ Fernton, ich habe seit kurzem auch ein Streichmaß mit Messer.
Ist mir lieb geworden und kommt immer häufiger zum Einsatz.
Von Fall zu Fall, manchmal Streichmaß, manchmal Bleistift.

Hazett
Silbermitglied
also , bei dem Einritzen ( Anzeichnen kann das nicht mehr sein ) besteht halt
die Gefahr, dass ein Fehler Dir bis zum Schluss erhalten bleibt, einen Bleistift kann
man leicht wieder wegpolieren, sofern dieser nicht als Brecheisen verwendet wird, oder
mit zu harter Mine , 4 B wäre gut bis 2 B, ab HB wird es hart !
Wie hart die grossen Zimmermanns-Bleistifte sind ? müsste ich raten ....
Frage... wird beim Fräsen keine Masszustellung verwendet ? habe keine Fräsmaschine,
aber das Maßsystem wäre doch das Erste, was ich mir dafür zulegen würde !
Musst schon sehr genau einschneiden ( paralell), sonst hast hinterher auch eine unsaubere Doppelkante....
Gruss....

Fernton
Ehemaliges Mitglied
Hazett:
Frage... wird beim Fräsen keine Masszustellung verwendet ? habe keine Fräsmaschine,aber das Maßsystem wäre doch das Erste, was ich mir dafür zulegen würde !
Hier wird eine Handoberfräse benutzt und keine Tischfräse.

EggMan
Silbermitglied
Also, ich mache beides 🙂
Wenn ich beispielsweise Schwalbenschwänze herstelle, lege ich das eine Brett gegen das andere und ziehe mit dem Bleistift eine Linie. Beim Aussägen der Zinken bleibe ich knapp (so etwa einen halben Millimeter) über der Linie. Ist alles soweit ausgesägt, lege ich die Bretter erneut bündig aneinander und mache mit dem Messer eine kleine Markierung; die wird dann mit dem Winkel zu allen Abfall-Stücken übertragen und mit dem Stecheisen etwas verbreitert. So habe ich eine exakte Linie.
Gleiches gilt für Schnitte quer zur Faser, die ich mit der Handsäge ausführen will: Rings ums Holz eine Linie mit dem Messer, mit dem Stecheisen etwas verbreitern, und schon hat die Säge eine Kerbe, in die sie greifen kann. Außerdem reißt es nicht aus, wenn die Schnittkerbe rings herum geht...