@Holzpaul
an unserem früheren Wohnort hatte ich einen aus Holz gebaut und ziemlich lange rumgefummelt bis er ideal war. Leider gibt es davon nur nicht digitalisierte Dias.
Aber ich habe das Prinzip hier nachgebaut, wenn auch aus anderen Materialien.
Im Prinzip ist das Hühnerhaus ja nur eine grosse Kiste - da braucht man keinen Bauplan. Auf die Details kommt es an.
Ein paar Sachen zähle ich mal auf:
Fenster (nach Osten oder Süden) verlängern die Legesaison (das fehlt beim Boschbauplan)
der Legekasten soll aussen angebracht sein. Das vergrössert die Grundfläche und erleichtert die Eientnahme. Wenn Du brüten lassen willst, muss die Eiablage so gestaltet sein, dass die Hühner rein, aber nicht raus können. So kannst du die Eier ein paar Tage sammeln und im Gelege durch Gipseier ersetzen, damit die Küken gleichzeitig schlüpfen. Bei alten Rassen ist das meist nicht notwendig.
regelbare Querlüftung für Lüftung ohne Durchzug nicht in Hauptwindrichtung.
Der Stall besteht aus einem Scharrbereich und einem Ruhebereich. In dem Scharrbereich kann etwas Einstreu nicht schaden (Stroh oder Schilf). Den ruheberiech habe ich klappbar gemacht. So kann ich die stangen hochklappen und die Kotschale darunter einfach zur Reinigung rausziehen. Die Vögel koten zu 99% nur unter den Ruhestangen.
Es ist wichtig, dass mindestens zwei Ruhestangen in unterschiedlichen Höhen angebracht werden, damit die rangniederen Hühner tiefere Stangen haben.
Sind die Stangen gleichhoch, gibt es ständig Zankereien und die Tiere haben Stress.
Mein Stall steht so, dass er ein Teil des Zaunes ist. Die Hühnertüre wird von vorne mit einem Seilzug geöffnet. Ich musste also auch nie zu dem bekloppten Hahn ins Gehege.
Im Winter habe ich immer ein "ewiges Licht" unter einen Zinktopf gestellt, um das Zufrieren zu verhindern. Eine elektrische Lösung ist eleganter, geht abr hier nicht.
Die Türe zu Gehege geht mit einem Gewicht automatisch zu.
Der letzte Fragesteller zum Thema war eine Ichwilltesteneintagsfliege, deshalb war ich zu faul, ein paar Fotos zu machen. Das ist jetzt anders. Das schaffe ich bis morgen.
Die ganze Vorderseite lässt sich bei der aktuellen Version ohne Hilfe herausnehmen, so dass der Stall sehr einfach einer grundreinigung unterzogen werden kann.
Wegen dem ganzen Raubzeug mussten wir ein Gehege bauen und mit Netzen abdecken. Genützt hat es alles nichts. Wir hatten immer wieder Verluste. Zuletzt haben Kolkraben die Hühner mit Eicheln und Grünzeug an den Zaun gelockt, mit einem gezielten Hieb getötet und dann durch den Maschenzaun gezerrt. Wenn ich es nicht gesehen hätte, ich würde es nicht glauben. Wir hatten zuletzt Vorwerk. Wenn ich dazukomme, werde ich das Gehege mit engerem Zaungeflecht erneuern und es nochmal mit Lakenfelder versuchen.
Wenn Du in einer Raubwildgegend wohnst, ist Hühnerhaltung einfach nur stressig. Die Marder, Marderhunde, Uhus, Seeadler, Kolkraben, Habichte und mittlerweile auch vereinzelt Wölfe finden immer einen Weg zu den Hühnern. Zum Schluss hatten wir den Zaun 50cm unterirdisch erweitert - geholfen hat es nichts.
Zum Thema Hühnerhaltung und besonders zu alten Rassen bin ich noch ziemlich fit. Hatte im Laufe meines Lebens schon viele verschiedene. Meine Lieblinge sind weisse Leghorn, Australorps, Vorwerk und Lakenfelder. Wenn Ihr das Glück habt, die Hühner frei laufen lassen zu können, sind von den genannten nur Australorps geeignet. Die Hähne der anderen genannten Rassen glauben, sie wären 2,5m hoch und wögen 4 Zentner - zumindest benehmen sie sich so. Auch wenn es reizvoll ist, solltest Du grosse Rassen nie mit der Hand bzw. starkem menschlichen Kontakt aufziehen. Die Hähne werden dann richtig gefährlich und Du kannst nicht mehr ohne Besen in den Garten.
Ich muss jetzt nochmal in den Wald. Die Bilder kommen später...