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2mm Fugenbreite bei rektifizierter Fliese in Garage geeignet?

spyron
Grünschnabel
Hallo zusammen,

Nachdem ihr mir hier schon mal so kompetent weitergeholfen habt, hier noch eine Frage zur Fugenbreite.

In unserer Garage werden wir eine 10,5mm starke rektifizierte Fliese verlegen (30x30).
Im Innenbereich würde ich aus optischen Gründen bei einer rektifizierten Fliese 2mm Fugen verwenden.
Jetzt ist die Garage allerdings so eher "halb-draußen". Sie ist zwar einigermaßen frostgeschützt (24er Proroton, gedämmtes Garagentor, Dachbegrünung) aber ich kann nicht ausschließen, dass vielleicht doch mal der Frost in die Garage kommt. Zudem kann es im Sommer auch mal wärmer werden.

Meine Frage:
Eigenen sich 2mm Fugen auch für die Garage, die übers Jahr gesehen größeren Temparaturschwankungen ausgesetzt ist.
Oder muss man hier zur Vermeidung von Spannungsrissen aufgrund der Temeraturschwankungen eher größere Fugen erstellen?

(Ein Vorteil für mich bei 2mm Fugen wäre auch, die verminderte Aufnahme von Wasser)

Danke und VG

spyron
4 ANTWORTEN 4

arathorn76
Silbermitglied
Ich würde natürlich erstmal die übliche Literatur studieren...
Und dann eher über 4-6mm Fuge nachdenken. Du hast in der Garage ja nicht nur Temperaturschwankungen, sondern zusätzlich mechanische Belastung. Und dein Flexkleber bringt nur die Hälfte, wenn die Fließen zu dicht gepackt sind.

Sollte dich die mögliche Wasseraufnahme stören kannst Du immer noch die Fugen versiegeln. Wobei ich dann mal frage: ist der Untergrund wasserdicht? Kannst Du ausschließen, dass von der Seite oder von unten Feuchtigkeit ankommt? Falls ja und Du einige Wochen gewartet hast, bis die gesamte Feuchtigkeit vom Fließenkleber durch die Fugen rausgekommen ist hast Du den richtigen Zeitpunkt zum Versiegeln.
Anders gesagt: Eine Fugenmasse, die im Bad ausreicht, reicht auch in der Garage - falls die Masse frostsicher ist

spyron
Grünschnabel
Auf welche Literatur beziehst du Dich?

Leider bin ich kein Experte und habe keine Ahnung um wieviel mm sich so ein Bodenbelag übers Jahr bewegt oder welche Toleranzen man hier berücksichtigen muss.
Bei 2mm Fugen hätte man pro lfm bei 30x30cm Platten in Summe etwa 6mm Fugen. Bei 5mm Fugen schon 1,5cm. Arbeitet ein Boden pro Meter wirklich so viel?
Verstehe leider auch nicht inwieweit sich die Fugenbreite auf den Flexkleber auswirken soll (direkte Plattenberührung schließe ich jetzt mal aus). Wenn der Flexkleber mit einer 10mm Zahnung aufgebracht wurde, sollte doch unter der Fliese genug Material vorhanden sein, das flexibel arbeiten kann.

Zur Abdichtung.
Auf der Bodenplatte liegt mit Folie verlegter, abgetrockneter Estrich, darauf nochmal Dichschlämme mit Randabdichtung. Also von unten und der Seite dürfte kein Wasser hochkommen und von oben nichts nach unten in den Estrich durchsickern.
Das Versiegeln von Fugen hat jetzt keine Prio, aber könnte man mal berücksichtigen.


arathorn76
Silbermitglied
spyron:
Auf welche Literatur beziehst du Dich?


Richtwerte der Fließen-, Kleber- und Fugenhersteller

Zum Zusammenspiel zwischen Flexkleber, Flexfuge und Fugenbreite:
Dank Flex im Kleber und der Fuge können die Fließen sich ein wenig bewegen, so dass sie z.B. durch Ausdehnung bei Wärme nicht platzen und sich auch nicht vom Untergrund lösen. Wenn die Fuge aber zu schmal ist kann die Fuge nicht genug nachgeben.
Hausnummern (ich kenne die korrekten Werte nicht):
Angenommen, die Flexfugenmasse kann um 20% komprimiert (bei sich ausdehnender Fließe) oder gestreckt (bei sich zusammenziehender Fließe) werden.
dann kann eine 2mm-Fuge ca. 0,4mm Ausdehnung oder Zusammenziehen der benachbarten Fließen ausgleichen. Sollte die Ausdehnung größer sein baut sich Druck in der Fließe auf (evtl. bis zu Bruch oder Ablösung), sollte das Zusammenziehen größer sein reist die Fuge auf.
Eine 4mm-Fuge aus gleichem Material könnte ca. 0,8mm komprimiert oder gestreckt werden, also mehr ausgleichen bevor etwas kaputt geht.
Ich würde für deine Garage (halbwegs gedämmt) mal Temperaturen von -5°C bis +40°C annehmen, also Temperaturschwankungen von 45°C im Jahresverlauf.

Ausgehend von diesen Annahmen kannst Du ja mal die Datenblätter deiner Materialien studieren.

Rainerle
Diamantmitglied
Was wäre denn der Vorteil von 2 mm-Fugen? Geht es denn nur um die Optik?

Ich bin kein Profi, aber ich habe im Netz etwas recherchiert. Und da liegt arathorn schon richtig.

Rektifizierte Fliesen sind meiner Recherche nach exakt rechtwinklig im Querschnitt mit einer Diamantscheibe abgerichtet worden, weshalb Verlegungen ab 2 mm möglich sind.

Es gibt aber DIN-Normen, die man hier beispielsweise nachlesen kann.
https://www.fliesenleger.de/infos/fugen/

Feinsteinzeug ist wohl trockengepresst. Ab 30 cm wären nach DIN dann wohl 2-8 cm in Ordnung.

Das ist jetzt wirklich nicht hilfreich, da man nun leider nicht weiß, ob die Untergrenze der Toleranz in diesem Fall in Ordnung ist. Meine Recherche hat mich leider auch nicht wirklich weiter gebracht.

Ärgerlich wäre es allerdings, wenn Du irgendwann Spannungsrisse in den Fliesen hättest. Etwas mehr Fuge könnte also nicht schaden.

Und ich denke gerade an das Verfugen. Bei 2 mm muss die Fugenmasse sehr gut blasenfrei aufgerührt sein um später ordentlich zu sein. Feinste Klümpchen oder Luftblasen lassen Löcher entstehen. Da wäre man bei 3 oder 4 mm besser dran.

Kurzum, eine wirkliche Enpfehlung kann ich auch nicht geben, aber etwas mehr schadet sicher nicht.

Nun noch eine ganz andere Frage. Sind die Fliesen mit glatter oder sogar polierter Oberfläche? Wenn ja, überlege es Dir gut. Gerade in der Garage in der immer Feuchte vorhanden ist - und nur wenn Du aus dem Regen oder Schnee hineinläufst, hast Du schnell eine eisglatte Oberfläche. Das wird zur Rutschbahn. Wir haben unseren überdachten Hauseingang leider mit Feinsteinzeug gemacht. Zum Glück geben die 5 mm-Fugen etwas „Gripp“. Das spricht für etwas tiefere und breitere Fugen. Wasser läuft besser ab und es gibt weniger Pfützenbildung.

Kurzum 3 oder 4 mm wären m. E. durchaus zu bevorzugen.