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Sinn Unsinn? Mulchen Vertikutiern

ersapo
Gute Seele
Hallo Forum,
Für mich steht dieses Jahr die Neuanschaffung eines neuen Rasenmähers an.
Er soll elektrisch sein und Mulchfunktion haben. Mir geht es jetzt nicht um eine Produktempfehlung sondern um den widerspruch Mulchen, Vertikutieren denn
ich habe hier von Rasenexperten gelesen, dass es für den Rasen gut ist das Mähgut zu vertikutiern, also mit einen geeigneten Mäher klein zuhächseln und auf den Boden zu drücken.Wo es dann verrotten kann und so den Rasen düngt. Anderseits sollte man den Rasen im Frühjar und Herbst vertikutieren. Also den Rasenfilz herausholen.
Für mich steht das nun im Widerspruch denn durch das vertikutieren entferne ich doch den Nährstoff für den Rasen. Oder sehe ich das falsch?
21 ANTWORTEN 21

Toby
Platinmitglied
Hallo ersapo

Wo fange ich an?
Also, beim vertikutieren, oder lüften, sollten die Messer so eingestellt sein, dass die Rasenwurzel nicht beschädigt wird. Also maximal 1-2 cm tief. Dadurch bekommt der Boden Luft (lüften) und der Filz / Moos wird herausgezogen (vertikutieren).
Somit ist wieder Platz für neuen Rasen und der verhindert von selbst das verfilzen.

Zum Mulchen:
Mulchen macht nur dann Sinn, wenn das Schnittgut nicht zu lang ist. Ergo ..... spätestens alle 2 Tage mähen, je nach Wachtumsperiode. Deswegen, und auch weil ich nicht mehr wusste wohin mit dem Schnittgut, habe ich mich für einen Roboter entschieden. Der fährt jeden Tag und schneidet nur minimal ab. Selbst wenn der Rasen feucht ist bleibt nichts an den Schuhen. Den Effekt wie beim normalen mähen, wo man das Schnittgut überall hin tragt, hast du nicht.

Wichtiger ist aber, welche Sorte gesät wird, regelmäßiges düngen und der richtige PH Wert. Also kein zu saurer Boden ansonsten musst du nachkalken.
Wenn man sich im Netz mal richtig einliest auf den div. Seiten und selbst Wert auf einen gepflegten Rasen legt, dann wirst du erkennen: Rasen und Rasen ist ein Unterschied.

Eiguggema
Platinmitglied
Hallo,
ich kann nur aus eigener Erfahrung sprechen.
Ich habe mir in 2014 einen Rasenmäher mit Mulchfunktion gekauft, das Teil 500 Ocken.
Das mußte sein, weil bei mir uns im Ort die Sammelstelle für Grüngut geschlossen wurde.
Es haben eben auch gewisse Leute ihren Bauschutt und anderes Gedöns da entsorgt.

Ich bin mit dem Mulchmäher überhaupt nicht zurecht gekommen.
Sobald die Halme zu lang waren > 3cm entstand aus dem Gras so ein toller grüner Brei der sich unschön im Rasen verteilte.
Letztes Jahr habe ich mir dann auch einen Roboter geholt.
Ich muß sagen, der Rasenfilz ist zu den letzten jahren weniger geworden.

bundschuh
Ehemaliges Mitglied
Wenn Du mulchen willst ,brauchst Du einen starken Mäher.Da ist nichts mit Elektromäher. 6 PS sollten es schon sein.Der Rasen muss beim Mähen auch ganz trocken sein.Dann macht das Mulchen schon Sinn

Woody
Platinmitglied
Zunächst einmal eine Richtigstellung der Begrifflichkeiten:

Vertikutieren: dafür wird eine Messerwalze verwendet, die so aussieht:


Die Eindringtiefe sollte 1-2cm nicht überschreiten, alles andere wäre schon fräsen. Beim Vertikutieren werden die Graswurzeln durchtrennt und dadurch zu verzweigtem Wachstum angeregt. Folge ist ein stärkeres Rasenwachstum. Dass dabei auch das oberflächlich vorhandene Moos und Mährückstände mitentfernt werden, ist logische Konsequenz aber nicht die Hauptintention. Das Ergebnis sieht dann in etwa so aus:

Mit einem Wort: grauenvoll emoticon.teeth_smile.title Deshalb ist es wichtig, danach zu düngen und vor allem nachzusämen. Vertikutieren sollte man höchstens 2x/Saison Frühjahr und/oder Herbst.


Lüften: Dafür kommt der Lüftersatz zur Anwendung. Der sieht so aus:

Dabei wird das Gerät höchstens so tief eingestellt, dass es gerade nicht mehr die Erdoberfläche berührt. Sinn des Lüftens ist die Entfernung von abgeschnittenen und liegengebliebenen Rasenschnittresten und grobes Entfernen von Moos. Ich vergleiche das immer mit einer motorbetriebenen Bürste.
Lüften kann man theoretisch nach jedem Mähvorgang - macht aber niemand emoticon.teeth_smile.title . Als Vorarbeit für Zwischendüngungen aber zu empfehlen.

Mulchen: bedeutet nichts anderes als dass man den natürlichen Kreislauf der Natur nachstellt. Abgeschnittenes Gras verrottet und geht als Dünger wieder in den Rasen zurück. Dazu ist es aber wichtig, und das wurde oben schon erwähnt, dass der Rasenschnitt so kurz wie möglich ist. Bei zu langen Abschnitten legt sich das Schnittgut wie ein Teppich über das vorhandene Gras und dieses erstickt darunter. Folge Schimmel und kaputt. Mäht man konsequent regelmäßig in kurzen Abständen, kann das Gras auch nass sein - verrottet schneller.
Mulchmäher haben eigentlich nur ein Zusatzschild statt des Fangkorbes, welches das Schnittgut nochmals Richtung Messer lenkt, sodass dieses mehrfach zerkleinert wird. Verwendet man einen normalen Rasenmäher ohne diese Vorrichtung, reicht es, die Abdeckklappe leicht geöffnet zu halten (Gummizug), ohne Fangkorb zu mähen und vor allem, regelmäßig in kurzen Abständen.
Erfolge des Mulchens zeigen sich aber meistens erst nach Monaten - wer sich einen schnellen Erfolg erhofft, ist mit normaler Düngung besser beraten.

habe fertig emoticon.teeth_smile.title

ersapo
Gute Seele
Hallo Toby,Eiguggema, Bundschuh, liebe Woddy,

vielen lieben Dank
Wow ich bin begeistert von der Fülle an Information, aber ganz ehrlich das hätte ich auch nicht anders erwartet. emoticon.smilie_like.title

OK ich habe verstanden. Vertikutiert hatte ich bereits alle Jahre. Mit der Rasenpflege ist es bei mir in den letzten Jahren aus beruflichen Gründen leider nicht so berrauschend (Toby Du wießt warum).Nur mit Wasser wird wenn es heiß ist aus dem eigenen Brunnen nicht gespart. Einen starken Benziner oder einen Robi bei meinen 2 Schürzenflecken 1x 8m² 1x 30m² anzuschaffen wäre mit Kanonen auf Spatzen schießen.
Ich will es dann wohl so machen: Werde mir einen Rotak mit Mulchkit zulegen, ist der Rasen zu hoch mähe ich zuerst auf ca 5-6cm und im 2. Durchgang kürzer mit dem Mulchkit. Wenn ich nicht mehr auf Arbeit muss habe ich Zeit die Zeit in der Woche 2-3 mal zu Mulchen.

Toby
Platinmitglied
@woody ..... emoticon.omg_smile.title mg_smile:
Absolut perfekt und professionell erklärt. Habe es etwas einfacher gehalten emoticon.regular_smile.title

Zum Glück waren wir uns bei den cm und Mähzyklen einig ..... wird das jetzt Gewohnheit emoticon.confused.title :tongue: emoticon.teeth_smile.title

RiccD
Alter Hase
bundschuh:
Wenn Du mulchen willst ,brauchst Du einen starken Mäher.Da ist nichts mit Elektromäher. 6 PS sollten es schon sein.Der Rasen muss beim Mähen auch ganz trocken sein.Dann macht das Mulchen schon Sinn


Einige Beiträge erklären schon sehr gut die Begrifflichlichkeiten. Dickes Lob an Woody.

Hat man den Begriff Mulchen verstanden - alle zwei Tage nur die Spitzen des Rasens schneiden, damit ein kurzes Schnittgut entsteht - ist eigentlich klar, dass hierfür absolut kein kräftiger Mäher benötigt wird. Ganz im Gegenteil. Hierfür reicht sogar ein recht schwacher Motor, er hat ja nicht viel Arbeit. Genau darum nutzen Mähroboter, die mit einem kleinen Akku auskommen müssen, auch das Mulchen.

Samir
Goldmitglied
Woody:
Zunächst einmal eine Richtigstellung der Begrifflichkeiten:

Vertikutieren: dafür wird eine Messerwalze verwendet, die so aussieht:


Die Eindringtiefe sollte 1-2cm nicht überschreiten, alles andere wäre schon fräsen. Beim Vertikutieren werden die Graswurzeln durchtrennt und dadurch zu verzweigtem Wachstum angeregt. Folge ist ein stärkeres Rasenwachstum. Dass dabei auch das oberflächlich vorhandene Moos und Mährückstände mitentfernt werden, ist logische Konsequenz aber nicht die Hauptintention. Das Ergebnis sieht dann in etwa so aus:

Mit einem Wort: grauenvoll emoticon.teeth_smile.title Deshalb ist es wichtig, danach zu düngen und vor allem nachzusämen. Vertikutieren sollte man höchstens 2x/Saison Frühjahr und/oder Herbst.


Lüften: Dafür kommt der Lüftersatz zur Anwendung. Der sieht so aus:

Dabei wird das Gerät höchstens so tief eingestellt, dass es gerade nicht mehr die Erdoberfläche berührt. Sinn des Lüftens ist die Entfernung von abgeschnittenen und liegengebliebenen Rasenschnittresten und grobes Entfernen von Moos. Ich vergleiche das immer mit einer motorbetriebenen Bürste.
Lüften kann man theoretisch nach jedem Mähvorgang - macht aber niemand emoticon.teeth_smile.title . Als Vorarbeit für Zwischendüngungen aber zu empfehlen.

Mulchen: bedeutet nichts anderes als dass man den natürlichen Kreislauf der Natur nachstellt. Abgeschnittenes Gras verrottet und geht als Dünger wieder in den Rasen zurück. Dazu ist es aber wichtig, und das wurde oben schon erwähnt, dass der Rasenschnitt so kurz wie möglich ist. Bei zu langen Abschnitten legt sich das Schnittgut wie ein Teppich über das vorhandene Gras und dieses erstickt darunter. Folge Schimmel und kaputt. Mäht man konsequent regelmäßig in kurzen Abständen, kann das Gras auch nass sein - verrottet schneller.
Mulchmäher haben eigentlich nur ein Zusatzschild statt des Fangkorbes, welches das Schnittgut nochmals Richtung Messer lenkt, sodass dieses mehrfach zerkleinert wird. Verwendet man einen normalen Rasenmäher ohne diese Vorrichtung, reicht es, die Abdeckklappe leicht geöffnet zu halten (Gummizug), ohne Fangkorb zu mähen und vor allem, regelmäßig in kurzen Abständen.
Erfolge des Mulchens zeigen sich aber meistens erst nach Monaten - wer sich einen schnellen Erfolg erhofft, ist mit normaler Düngung besser beraten.

habe fertig emoticon.teeth_smile.title

Super Woody, einme perfekte Erklärung ----------------------------------------------------------------------------------------------------

alex2412
Alter Hase
Samir:
Super Woody, einme perfekte Erklärung ----------------------------------------------------------------------------------------------------

Sehe ich genauso! Eine sehr gute Hilfe für den interessierten Rasenliebhaber! emoticon.regular_smile.title