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Neues Holzgartenhaus: was ist der beste Dauerschutz?

Patrick
Jungspund
Guten Morgen,

wir möchte die Tage unser neues Gartenhaus aufbauen. Es handelt sich um ein klassisches Blockbohlenhaus aus nordischem Fichtenholz, Wandstärke 28 mm
https://www.baywa-baumarkt.de/Gartenmarkt/Gartenhaeuser-Geraetehaeuser/Gartenhaeuser-Gartenhuetten/B...

Nun stellt sich mir die Fragen, mit was schütze ich das Holz nun am besten.
Lasur, Öl, Öl-Lasur, gibt ja jede Menge...
Und kann ich erst aufbauen und dann die Fläche streichen oder müssen auch die Nuten/Federn behandelt werden?

Was ich denke ich nicht möchte (vielleicht liege ich aber auch Falsch) ist ein Lack der dann irgendwann abblättert und richtig Arbeit macht, ich hätte gerne was was ich einfach wenn es so weit ist nachstreichen kann.
Und grau bzw. gräulich soll es werden da es neben einer grauen Garage steht und wir auch der Lärchenzaun grau ist.

Danke schon mal!
14 ANTWORTEN 14

Rookie
Silbermitglied
Ich schätze, @mit wird hier gleich einen zum Besten geben! 😁

Ansonsten reicht eine Holzschutzlasur im Normalfall aus. Dort sind auch Dinge beigemischt, die das Holz vor dem faulen schützen.
Ich nutze regelmäßig Wetterschutzfarbe, wahlweise von Sikkens oder Saicos und habe damit bisher sehr gute Erfahrungen gemacht. Sieht halt schöner aus, als wenn man nur das meist kesseldruckimprägnierte grünlich schimmernde Holz sieht.

Sehr wichtig ist jedoch auch ein konstruktiver Holzschutz. Aber ich gehe davon aus, dass es sich bei dem Häuschen um einen Bausatz handelt und der Hersteller bereits daran gedacht hat.

mit
Silbermitglied
Da bin ich. Erstmal ist die Entscheidung für eine Lasur die richtige. Wie du richtig bemerkt hast, ist Lack auf Dauer pflegeintensiver als die richtige Lasur. Du solltest die Teile vor dem Zusammenbau 1x mit Holzschutzgrund ( lösemittelhaltig ) zum Schutz vor Bläue ( Pilz ) und gg. Holzschädlinge streichen.

Hierbei und beim ersten Lasuranstrich ist besonders auf die Nuten, Federn und das Hirn zu achten. Das sind die neuralgischen Punkte bei dieser Bauart.

Anschließend immer noch vor dem Zusammenbau mit einer Mittelschichtlasur ( lösemittelhaltig ) streichen.

Danach erfolgt dann der Aufbau und anschließend der Schlußanstrich mit der gleichen Lasur.

Den Schlußanstrich am aufgebauten Objekt macht man einfach deshalb, daß danach nicht mehr die Gefahr besteht, beim Aufbauen Macken und Schäden im Schutzfilm zu verursachen.

Zur Erklärung: Es gibt Imprägnierlasur ( zieht fast vollkommen ein )

Mittelschichtlasur ( bildet einen dünneren Film )

und Dickschichtlasur. Deren Schichtdicke ist allerdings so hoch, daß beim irgendwann nötigen Überarbeiten angeschliffen werden muß. Zudem neigt sie mehr als die beiden anderen Varianten zum Blättern.

Die Imprägnierlasur bildet keinen nennenswerten Film und schützt deshalb nicht so gut mechanisch und gg Wettereinfluß.

Deshalb ist die Mittelschichtlasur das Mittel der Wahl. Die kannst du später auch ohne groß zu schleifen überstreichen.

Wie an anderer Stelle schon bemerkt: Öl ist nichts anderes als ein Kunstharz ( meistens natürlichen Ursprungs ) und schützt höchstens vergleichbar mit der Imprägnierlasur, da es auch fast vollständig einzieht bzw. der Überschuss abgenommen wird und dann aushärtet.

Für ein Nadelholzgartenhaus ist das definitiv nicht die beste Methode.


ascii4711
Alter Hase
Hier findet sich viel wissenswertes über Lacke, Lasuren, Öle: http://www.wikidorf.de/reintechnisch/Inhalt/HolzAussen

Fichte ohne Chemie hält leider nur bedingt.

Alles was eine dichte Schicht bildet, wird früher oder später abplatzen. Wie wäre es mit einer Dünnschichtlasur, z.B. Remmers HK https://www.remmers.com/de/holzfarben-lacke/holzanstriche/lasuren-farben-und-andere-holzanstriche/3i.... Gibt es passend zum Zaun in div. Grautönen.

Ansonsten, Schwedenrot oder Nadelholzteer. Passen aber beide farblich nicht.

mit
Silbermitglied
Deshalb die Empfehlung, mit Holzschutzgrund vorzuarbeiten. Wie übrigens jede Beschichtung sollte auch die Mittelschichtlasur, die ja nur einen dünnen Film bildet, überarbeitet werden, b e v o r größere Schäden vorliegen. So verursacht sie auch die wenigste Arbeit.

ascii4711
Alter Hase
In der von mir verlinkten Dünnschichtlasur ist der Schutz bereits integriert. Farbe & Holzschutz durch Dünnschichtlasur. Dann ggf. eine farblose filmbildende Lasur oder Öl/Harz-Kombi.

Nachtuebernahme
Goldmitglied
@mit hat fast alles gesagt.
Wie @Rookie erwähnte, ist der konstruktive Holzschutz allerdings mindestens genauso wichtig, wenn nicht sogar wichtiger.

Bei einem Bausatz sollte hier bei den Bauteilen bereits dafür gesorgt sein.
Wichtig ist aber auch der Aufstellungsort bzw die Art der Aufstellung:

Am wichtigsten hier ist, dass die Holzbauteile keinen Bodenkontakt haben sollten! Desweiteren sollte die Nordseite Platz zur vorhandenen Vegetation haben. Hier ist die Dauerfeuchte am größten, was Pilzwuchs fördert.

Mittekschichtlasur sollte spätestens alle 2 Jahre aufgefrischt werden, Dünnschichtlasur sogar jährlich. Von Dickschicht halte ich wie @mit gar nix, das verhält sich sehr ähnlich wie Lack.

​​​​​​​Mehr fällt mir jetzt auf die Schnelle nicht dazu ein...

Patrick
Jungspund
Erstmal vielen Dank an Euch alle, das hilft mir schon mal alles um einiges weiter.
Der Konstruktive Holzschutz ist klar, das Häuschen wird aber frei stehen (keine Bäume oder Büsche in der Nähe) und ich möchte Platten aussen rum legen (auch als Mähkannte), also das sollte hoffe ich passen.
Aber wie so oft, neue Erkenntnisse werfen neue Fragen auf .

Aaaalso, zu
mit:
Lasur. Du solltest die Teile vor dem Zusammenbau 1x mit Holzschutzgrund ( lösemittelhaltig ) zum Schutz vor Bläue ( Pilz ) und gg. Holzschädlinge streichen.

Hierbei und beim ersten Lasuranstrich ist besonders auf die Nuten, Federn und das Hirn zu achten. Das sind die neuralgischen Punkte bei dieser Bauart.


Schrieb ja
ascii4711:
Wie wäre es mit einer Dünnschichtlasur, z.B. Remmers HK https://www.remmers.com/de/holzfarbe...00000000225701.


Das klingt für mich gut, ich spare mir einen Arbeitsschritt.
Wie ist da hier die allgemeine Meinung zu solchen Kombiprodukten? Funktioniert das? Oder ist Einzeln besser?



Und dann noch
mit:

Anschließend immer noch vor dem Zusammenbau mit einer Mittelschichtlasur ( lösemittelhaltig ) streichen.
Danach erfolgt dann der Aufbau...


Wie mache ich das dann damit das von innen nicht furchtbar aussieht. Weil wenn ich 3 Seiten streiche dann wird mir ja die Kannte farbig.
Dann müsste ich ja damit es innen gleichmäßig aussieht fast alle 4 Seiten streichen, aber das bedeutet ja wieder viel mehr Aufwand und auch Material emoticon.smilie_schild-vorsicht-hilfe.title


Rainerle
Diamantmitglied
Du hast doch Nut und Feder. Du streichst dabei lediglich die Außenseite der Kante. Läuft es etwas über, wird das vom anderen Brett verdeckt.

Die Vorschläge oben sind sehr gut. Ich habe auch so ein Haus und bin so vorgegangen. Steht seit etwa 5 Jahren und schaut aus wie am ersten Tag.

mit
Silbermitglied
Was den Vorschlag von @ascii4711 mit dem Kombiprodukt angeht, ist das sicherlich auch eine Lösung. Dauerhafter wäre es allerdings, mit Holzschutzgrund vorzustreichen.
Grund: Holzschutzgrund enthält kein bzw. so gut wie kein Bindemittel und zieht wesentlich tiefer ins Holz ein.

Die Schutzmittel werden anschließend von der mind. 2x aufgebrachten Lasur besser vor Auswaschung geschützt.

Heutzutage wird oft mehr Wert auf Geschwindigkeit und Arbeitsersparnis gelegt. Das geht in diesem Fall nur auf Kosten der Dauerhaftigkeit. Da muß jeder selbst entscheiden, was ihm wichtiger ist.

Die eierlegende Wollmilchsau hat auch bei Beschichtungen noch niemand erfunden.