Wenn ich mir die Bilder so anschaue, gammelt das schon länger vor sich hin.
Zudem sieht es so aus, als wenn die Hütte nicht komplett frei steht, sondern mind. an einer Seite an einem anderen Gebäude/Mauer angeflanscht zu sein.
Diese Seite dürfte, sofern auch betroffen, kaum bis gar nicht ohne Rückbau renovierbar zu sein.
Schwierig ist auch, dass, so lese ich es aus dem Text zumindest heraus, die Hütte wohl "übernommen" wurde und daher der genaue Aufbau /die Unterkonstruktion unbekannt ist.
Die entscheidenden, tragenden Stellen dürfte die "Steher" sein, also die senkrechten Pfosten, da diese die Dachlast nach unten "weiterleiten".
Die äußere Verkleidung / Bretter sind offensichtlich nicht geschraubt, sondern genagelt.
Und so tief wie die im Bild zu sehenden Nagelköpfe versenkt sind, wurde scheinbar ein Nagler/Schussgerät verwendet, was wiederum ein Indiz sein könnte, dass hier ein Profi/Firma am Werk war.
Mindestens an den Stellen, wo von außen die Nägelköpfe zu sehen sind, dürfte sich ein tragender "Steher" befinden.
Die waagerechten, senkrechten und wahrscheinlich auch diagonalen Balken des Tragwerks dürften natürlich auch miteinander verbunden sein.
Wenn hier nicht mit Zapfenverbindungen gearbeitet wurde, sind die Balken auf "Stoß" aneinandergesetzt und dann schräg verschraubt / genagelt oder per Metallwinkel miteinander verbunden.
Um einen vernünftigen Einblick und Zugriff auf die Unterkonstruktion zu haben, würde ich nicht nur das unterste Außenbrett, sondern gleich die untersten 3-4 Bretter entfernen.
So kann man, falls die Balken mit Nägeln, Schrauben und/oder Winkeln verbunden sind, diese Verbindungen entfernen und nach dem Austausch der maroden Balken wieder anbringen.
Zudem sollte man sich auch den unteren Bereich der "Steher" und Diagonalen/Verstrebungen anschauen, ob diese nicht auch schon morsch sind.
Zum Testen/Prüfen mal mit einem ausreichend langen Bohrer (Schlangenbohrer, oder Schalungsbohrer) in die betroffenen Bereiche der Balken hineinbohren.
Anhand des Bohrwiderstands und des Bohrmehls läßt sich erkennen, wo das Holz marode und wo noch hinreichend stabil ist.
Um nicht zu tief oder gar zur Innenseite /Vertäfelung durchzubohren, am Besten mit Tiefenanschlag arbeiten oder mit Klebeband am Bohrer die max. Bohrtiefe markieren.
Zur Not tät es auch ein langer Mauerdurchbruch-Bohrer, da dessen Vidia-Spitze gut durchs morsche Holz gehen sollte und am festen Material "stocken" dürfte.
Sollten auch bereits die unteren Teile der "Steher" gammeln, würde ich jeweils die marode Länge der betroffenen "Steher" ausmessen und dann Stücke eines Balkens gleicher Dimension auf diese Länge + 30 cm Zugabe ablängen.
Diese Balkenstücke dann seitlich neben die jeweiligen "Steher" setzen und mit diesen, im oberen (30 cm) noch festen, tragfähigen Bereich verschrauben.
Am Besten wäre hier dann beide Balken an 2-3 Stellen komplett durchzubohren und lange Gewindeschrauben mit Unterlegscheiben und Muttern einzusetzen.
Die "Steher" dann auch unten, am erneuerten, waagerechten Balken befestigen.
Den unteren waagerechten Balken in einem Stück, als Ganzes zu erneuern, dürfte kaum möglich sein.
Ich würde ihn in 4-5 Einzelteile zerlegen, diese dann einen nach dem anderen herausnehmen und durch etwa gleich große Balkenstücke ersetzen.
Kleine Lücken zwischen den einzelnen Balkenstücken dürften nicht schädlich, sondern eher nützlich sein, da so der Unterbau durchlüften könnte.
Lediglich die unteren cm dieser Lücken, welche auf der Bodenplatte aufliegen, würde ich mit geeigneter Dichtmasse verschließen.
Grundsätzlich würde ich zum Austausch der Balken auf kesseldruckimprägniertes Holz zurückgreifen oder, falls in der Stärke nicht verfügbar, die Balken (vor allem die Stirnseiten / Schnittkanten) mehrfach mit Holzschutzmittel bearbeiten.
Sollten zur Absicherung, was grundsätzlich wg. der Dachlast nicht falsch wäre, im Inneren der Hütte tatsächlich Drehstützen eingesetzt werden, dann pro Wandseite 2-3 Stück nehmen und jeweils zw. Boden und Stützen sowie Decke und Stützen ein durchgehendes Kantholz setzen, da so die Dachlast nicht punktuell auf eine kleine Fläche wirkt, sondern auf die gesamte Länge verteilt wird.