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Gartenhütte - Bodenbalken morsch - brauche Hilfe

VinceManana
Grünschnabel
Hallo liebe Community.

ich wende mich ein wenig verzweifelt an euch, da ich an meiner Gartenhütte ( 5,5 x 4 m, Vollfundament Beton mit Auflage aus Teerpappe) morsche Schwellbalken entdeckt habe.
Beim Abschleifen und Streichen waren mit morsche Stellen aufgefallen. Die habe ich einmal "ausgekratzt, um den Schaden besser bewerten zu können und das Ergebnis waren die Bilder anbei.

Zunächst dachte ich, dass es nur die Verkleidung (2,2 mm Spundbretter) betrifft, doch konnte ich gut 5-10 cm des gesamten Bodenbalken entfernen.

Meine Frage an das Forum wäre nun, was ich hier überhaupt machen kann.
Wie es aussieht, ist die Hütte so aufgebaut, dass zunächst ein Holzständerwerk mit 10x10 cm Balken gebildet wurde, das anschließend innen und außen verkleidet wurde.
Prinzipiell wollte ich die Balken austauschen - allerdings habe ich bei der Dimension der Hütte (23 m2) keine Ahnung, wie ich das überhaupt machen soll.

Bisher hatte ich folgendes geplant:

1. morsche Stellen entfernen und zunächst mit z.B. Ziegeln stützen, damit die Hütte nicht absackt.
2. versuchen von innen zu sehen, wie weit der Schaden in das Holz am Boden gezogen ist.
3. möglichst viel Luft an die Stellen und damit richtig durchtrocknen lassen
4. vor Nässe schützen.

Ich bin mir aber wirklich nicht sicher, ob und wie lange das gut geht. Daher hatte ich vor, ggf. einen Profi zu fragen, wollte mich aber zunächst von erfahrenen Handwerkern hier austauschen.

Vielleicht hat jemand einen Tipp für mich - ich nehme auch "Notlösungen", sofern nur ein Abriss sinnvoll ist.

Die Hütte abreißen kommt für mich so gesehen nicht in Frage.

Vielen Dank euch im Voraus - und schonmal schöne Ostertage.

Grüße,

​​​​​​​Vince
6 ANTWORTEN 6

Toby
Platinmitglied
Ich brauche mal ein Bild von innen in der totalen. Und von Außen ebnso.

Mein Gedanke:
Oberes Brett lösen und Kantholz vorn, hinten und in der Mitte durchstecken.
Dann die Hütte abstützen (Drehsteifen o.ä.) und dann den unteren Balken komplett neu machen.

Brutus
Platinmitglied
Ich habe mal so gar keine Ahnung von sowas aber wenn das an meiner Laube mal der Fall sein sollte, würde ich in die morschen Balken an jeder Seite links und rechts, ein balkendickes Stück raussägen und an diese Stellen je einen Wagenheber untersetzen, und die Hütte gleichmäßig anheben um neue Balken drunter zu bekommen. Nun weiß ich nicht wie schwer deine Hütte ist und ob das machbar ist, meine ist 3 mal 3 Meter, da würde es funktionieren.

VinceManana
Grünschnabel
Danke @Toby und @Brutus! ich werde versuchen, gleich heute neue Bilder zu machen. Innen gestaltet es sich allerdings so, dass wir ein Kantholzgerüst haben, auf dem MDF/OSB aufgebraucht wurde als Boden. Auf diesem Boden ist Linoleum angebracht. Somit kann man die Stellen nur von aussen sehen, da sie "unter" dem Boden im Inneren sind.

Bezüglich Deines Gedanken, Toby: ich werde auf jeden Fall die unteren Bretter entfernen müssen, um das Kantholz unten ordentlich abzutragen. Aber ihr habt natürlich Recht. Die Hütte muss gestützt werden können, das werde ich auch gleich angehen.

Zum Thema Gewicht, Brutus: die Hütte ist leider sehr schwer. Doppelwandiges Holzgestell, z.T. Fliesen am Boden und das Dach ist voll mit Dachziegeln. Zudem habe ich etwas Bammel davor, dass die Wagenheber das Holz an den dünnen Stellen dann durchdrücken. Ich tippe mal auf das Gewicht von einem Transporter für die Hütte.

Ein weiterer Punkt: wenn ich nur die morschen Stellen weg machen und neues Holz einfach anklebe oder so, ist ja immer noch die Feuchtigkeit im Restholz unter der Hütte. Damit würde das neue Holz wohl auch wieder morsch werden.

Ich muss noch einmal über Lösungen nachdenken - ich bin euch sehr dankbar für eure Ratschläge 🙂

Viele Grüße,

Vince

Schlacke
Alter Hase
Wenn ich mir die Bilder so anschaue, gammelt das schon länger vor sich hin.
Zudem sieht es so aus, als wenn die Hütte nicht komplett frei steht, sondern mind. an einer Seite an einem anderen Gebäude/Mauer angeflanscht zu sein.
Diese Seite dürfte, sofern auch betroffen, kaum bis gar nicht ohne Rückbau renovierbar zu sein.

Schwierig ist auch, dass, so lese ich es aus dem Text zumindest heraus, die Hütte wohl "übernommen" wurde und daher der genaue Aufbau /die Unterkonstruktion unbekannt ist.
Die entscheidenden, tragenden Stellen dürfte die "Steher" sein, also die senkrechten Pfosten, da diese die Dachlast nach unten "weiterleiten".
Die äußere Verkleidung / Bretter sind offensichtlich nicht geschraubt, sondern genagelt.
Und so tief wie die im Bild zu sehenden Nagelköpfe versenkt sind, wurde scheinbar ein Nagler/Schussgerät verwendet, was wiederum ein Indiz sein könnte, dass hier ein Profi/Firma am Werk war.
Mindestens an den Stellen, wo von außen die Nägelköpfe zu sehen sind, dürfte sich ein tragender "Steher" befinden.

Die waagerechten, senkrechten und wahrscheinlich auch diagonalen Balken des Tragwerks dürften natürlich auch miteinander verbunden sein.
Wenn hier nicht mit Zapfenverbindungen gearbeitet wurde, sind die Balken auf "Stoß" aneinandergesetzt und dann schräg verschraubt / genagelt oder per Metallwinkel miteinander verbunden.
Um einen vernünftigen Einblick und Zugriff auf die Unterkonstruktion zu haben, würde ich nicht nur das unterste Außenbrett, sondern gleich die untersten 3-4 Bretter entfernen.
So kann man, falls die Balken mit Nägeln, Schrauben und/oder Winkeln verbunden sind, diese Verbindungen entfernen und nach dem Austausch der maroden Balken wieder anbringen.

Zudem sollte man sich auch den unteren Bereich der "Steher" und Diagonalen/Verstrebungen anschauen, ob diese nicht auch schon morsch sind.
Zum Testen/Prüfen mal mit einem ausreichend langen Bohrer (Schlangenbohrer, oder Schalungsbohrer) in die betroffenen Bereiche der Balken hineinbohren.
Anhand des Bohrwiderstands und des Bohrmehls läßt sich erkennen, wo das Holz marode und wo noch hinreichend stabil ist.
Um nicht zu tief oder gar zur Innenseite /Vertäfelung durchzubohren, am Besten mit Tiefenanschlag arbeiten oder mit Klebeband am Bohrer die max. Bohrtiefe markieren.
Zur Not tät es auch ein langer Mauerdurchbruch-Bohrer, da dessen Vidia-Spitze gut durchs morsche Holz gehen sollte und am festen Material "stocken" dürfte.

Sollten auch bereits die unteren Teile der "Steher" gammeln, würde ich jeweils die marode Länge der betroffenen "Steher" ausmessen und dann Stücke eines Balkens gleicher Dimension auf diese Länge + 30 cm Zugabe ablängen.
Diese Balkenstücke dann seitlich neben die jeweiligen "Steher" setzen und mit diesen, im oberen (30 cm) noch festen, tragfähigen Bereich verschrauben.
Am Besten wäre hier dann beide Balken an 2-3 Stellen komplett durchzubohren und lange Gewindeschrauben mit Unterlegscheiben und Muttern einzusetzen.
Die "Steher" dann auch unten, am erneuerten, waagerechten Balken befestigen.

Den unteren waagerechten Balken in einem Stück, als Ganzes zu erneuern, dürfte kaum möglich sein.
Ich würde ihn in 4-5 Einzelteile zerlegen, diese dann einen nach dem anderen herausnehmen und durch etwa gleich große Balkenstücke ersetzen.
Kleine Lücken zwischen den einzelnen Balkenstücken dürften nicht schädlich, sondern eher nützlich sein, da so der Unterbau durchlüften könnte.
Lediglich die unteren cm dieser Lücken, welche auf der Bodenplatte aufliegen, würde ich mit geeigneter Dichtmasse verschließen.

Grundsätzlich würde ich zum Austausch der Balken auf kesseldruckimprägniertes Holz zurückgreifen oder, falls in der Stärke nicht verfügbar, die Balken (vor allem die Stirnseiten / Schnittkanten) mehrfach mit Holzschutzmittel bearbeiten.

Sollten zur Absicherung, was grundsätzlich wg. der Dachlast nicht falsch wäre, im Inneren der Hütte tatsächlich Drehstützen eingesetzt werden, dann pro Wandseite 2-3 Stück nehmen und jeweils zw. Boden und Stützen sowie Decke und Stützen ein durchgehendes Kantholz setzen, da so die Dachlast nicht punktuell auf eine kleine Fläche wirkt, sondern auf die gesamte Länge verteilt wird.

Krusse
Goldmitglied
Das sieht ziemlich übel aus, dadurch das das Holz voll aufliegt, wird es immer wieder gammeln, da keine Belüftung statt findet. Wie die anderen schon gesagt habe würde ich auch die ersten drei unteren Reihen entfernen und schauen wie weit die Balken vermodert sind, bei der Erneuerung würde ich die neuen Balken etwas kleiner dimensionieren und unter die Balken Pads legen, damit die Balken ablüften können oder Du nimmst WPC-Balken, diese sind wesentlich beständiger durch den Kunststoffanteil. Um den korrekten Austausch der Balken zu beschreiben, müsste man den Aufbau der Hütte kennen.

VinceManana
Grünschnabel
Moin zusammen,

Danke Schlacke und @Krusse.
Ich werde auf jeden Fall schauen müssen, wie ich Luft unter die Konstruktion bekomme - ihr habt vollkommen Recht.
Zusätzlich muss ich mir die Stützlast ansehen.
Heute bohre ich einmal in das Holz, um die Problematik besser beurteilen zu können. Was ich aber sagen kann: aktuell betrifft es nur 2 Seiten der komplett freistehenden Hütte.
Ich werde am Wochenende wohl mal die ersten 3 Bretter entfernen und Fotos machen. Vielleicht zeigt sich dann eine bessere Lösung.

Danke euch nochmal für die guten Tips!