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Erdhügel-Gartenhaus planen und umsetzen

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Hallo Zusammen,
ich habe lange nach einem Forum gesucht um bei meinem Projekt Ideen und Tipps einzuholen. Ich hoffe ich bei euch hier an der richtigen Stelle 🙂

Zum Projekt: Nächstes Jahr sollen wir einen Kleingarten bekommen. Da sich das darauf befindliche Gartenhaus in einem erbärmlichen Zustand befindet würde ich gerne ein etwas besonderes Gartenhaus darauf errichten. Der Kleingartenvorstand hat generell nichts dagegen einzuwenden wenn die entsprechenden Richtlinien eingehalten werden. Darum soll es aber hier auch nicht gehen.

Mein Vorhaben ist also ein Erdhügel Gartenhaus zu erstellen welches ca. zu 1/3 unterhalb der Oberfläche liegen soll, komplett mit min. 15cm Erde bedeckt ist, zu beiden Seiten fach auslaufend vom Dach in die Umgebung ausläuft. Bepflanzt soll das ganze mit einer üblichen extensiven Dachbegrünung werden. Nach vorne soll eine Fensterfront über die gesamte Höhe und Breite verbaut werden, nach hinten ein Fenster von 40-50cm Höhe über sie gesamte Breite.

Meine bisherigen Überlegungen zur Planung:
- Die gesamte Konstruktion soll ein leichtes Gefälle nach vorne aufweisen um evtl. ansammelndes Wasser automatisch abpumpen zu können.
- Ausheben einer Grube von 4x5m und 60 – 70cm Tiefe.
- Punktfundament mit min. 60cm Tiefe unter Verwendung von mit Kies und Beton gefülltem HT-Rohr zur Verankerung der U-Stützenschuhe und Aufnahme der Querbalken.
- Die Seitenwände und hintere Wand werden aus einem einfachen Ständerwerk gefertigt was beidseitig mit OSB-Platten verkleidet wird. Dies sollte eine hohe Stabilität und Tragfähigkeit sicher stellen.
- Eine Dampfsperre wird unter der inneren OSB-Platte angebracht.
- Die Dämmung wird mittels Mineralwolle in das Ständerwerk zwischen den OSB-Platten eingebracht.
- Der Boden wird ebenfalls aus OSB-Platten, einer Dampfsperre und einer Deckschickt aufgebaut jedoch ohne Dämmung.
- Die vordere Wand soll bis auf die großzügige Türfront ebenfalls nach diesem Prinzip aufgebaut werden, jedoch mit stärkerem Ständerwerk.
- Das Dach soll über eine trapezförmige Konstruktion aus Quer- & Längsträgern, die jeweils nach vorne und hinten einen Überstand von 30cm haben, gefertigt werden und im Innenraum mittig eine zentrale Abstützung erhalten.
- Die Verkleidung des Dachs erfolgt wie die Der Wände, doppelte OSB Beplankung, Dampfsperre, Mineralwolle.
- Die fertige Konstruktion wird noch einmal in PVC oder EPDM.Folie lückenlos eingeschlagen und an der Seitenwänden bis zum Fundament runter gezogen um dann wagerecht noch einmal 1-2m nach außen geführ zu werden.
- Die ausgehobene Erde wird an die Seiten und hinten angeschüttet und das Dach mit min 15cm bedeckt.

Die Konstruktion und Absicherung der Lastfälle wird mit einem CAD Programm vorgenommen. Daher habe ich zunächst auch keine Dimensionierung des Ständerwerks genannt.

Ich freue mich auf Anregungen und Kritik damit ich in einem dreiviertel Jahr sorgenfrei loslegen kann 🙂
4 ANTWORTEN 4

Rainerle
Diamantmitglied
Oha - ein sehr interessantes Vorhaben. Ich bin vollkommen überfagt, aber denke, dass das so nicht funktionieren kann. Du machst Wände aus Balken und dann beidseitig mit OSB beplankt. Zur Erdseite hin kommt Dampfsperrfolie. Wie gehst Du mit Feuchte im Raum um? Kann dieser entweichen? Wenn nein, sammelt sich die Feuchte in der Mineralwolle und lässt die Konstruktion von innen schimmeln.

Epdm-Folie ist sicher eine gute Wahl, aber ist diese auch definitiv Wurzelfest? Bei Teichfolie kann es durchaus bei Seerosen Probleme geben, da diese problemos eine solche Folie durchbohren können. Da muss definitiv etwas festeres her.

Du willst die Folie 1-2 m über das "Dach" hinaus ziehen. Gute Überlegung. Aber wie verhinderst Du dass die Bodenfeuchte nicht hochkommt. Insbesondere unter dem Haus?
Die 1 bis 2 m werden die Feuchte nicht fernhalten. Bei Starkregen könnte wenn in etwas Tiefe eine wassersperrende Schicht vorhanden ist (Lehm) der Boden so weit durchtränkt werden, dass Dein Haus, das 60 tief im Boden ist durch "Grundwasser" überschwemmt werden. OK, Du hast zu dem Zweck Gefälle und einen Pumpe eingeplant. Nur wie bekommst Du OSB wieder trocken bzw. was machst Du, wenn der Boden aufquillt und anfängt zu faulen?

Wie sind denn die Vorgaben? Kannst Du eine Betonbodenplatte betonieren? Kannst Du Wände auch mauern? Zumindest das was im Erdreich steckt? Dann könntest Du die Wände außen mit Schwarzanstrich wasserfest machen und darauf Deine Balken auflegen. Halte ich für viel effektiver. Und wozu überhaupt eine Dämmung mit Mineralwolle?

cyberman
Platinmitglied
Herzlich Willkommen hier im Forum,

wenn ich Dich richtig verstanden habe möchtest du das Haus komplett aus Holz / OSB bauen und dann Erde anhäufen. Ich hatte da bei zwei Punkten Bedenken, erstens denke ich das Du die Konstruktion nicht auf Dauer vor Feuchtigkeit schützen kannst und dir dadurch das Holz zu gammeln anfängt. Zweitens denke ich das dir der Druck vom Erdreich das ganze zerdrücken wird. Das würde ich ohne einen Statiker nicht machen! Nasse erde hat einiges an Gewicht, als Alternative zur Erde würde eventuell Blähtohn gehen.
Von der Idee her finde ich das gut, da wirst du im Sommer sicher keine grosse Hitze im Haus haben.

Hazett
Silbermitglied
Bei den Aussenwänden kannst mit MEM.. Bautenschutz und die starke braune Noppenfolie aus dem Bau-Fachgeschäft verwenden ! beim Dach wird das sehr riskant... eine
Hobbit-Hütte !... braucht bei den Dachlasten,( könnten einige Tonnen zus.kommen ) eine
sehr solide Statik... hier solltest Du nen Architekten hinzu ziehen !
Dabei geht's nicht nur um Balken-Gewerk.. auch der Grund ( incl. 1/3 Höhe ) kann nur
Beton sein !
Gruss....

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Hallo ihr,
danke genau sone Anregungen und Denkanstöße habe ich mir vorgestellt Ist ja noch viel Zeit um das Ganze zu durchdenken.


Rainerle, zu deinen Anmerkungen. Eigentlich war der Aufbau folgendermaßen gedacht:
Erdreich - EPDM Folie (besser PVC-Wurzelschutzfolie) - OSB-Platte - Ständerwerk - Dampfsperre - OSB Platte – Innenraum

Das mit der Wassersperrenden Schicht würde ich bei dem zukünftigen Nachbarn im Voraus testen. Loch von sagen wir mal 1m tiefe bohren, HT Rohr rein und regelmäßig, auch nach Starkregen schauen wie der Wasserstand ist.
Die Belüftung des Bodens und das Ständerwerks habe ich mir zur Vorderseite vorgestellt, daher auch die Wahl eines Punktfundaments. Vielleicht kann man auf der Rückseite noch ein Rohr aus dem Erdreich führen um einen gewissen Luftzug zu gewährleisten.
Eine Betonplatte und darauf mauern wäre sicherlich möglich, müsse ich mal nachfragen. Jedoch wollte ich das ganze so einfach wie möglich und kostengünstig halten. Bodenplatte + mauern + Ständerwerk behalten wir aber mal im Kopf.
Ein Dämmung kann doch nicht verkehrt sein, spricht was dagegen zwischen den OSB-Platten (außerhalb der Dampfsperre) eine Dämmung einzubringen wenn man schon den Platz dafür hat?

Cyberman, ja richtig die größte Herausforderung ist die Feuchtigkeit vom Holz fern zu halten. Von außen durch Folie (EPDM oder PVC), von innen durch eine Dampfsperre und von unten belüftet.
Blähton anstatt Erde zwecks seitlicher Aufschüttung mit einer Trennschicht und dann nur die oberen 15cm mit Erde zu bedecken wäre sicher auch eine gute Möglichkeit den Seitendruck zu vermindern. Das ganze werde ich dann wohl einmal ausführlich berechnen und simulieren müssen, wie die gesamte Statik auch.

Hazett, die Noppenfolie oder Noppenbahn ist ein sehr guter Tipp, danke. MEM Bautenschutz, was ist das genau? Ich konnte dazu nichts eindeutiges finden. Für die Dachlasten habe ich zunächst den Worst-Case von 2t pro qm bei nasser Erde angedacht. Das wären dann bei 15cm Deckschicht 300kg/qm. Die Schneelast in Hamburg beträgt 0,85KN/qm sprich 85kg/qm. Die Windlast bzw. der Geschwindigkeitsdruck wären ca. 10kg/qm als in Relation zur Dachlast vernachlässigbar. Eine Annahme mit 400kg/qm sollte zu dem jetzigen Zeitpunkt mehr als ausreichend sein. Ich werde mal schauen dass ich ein Modell aufbaue und dieses mit der Dachlast simuliere um ein Anhaltspunkt zur Dimensionierung vonStänderwerk und Fundament zu erhalten.