Hallo
@Tango12 also eins vorweg: 1 - oder 2 komponentige Beschichtung heißt, ob der Lack ( Stammkomponente ) einen Härter als Reaktionspartner oder Härtungsbeschleuniger braucht, der vor der Verarbeitung unterzumischen ist.
Mit der Anzahl der Anstriche hat das nichts zu tun.
Nun zu deiner verwendeten Beschichtung: Ich hab mir das TM mal angeschaut. Es handelt sich hier um eine einkomponentige Beschichtung auf Polystyrolbasis, wetter - und abriebfest und nicht als Garagenbeschichtung geeignet.
Ich weiß, daß du sie nicht in der Garage, sondern auf der Haustreppe verwendet hast, aber dieser Hinweis ist bereits ein sicheres Indiz dafür, daß es mit der Belastbarkeit nicht so weit her ist, wie der Hersteller Glauben machen möchte.
Auch wäre ein Lack auf Polystyrolbasis für dieses Einsatzgebiet nicht meine erste ( auch nicht meine zweite ) Wahl gewesen.
Im TM steht zur Untergrundvorbehandlung: Lose und blätternde Altanstriche sind restlos zu entfernen.
Der Grund hierfür ist, das die Reaktion, die das Blättern auslöst, nicht durch einen erneuten Anstrich unterbunden wird, d. h. die neue Beschichtung blättert mit der alten weiter.
Eine unten freiliegende Hauseingangstreppe ist höchsten Belastungen ausgesetzt, da sie witterungsbedingte Temperaturveränderungen durch den fehlenden Bodenkontakt schnell mitmacht und sehr hohen Temperaturunterschieden ausgesetzt ist, nicht nur im Winter, sondern auch im Sommer.
Beispiel: Hohe Aufheizung in der Sonne und dann schlagartige Abkühlung durch einen Platzregen. Durch die ständige Untergrundbewegung wird die Beschichtung gelockert und kommt im Winter dann Frost und Nässe dazu, fängt es an, abzublättern. Ein bekanntes Problem.
Was du brauchst, ist eine wetterbeständige Betonbeschichtung auf 2k - Epoxidharzbasis für Industrieböden, die auch befahrbar sind, Rutschhemmung R9 oder besser. Diese werden i. d. R. auf eine geeignete Grundierung aufgetragen.
Den alten Lack mußt du leider restlos entfernen, daß geht aber sehr gut mit einer Zopfbürste auf der Flex, notfalls auch auf der Bohrmaschine. Die Ecken werden von Hand mit einer Stahlbürste gereinigt.
Anschließend sollte der Beton mit einem Betonreiniger behandelt, grundiert und mit der 2k - EP - Beschichtung behandelt werden. Dann sollte mehrere Jahre Ruhe sein.
Die Rutschhemmungsstufe ist äußerst wichtig wegen des Einsatzgebietes Treppe. Bei einer niedrigeren Stufe als R9 wird deine Treppe schon bei Nässe zur Rutschbahn.
Insgesamt keine guten Nachrichten, aber ich denke, wenn du es so machst, hast du auf Jahre Ruhe.
Ich wünsche gutes Gelingen.