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Entwässerungsrinne bei großer Terrasse zwingend notwendig?

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Hallo liebe Haus- und Gartenexperten hier im Forum,

ich habe leider nicht nur zwei linke Hände, sondern auch ziemlich wenig Ahnung von technischen Dingen, Hausbau und Co. Ich plane immer gerne an Haus und Garten herum, mir fehlt dabei aber oftmals der fachlische Hintergrund. Vieles lässt sich daher am Ende nicht so umsetzen, wie ich es mir vorgestellt habe.

Wir haben vor einiger Zeit ein Reihenendhaus gekauft und lassen jetzt im Spätsommer/Herbst den Garten machen. Zumindest Dinge wie den Terrassenbau muss ich von einer Firma machen lassen, sowas traue ich mir nicht zu.

Geplant ist eine ca. 50 qm große Terrasse aus Keramikfliesen im Betonbett. Die bis dato bestehende Terrasse aus Waschbetonplatten wird abgerissen und die neue Terrasse nicht nur deutlich vergrößert, sondern auch höhergelegt, so dass sie fast auf einer Höhe mit dem Wohnzimmer ist. So wie das heut halt modern ist.

Der GaLaBauer meinte, ein Gefälle von 1% vom Haus weg würde reichen. Entlang der Terrassenkante wird Rollrasen verlegt. Die Terrasse geht also sofort zum Rasen über, so wie das heute ebenfalls modern ist. Jedenfalls sehe ich das exakt so bei vielen Bekannten, die gerade neu gebaut haben.

Ein guter Freund von mir, der Ingenieur ist und wirklich vom Fach ist, hat mir jetzt den Floh ins Ohr gesetzt, dass ich eine (in meinen Augen hässliche) Entwässerungsrinne zwischen Terrasse und Rasen brauche, da der Rasen nicht genügend Wasser aufnehmen wird und ggf. sogar die Terrassenkante irgendwann unterspült wird. Bei der Größe der Terrasse und nur 1% Gefälle sei das Risiko außerdem zu groß, dass starker Wind die Wassermassen irgendwann mal ins Wohnzimmer tragen wird.

Eine Entwässerungsrinne ließe sich mit mittelmäßigem Aufwand an einen Abwasserkanal anschließen. Aber denkt ihr, dass man auch auf die Rinne verzichten könnte? Optisch finde ich so etwas nicht toll, auch wenn es offenbar sehr schmale Rinnen gibt. Der direkte Übergang von der Terrassenplatte zur Rasenkante gefällt mir bei den Bekannten eigentlich extrem gut.

Vielleicht hat hier ja jemand ebenfalls eine Terrasse ohne separaten Ablauf und kann mal berichten, wie gut das mit dem Versickern in der Rasenkante klappt und ob das ausreicht.

Viele Grüße

Tom
16 ANTWORTEN 16

cyberman
Platinmitglied
Erstmal die Frage wie viel Meter sind es von der Hauswand zur Rasenkante?
Wenn das mehr als 3-4 Meter sind würde ich mir auch Gedanken machen ob der Rasen bei starkem Regen das Wasser schnell genug ableiten kann, das ist natürlich auch von der Bodenbeschaffenheit abhängig, bei Sandboden wird es eher kein Problem sein, bei einem Lehmboden versichert das Wasser eben nicht so schnell (bei uns ist ein sehr lehmhaltigem Boden, wenns da nur kurz regnet haben wir einen See).
Du könntest ja auch die Regenrinne etwas tiefer als die Terrasse legen und obendrauf einige Steine, dann sieht man die Rinne kaum.

kaosqlco
Diamantmitglied
Ggf. lohnt es sich auch über eine zusätzliche Entwässerung über die Fugen nachzudenken, wenn befürchtet wird, dass zu viel Wasser am Terrassenrand ankommt. Ich weiß allerdings nicht, ob der geplante Unterbau für eine Wasserableitung geeignet ist. - Auf meiner Terrasse (Tiefe 3,5m) sind die Fugen mit einem wasserdurchlässigen Material plastiniert.

Rainerle
Diamantmitglied
Also unterspült wird die Terasse bestimmt nicht. Angenommen es regnet in einer Stunde 30 Liter. Dann kommen an der Kante rund 90 Liter zusätzlich. Das ist schon recht viel. Eine Rinne wäre nicht schlecht.

Und da gibt es inzwischen schöne unauffällige Rinnen. Z.B.;
http://www.onlinebaufuchs.de/Bauen-Renovieren/Bodenentwaesserung/Entwaesserungsrinnen/Hexaline-2-0/A...

kjs
Diamantmitglied
Sehe das wie Rainerle, so viel Wasser daß es unterspült kommt da dann auch wieder nicht zusammen. Was auch noch eine große Rolle spielt ist ob der Rasen in sich auch etwas Gefälle hat.

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Ich danke euch allen für die Antworten. Die Terrasse wird ca. 6,5 Meter tief und 7,5 Meter breit sein. Die Fugen werden mehr oder weniger versiegelt, wie ich das verstanden habe. Da läuft nicht mehr wirklich viel Wasser ab. Ich werden also mal schauen, dass ich eine ansehnliche Entwässerungsrinne für das Projekt finde. Glaube mit Entwässerung habe ich dann doch ein etwas besseres Gefühl, auch wenn es ein wenig die Optik stört.

kjs
Diamantmitglied
Sicherer ist es sicher...

Was mich an den Rinnen im letzten Haus gestört hat ist daß man sie leider mindestens ein Mal im Jahr reinigen muß. Da immer etwas Erde rein geschwemmt wird wachsen sonst Gras und Unkraut fröhlich durch die Abdeckungen raus.

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Bei 6-7 Meter brauchst du auf jeden Fall die Rinne. Im mindestens hast du sonst ne schöne Schlammfläche vor der Terrasse. Die Rinnen gibt es sehr unauffällig wie Rainerle schon beschrieben als Schlitzrinnen (die allerdings sehr hoch werden) oder auch richtige Designerelemente mit integrierter Beleuchtung und allem pipapo (https://encrypted.google.com/search?q=entw%C3%A4sserungsrinne+led&hl=de&tbm=isch&tbo=u&source=univ&s...). Lohnt sich auf jeden Fall mal ein wenig Recherche.

1% Gefälle solltest du mindestens haben, 2 wären noch besser, aber das könnte etwas doof ausschauen, ist so ne Sache. Wenn du sicher gehen willst, machst du auch am Haus entlang einen Entwässerungsrinne.
Die Rinne musst du auch nicht zwingend an die Kanalisation anschließen. Grab dir im Garten (möglichst weit entfernt von der Terrasse ein Loch mit mind. einem Meter Durchmesser so tief dass du durch eventuelle Lehmschichten durchkommst (Je nachdem meist >1m). Dort lässt du das KG oder Drainage Rohr reinlaufen und füllst das ganze Loch mit Rollkies. Dann wieder eine Deckschicht Erde drauf und schon hast du eine wunderbare Sickergrube die locker einige hundert Liter Wasser aufnimmt und langsam versickern lässt.

Smirnoff1983
Grünschnabel
Ich würde bei einer großen Terrasse immer eine Entwässerungsrinne empfehlen. Meine Schwester hatte mal das Problem, das bei ihr Wasser an der Hauswand stehen geblieben ist (es hat mehrere Tage geregnet). Am Anfang war zwar ein Gefälle von der Hauswand weg, aber man kann leider nicht immer beeinflussen, wo die Terrasse absackt. Nachher blieb das Wasser an der Hauswand stehen. Man kann sich nicht vorstellen, wie schnell eine Hauswand nass wird und die Feuchtigkeit ins Mauerwerkt eindringt.

Die Entwässerungsrinne ist kein teuer Spaß. Also ich würde es definitiv verlegen!

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Ein Dank an alle Antworter! Habe mich dafür entschieden, entlang der langen Kante (ca. 7,5 Meter) in jedem Fall eine Entwässerungsrinne zu legen. Denke auch, dass es ohne Rinne zu riskant werden würde, zumal die Terrasse aus Keramikplatten selbst kein Wasser aufnimmt. Als Rinne werde ich wohl etwas Schlankes wählen, z.B. Aco Hexaline mit Schlitzaufsatz. Die ist offenbar nur 2 cm breit. Verdreckt natürlich schneller bzw. setzt sich zu, muss ich halt regelmäßig mal mit dem Schlauch drüber gehen.

Für das Gefälle waren ursprünglich nur 1% geplant, werde jetzt aber auf jeden Fall 2% Gefälle machen, auch wenn der Höhenunterschied vom einen zum anderen Ende der Terrasse dann recht deutlich ist.