Werkzeuge für Heim & Garten
abbrechen
Suchergebnisse werden angezeigt für 
Stattdessen suchen nach 
Meintest du: 

Aktionen gegen das Insektensterben?

JoergC
Diamantmitglied
Nachdem im Thread Vögel Füttern Richtung Insektensterben abgedriftet wurde, setze ich dazu mal hier die Diskussion fort.

Woran, glaubt Ihr, liegen die Ursachen im Insektensterben?
Kann man als kleiner Privatling aktiv was gegen das Insektensterben tun?
Bringen kleine Blumenwiesen und insektenhotels im eigenen Garten was?
Was müsste man tun, um dem Insektensterben entgegen zu wirken?
71 ANTWORTEN 71

Rookie
Silbermitglied
Bevor Vermutungen aufgestellt werden, sollte man die offiziellen Berichte dazu lesen. Im anderen Thread wurde ja schon einiges dazu geschrieben.

Was wir machen? Ein Insektenhotel hängt bei uns, jedoch sieht es nicht so aus, als würde es ausführlich genutzt. Dazu wächst ein Teil unseres Gartens wild, sodass man ab dem Frühjahr auch mal diversen Insekten beim bunten Treiben beobachten kann. In Richtung August zeigen sich bei uns immer viele Schmetterlinge, was unsere beiden Mädchen sehr freut.
Wasser wird an heißen Tagen auch bereitgestellt. Hier muss allerdings darauf geachtet werden, dass die Insekten eine natürliche Rampe ins Wasser erhalten, da sie in Schüsseln sonst ertrinken.

gschafft
Platinmitglied
Ich denke, hier müsste viel mehr Öffentlichkeitsarbeit gemacht werden. Ob Insektenhotels und Blumenwiesen das Sterben kompensieren, kann ich nicht beurteilen, aber vom Gefühl her eher nicht.

Pestizide und Überdüngung sind einer der Ursachen, warum Insekten immer weniger werden, aber als kleiner Hobbygärtner wird man da wohl nicht viel tun können.

Rainerle
Diamantmitglied
Ich habe einen Bericht gesehen über jemanden, der seinen kompletten Dachüberstand mit Insektenhotels für Wildbienen ausgestattet hat. Da wohnten viele hundert. Dann fing er an solche Hotels im Ort zu verschenken. Dort siedelten sich rasch dann weitere Wildbienen an und die Population steigt stetig.

Erstaunlich, das sind die Bestäuber der Tomaten. normale Bienen schaffen das irgendwie nicht. In der kompletten Gegend hat sich die Tomatenernte drastisch erhöht. Die Folge war, viel mehr Leute pflanzten daraufhin Tomaten an. Ein Kreislauf entstand. Insofern dachte ich, dass das Engagement dieses einzelnen eine Veränderung mit sich brachte.

Also kann der einzelne durchaus etwas verändern, wenn er gezielt die passende Nische findet. Zwar einseitig in Bezug auf Wildbienen, aber immerhin.

Vielleicht sollte es koordiniert ablaufen. Regionale Vorschläge an private und gewerbliche Anbauer. Zum Beispiel am Feldrand und im Garten immer auch etwas Kohl anzubauen. Macht das ein kompletter Ort über ein paar Jahre, gäbe es definitiv dort viele Kohlweißlinge. Zwar nur regional, aber wenn koordiniert, dann irgendwann auch überregional.

Vielleicht wäre das Thema auch einen besonderen Wettbewerb hier wert. Insektenhotels bauen. Bewusst vorhandene Projekte hier - es gibt viele - ausschließen um neue Hotels zu fördern.

froschn
Diamantmitglied
Wir haben etwas, was man einen "naturnahen" Garten nennt. Hier haben Wildblumen und (Un-)Kräuter noch eine Chance. In zwei Ecken des Gartens dürfen Brennnesseln wachsen, weil wir sie für unsere Wachteln und Hühner als Futter nutzen.
Im Garten lebt ein blinder Igel, darum kämen wir im Leben nicht darauf, alles clean zu machen.

An wilden Kräutern haben wir unter anderem Bärlauch, Beifuß, Spitzwegerich, Brennnessel, Löwenzahn, Gänseblümchen, Sauerampfer, Nachtkerze, Schafgarbe, Vogelmiere, Rauke und Giersch.

Im Frühjahr haben wir eine große Blumenwiese angelegt, um den Bienen und Insekten das Leben zu erleichtern. Und es ist immer wieder interessant, welche Tiere sich in unserem Garten einfinden, die wir noch nie zuvor gesehen hatten.

chief
Diamantmitglied
Wir haben keinen Garten. Aber sehr viele Pflanzen in Kübeln und Töpfen und meine Frau achtet schon seit längerer Zeit auf Bienenfreundlichkeit. Ein insektenhotel ist geplant, aber noch nicht umgesetzt.
Aber aber auch ich fürchte das die Kleinigkeiten, die jeder für sich umsetzen kann, das große Problem nicht lösen werden.

Holzhugo
Alter Hase
Zufälligerweise hörte ich gestern einen Radiobericht zum Thema. In den letzten Jahren ist die Insektenpopulation um 40-60% zurück gegangen. Privat kann man natürlich etwas tun. Richtig gebaute Insektenhotels das heißt, für eine Insektenart jeweils ein Hotel. Bienenweiden, Trinkmöglichkeit.
Klar, es ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein aber die Masse machts. Im Endefekt kann sich aber nur etwas zum Guten wenden wenn wir als Verbraucher richtig einkaufen und wir der Politik Druck machen.

HOPPEL321
Goldmitglied
Im obstbau wird das insektensterben zum Problem,wer will schon 100 ha Apfelbäume mit dem Pinsel bestäuben.

MrDitschy
Alter Hase
Denke am Einkauf liegt das weniger, wenn eher an der Art der Lebensmittel Herstellung. Also selbst wenn nur Bio gekauft würde, wird der Insektenschwund m.E. auch nicht viel besser (dessen Herstellung wird ja auch in Frage gestellt).

Was ich aber in den letzen 20-30 Jahren beobachten konnte, ist der massive Rückgang an Streuobstwiesen .... die waren um ein Ort oder an schwer bewirtschafteten Flächen zwischen den Feldern als Wiese oder Weidewiese recht viel vorhanden. Doch heute ist alles weg, nicht mal mehr die einzelnen Bäume auf Äckern sind mehr vorhanden (die früher zur Pause als Schattenspender dienten), denn kaum ein Landwirt mag mehr das Apfelgeschäft angehen, maschinell sind dessen Wiesen auch schwer zu bewirtschaften, selbst das mähen geht mit den heutigen großen Maschinen nicht.

Und welches Ökosystem eine Streuobstwiese beheimatet, könnt ihr hier nachlesen (und die fehlen im ganzen Land): https://de.m.wikipedia.org/wiki/Streuobstwiese

JoergC
Diamantmitglied
Das perfide ist ja, dass die Bauern, die massenweise Neonikotinoide ausbringen, um sich gegen die Plagegeister zu schützen, sich dann beschweren, dass die Nützlinge ausbleiben.

Dies Neonikotinoide sind wohl das Übel das die letzten 10-20 Jahre in den Markt kam und vermehrt eingesetzt wird.
In offiziellen Berichten, über die die Agrarlobby ihre schützende Hand hält, wirst Du das aber so nicht lesen.