Seit hunderten von Jahren gilt die Bauernregel, dass man frostempfindliche Pflanzen nicht vor der "kalten Sophie" ins Freie setzt bzw. aussät. Die Eisheiligen - Namenstage katholischer Heiliger - sind eine Reihe von drei bis fünf Tagen (je nach Region) an denen so die Bauernregel, die letzten Fröste einsetzen können. Hintergrund ist, dass zu dieser Zeit aufgrund Wetterturbulenzen Polarluft nach Europa strömen kann.
Meine Erfahrung ist, dass diese Kaltfront in der Tat wirklich jährlich um diese Zeit einsetzt.
Interessant: Durch die Einführung des gregorianischen Kalenders 1582 hat sich das Datum um knapp eine Woche verschoben, so dass die vorher um den 20. Mai angesiedelten Eisheiligen jetzt bereits am 15. Mai enden. Wettertechnisch gesehen wären diese zu erwartenden Frosttage aber der Regel folgend eine knappe Woche später, da die Namenstage nicht zum Kalender angepasst wurden.
Da ich ohnehin im Weinbauklima wohne haben wir hier aktuell nachts 6 bis 8 Grad. Frost ist nicht zu erwarten und so werde ich die nächsten Tage die Zucchini und die Tomaten ins Freie setzen. Der Salat ist bereits am Wachsen und die Radieschen sind auch schon 4 cm hoch.
Wenn man die Gartencenter oder die Baumärkte besucht, meint man, dass der Sommer bereits längst Usgebrochen wäre. Da wird verkauft was das Zeug hält und die Kunden kaufen als gäbe es kein Morgen.
Haltet Ihr die Eisheiligen für Unsinn oder richtet Ihr Euch auch danach?