Diese Betrugsversuche passieren auch im Facebook Marketplace sehr häufig, habe ich selber schon oft erlebt. Da wird per Messenger nachgefragt, ob der Artikel noch verfügbar und wie der Preis ist. Sobald man antwortet, kommt i.d.R. sofort eine neue Nachricht, dass derjenige den Artikel per Spedition abholen lassen möchte und das Geld von einem Kurier gebracht wird. Dafür soll man dem "Käufer" seine E-Mail-Adresse und seine eigenen Kontaktdaten schicken. Hat man das gemacht, kommt wieder direkt eine Nachricht mit einem Link bzgl. des Bezahlvorganges. Auf der Seite steht dann, man solle vorweg 250 Euro für ein Ticket/Gutschein überweisen, bekäme dann im Anschluss den genannten Kaufpreis plus zusätzliche 250 Euro ausgezahlt. Die 250 Euro sind hinterher weg und von dem "Käufer" wird man nie wieder etwas hören. Das erkennt man schon daran, dass es gar nicht auf den Kaufpreis drauf an kommt, denn selbst wenn man nun bei einem in der Verkaufsanzeige genannten Preis von 50 Euro diesem "Kaufinteressenten" einen Betrag von 1.000 Euro nennt, wir der ungefragt akzeptiert. Interessant ist es auch, wenn man sich das Profil dieser "Kaufinteressenten" anschaut, sind das i.d.R. jüngere Leute aus dem Ausland, die dort auch leben und studieren, kein Hinweis darauf deuten lässt, dass sie einen Bezug zu Deutschland haben und folglich auch kein Deutsch sprechen, die Nachrichten im Messenger aber allesamt im perfekten Deutsch sind. Auf die Antworten im Messenger innerhalb eines Bruchteils von Sekunden nach den eigenen Antworten rein, in einer so kurzen Zeit kann ein Mensch den Text gar nicht eintippen. Das lässt vermuten, dass da eine Automatisierung hinterlegt ist, die möglichst viele Kaufanbieter selbständig anschreibt.
Als ich aufgrund einer Verkaufsanzeige im Facebook Marketplace das erste Mal eine solche "Kaufanfrage" bekommen habe, wäre ich fast darauf reingefallen. Bei der Sache mit der vorweg erforderlichen Überweisung von 250 Euro war mir dann aber sofort klar, dass es sich um Betrüger handelt und habe das der Polizei gemeldet. Denen war diese Masche des Trickbetrugs bekannt, sagte mir aber, trotzdem jeden solcher Versuch zu melden. Bei einem weiteren Versuch habe ich dann aus Spaß die Adresse der Polizei - Abteilung Kriminalpolizei - angegeben. Schlagartig war Ruhe, denn von dem "Kaufinteressenten" kam nichts mehr zurück.