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Lackierung

Wolfgang111
Goldmitglied
Moin Lück,
im letzten Jahr habe ich einen Rahmen um ein paar Kübel auf dem Balkon gebaut. Weil für draussen habe ich mit Klarlack hochglänzend 2in1 gestrichen. War ein Rest der sonst verkommen wäre. Sah alles Tip top aus.
62569.attach nach Fertigstellung

62570.attach der mickerige Winter

62571.attach heute sieht es so aus

62572.attach und so.
Es handelt sich beim Holz um Kiefer und Fichte/Tanne.
Warum ist das so geworden und was kann ich dagegen machen?
10 ANTWORTEN 10

ascii4711
Alter Hase

  • Nadelholz ist anfällig gegen Bläue, d.h. ohne Imprägnierung können Verfärbungen durch Pilze entstehen
  • Der Lack ist nicht diffusionsoffen, dadurch reißt der Lack und Feuchtigkeit dringt ein bzw. drückt raus
  • Kein UV-Schutz im Lack
Meine Wahl wäre hier nach dem Schleifen: Mit einer transparenten Imprägnierung grundieren und dann mit einem Holzöl für draussen oder einer Dünnschichtlasur (z.B. Remmers 3 in 1) für draussen streichen.

Maggy
Diamantmitglied
Ich bin zwar kein Lackspezialist, aber aus meiner kleinen Erfahrung heraus kann ich sagen, daß ich im Außenbereich nur lackiere, wenn das fertige Teil auch sehr gut getrocknet ist, besonders bei Fichte oder Kiefer. Lieber nehme ich da Lasur, da kann das Holz noch weiter atmen.Klarlack hat oft keinen UV-Schutz, deshalb nehme ich da lieber Bootslack getönt.

Wolfgang111
Goldmitglied
Wie schon geschrieben, das war eine ca 1/2-3/4volle Restdose. Und das Holz lag seit mindestens 2Jahren im trockenen Keller. Fichte/Tanne schon seit 5Jahre. Alles Reste von vorherigen Projekten.

ascii4711
Alter Hase
Holz arbeitet. Vor allem im Freien. Ein harter Klarlack reißt daher irgendwann. Es braucht zähelastische Beschichtungen. Klarlack höchstens als Endbeschichtung in einem entsprechendem Schichtaufbau. Und Nadelholz ist nunmal alles andere als Wetter- und Bläuefest.

Recht interessant zu lesen: http://www.wikidorf.de/reintechnisch/Inhalt/LasurenLangzeitTest

mit
Silbermitglied
Ich würde hier auch Holzschutzgrund mit Bläueschutz empfehlen und anschließend mind. 2x mit Mittelschichtlasur streichen, pigmentiert und mit gutem UV - Schutz. Wenn du unbedingt mit Klarlack arbeiten willst ( was ich bei diesen Teilen nicht machen würde), musst du sicherstellen, daß der getrocknete Lack flexibler als die Unterschichten, sonst hast du bald das gleiche Problem wieder.

ascii4711
Alter Hase
Eins ist mir noch aufgefallen: Die oberen Deckbretter sehen ziemlich waagrecht aus. Da bleibt das Wasser stehen. Die würde ich regelmäßig mit einem Holzöl für draussen nachbehandeln. Konstruktiver Holzschutz, d.h. für ablaufendes Wasser zu sorgen, wäre natürlich besser.

MrDitschy
Alter Hase
Klarlack ist da nichts ... ich nehme nur Dünnschichtlasur, ist am einfachsten zum nachbehandeln.

Wolfgang111
Goldmitglied
MrDitschy:
Klarlack ist da nichts ... ich nehme nur Dünnschichtlasur, ist am einfachsten zum nachbehandeln.


Ist doch auch Lack, gemischt mit Beize.

Rainerle
Diamantmitglied
Nein, Dünnschichtlasur zieht zu 99 Prozent also nahezu vollständig ins Holz ein. So wie Öl. Da bleibt auf der Oberfläche nur eine minimale Schicht. Lack wäre Dickschicht. Dieser haftet oberflächlich und zieht nicht ins Holz ein.

Man kann so etwas auch kombinieren. Zuerst die saugende Lasur, dann eine Beschichtung. Viele Dickschichtlasuren funktionieren so. Erster Anstrich geht ins Holz, zweiter Anstrich wird noch stellenweise aufgenommen, dritte Schicht schließt die Oberfläche ab. Der Vorteil ist, dass die Lasur im Holz bereits aushärtet und dieses verfestigt. Bricht die Oberschicht auf ist darunter noch eine geschützte Holzschicht.

Ich verwende gerne Dickschichtlasuren auf Ölbasis. Die werden vom Holz gut aufgenommen und bilden dann eine schöne seidenglänzende Oberfläche.