Gut gelaunt und bis in die Haarspitzen motiviert gingen Vater und (erwachsene) Tochter am Sonntag in das Haus der Tochter. Die ersten zwei Decken waren schnell erneuert, jeweils 20qm mit Schalholz versehen, Rigipsplatten drunter und gespachtelt. Das waren jeweils 1,5 Tage und alles lief reibungslos.
So dachten wir uns das auch für das nächste Zimmer, die Küche. Sie ist mit 27qm sehr groß und entstand durch das wegreißen des ehemaligen Bades. Die entfernte Wand hatte einen Absatz in der Decke hinterlassen und der hintere raum war ein Stück höher als der vordere. Aber das wollten wir alles mit der Schalung ausgleichen.
Die erste Bahn am Fenster hing schnell an der Decke, aber der Absatz waren 3,5cm und der Höhenunterschied 1,5cm. Nur schade, dass die Schalhölzer 2cm dick sind.
Aber gut, die gute Laune blieb und das Holzlager ist gigantisch. Alles, was wir an Holz im Haus abgerissen haben, liegt auf drei großen Haufen auf dem Grundstück. Da wird sich doch etwas passendes finden lassen.
Die Vorbesitzer liebten dunkle Paneele in allen Formen und Farben und so fand sich schnell ein passendes Stück zum Unterfüttern. Es waren auch genug Paneele da um die gesamte Decke damit aufbauen zu können. Also eingesammelt und angeschraubt. Gegen Mittag waren wir mit der Unterkonstruktion der Unterkonstruktion im hinteren Teil fertig.
Also ging es wieder in den vorderen Teil um die Schalung zu vollenden. Das Tagesziel der abgeschlossenen Schalung war zum greifen nah.
Um die Schalung wirklich fest mit der Balkendecke zu verschrauben, maßen wir also am neu gesetzten Schornstein die Abstände zum Balken, maßen auf der gegenüberliegenden Seite und wollten das erste Brett mit den Balken verschrauben. Aber nichts, keine Schraube hielt.
Vielleicht gab es ja am alten Schornstein, der ja nur 10cm weiter an die Wand gerückt war, einen Wechsel? Also weiter gesucht, mal einen Balken getroffen und das Lot Richtung Wand gefällt. Aber nichts, die Decke sah langsam an den vermuteten Stellen einem Schweizer Käse ähnlich, aber von den Balken war nichts zu sehen.
Also gut, ab ins Obergeschoss und dort den alten Dielenboden rausgerissen. Der sollte eh irgendwann raus, warum nicht also jetzt. Der Blick auf die Balken und die Zwischenräume aus Lehm lag frei. Aber die Balken stimmten genau mit unseren Maßen überein. Gut, einmal weiter aufreißen bis an die Fenster, sind ja nur 4m und ist schnell gemacht.
Etliche Schweißperlen später war dann der Fußboden raus und die Balken lagen frei. Sie lagen genau so, wie wir es vermutet hatten. Ein kleiner Wechsel um den Schornstein, aber sonst Schnurgerade.
Was wir nicht bedacht hatten war die Handwerkskunst der Vorbesitzer. Sie haben vieles gemacht, aber nichts davon mit Sinn und Verstand.
Der Putz war so dick, dass die 4,5x50 langen Schrauben nicht bis in den Balken reichten.
Super, frustriert zusammen gepackt und heute den Baumarkt besucht. Mit 5x70 sollte es nun was werden....