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Urlaub an der Ostsee - Erfahrungen mit Rostock und Usedom?

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Ich habe schon seit Jahren einen Urlaub an der Ostsee auf meiner To-Do-Liste und haben letztens gelesen, dass es ab dem Flughafen Linz zwei Destinationen dorthin, nach Rostock und nach Usedom, gibt. Nun habe ich gerne Mischungen zwischen Strand, Radfahren und im Idealfall auch Stadtbesichtigungen. Kann mir vielleicht jemand in dieser Runde mit Erfahrungen zu den beiden Destinationen weiterhelfen? Vielen Dank im Voraus für eure Antworten und Tipps!
22 ANTWORTEN 22

Ottomar
Goldmitglied
Wenn Du einen wirklich schönen Urlaub an der Ostsee verbringen willst, dann fliege nach Polen.

Das beantwortet jetzt Deine Frage nicht, ist aber wirklich gut gemeint. Besseres Essen, freundlichere Menschen, leerere Strände, interessante Städte und dies alles viel günstiger, das findest Du in Polen.

ConanDerBarbar
Silbermitglied
Polen hat noch einen Vorteil, du wirst auch dein Auto los, oder aber es ist bereits dort 🙂

Spaß beiseite, guter Tip @Ottomar werde ich mir für den Sommerurlaub mal im Hinterkopf behalten!
Welche Region/Stadt ist besonders zu empfehlen??

Ottomar
Goldmitglied
@ConanDerBarbar

Zu Deinem Witz: Entgegen aller Vorurteile besticht Polen besonders in den Urlaubsgebieten und größeren Städten mit einer Polizeipräsenz, die weitaus höher ist als bei uns. Da wird tatsächlich noch ununterbrochen Streife gefahren.

Und zu einem weiteren Vorurteil: Als wir auf der Rückfahrt von unserem ersten Polenurlaub Zwischenstation in Potsdam machten, waren wir regelrecht geschockt, wie schmutzig es dort auf den Straßen war im Vergleich zu polnischen Städten. Die Polen haben nämlich nach wie vor die Institution des Straßenkehrers, der mit Besen, Schaufel und einem zweirädrigen Karren ausgestattet, den ganzen Tag in der Stadt seine Runden dreht.

Die deutsche Ordnung, von der mancher schwadroniert - in Polen findet man sie noch!

Aber nun zu Deiner Frage nach Tipps. Es kommt darauf an, welche Aktivitäten man im Urlaub unternehmen möchte. Es gibt entlang der gesamten Ostseeküste Ferienwohnungen und Hotels an den von Horizont bis Horizont reichenden Sandstränden. Wer sich nach mehr Einsamkeit sehnt, sollte sich Richtung Osten orientieren. Als Wohnmobilist kann ich über die Qualität der Hotels allerdings nichts berichten. Campingplätze gibt es überall in allen Komfortstufen. Frei stehen kann man problemlos.

Für Kultur- und Geschichtsinteressierte gibt es massig Klöster, alte Städtchen, Burgen, Schlösser, Museen, Backsteingotik, eben alles, was das Herz begehrt.

Für Leute, die gerne Rad fahren, bietet das Land ein weit verzweigtes Netz von kleinen und kleinsten, häufig unbefestigten Sträßchen.
Natur pur - die Seenplatte, die zahlreichen Naturschutzgebiete im Nordosten bis hin zum letzten europäischen Urwald. Segeln, Kanu fahren, Surfen, alles ist möglich.

Ich kenne nur den Norden und Nordosten oberhalb der Linie Frankfurt (Oder) - Posen - Warschau - Bialystok, höre aber immer wieder, dass auch alles südlich besagter Linie toll sein soll: die Städte Tschestochau, Krakau und natürlich die Berge.

Die Verständigung läuft, sofern man des Polnischen nicht mächtig ist, im Westen problemlos auf Deutsch, im Osten auf Englisch, und wenn man damit nicht weiterkommt, helfen Hände und Füße.

Und noch etwas, das uns immer wieder begeistert: das Essen ist überall extrem lecker und äußerst preisgünstig. Test: Man möge versuchen, für zwei komplette Mahlzeiten incl. Getränken insgesamt mehr als 15 € zu bezahlen ...

Woody
Platinmitglied
Vielleicht hat sich das zwischenzeitlich verbessert, aber als ich vor ca. 12 Jahren in Auschwitz war, war eine Verständigung nur auf Englisch möglich. Man hatte sogar den Eindruck, dass sich die Polen in dieser Gegend schlichtweg weigerten, die deutsche Sprache zu verwenden. Selbst in den KZ war nichts (!!) auf deutsch angeschrieben.

Ottomar
Goldmitglied
Was Auschwitz betrifft muss man sagen, dass sich hier weder Deutschland noch Österreich mit Ruhm bekleckert haben. Die deutsche Nationalausstellung wurde von der DDR betrieben und nach 1991 nicht überarbeitet, die österreichische, 1978 eröffnet, wurde 2013 wieder geschlossen.

So ist man dann zwangsläufig auf die englischen Erklärtafeln angewiesen.

Dass sich die polnische Bevölkerung vor 12 Jahren in der Gegend um das Vernichtungslager geweigert zu haben schien, Deutsch zu sprechen, kann man, so glaube ich, gut nachvollziehen.

Ich muss aber auch sagen, dass wir nie irgendwelchen Animositäten begegnet sind, sondern eher beobachten konnten, dass die Polen einen viel entspannteren Eindruck gegenüber der NS-Zeit an den Tag legten, als wir es je vermutet hätten.

So kann man auf dem Gelände der sog. Wolfsschanze mit originalen Militärfahrzeugen der deutschen Okkupationsarmee herumdüsen oder auch in einer ehemaligen Fahrzeughalle mit Maschinengewehren schießen.
Wir fanden es merkwürdig, die Polen fanden es lustig.

Thorben
Alter Hase
@Ottomar langsam hast du mich soweit für nen Urlaub auch Polen in Betracht zu ziehen.
In der Firma brauche ich gelegentlich ein Maschinen Monteur, mittlerweile ein guter Bekannter, der ein paar mal im Jahr Beruflich in Polen ist. Ihm gefällt es da so gut das er dort sogar seine Urlaube verbringt. Scheint also wirklich mal ne Überlegung wert zu sein. Danke

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Polnische Ostsee! Gut und günstig. Leckeres Essen. Top 👍🏼

Maggy
Diamantmitglied
Wir waren vor zwei Jahren auf den Inseln da droben, unter anderem auch auf Usedum. Da einen kurzen Abstecher nach drüben zu machen war ja klar. Natürlich ist dort auch der polnische Teil stark vom Tourismus geprägt, aber es war trotzdem ein Preisgefälle zu vermerken und wir konnten auch keine Animositäten feststellen.

Ottomar
Goldmitglied
Maggy, das ist klar, dass es unmittelbar jenseits der Grenze stark vom Tourismus geprägte Orte gibt. Schließlich ist ja unsereiner auch zeitweise dort ... 😉

Aber, wie ich schon schrieb, wird es Richtung Osten immer weniger und immer uriger. Daher meine Empfehlung: Man nehme den Trubel im Hafen von Stettin oder Danzig durchaus mit, wenn die Großschiffe der Baltic Sail zu Gast sind, ziehe sich dann aber Richtung der einsamen Sandstrände zurück.

Übrigens sind wir dann in der Gegend, in der Nikolaus Kopernikus als Kirchenmann, Jurist, Mathematiker und Astronom arbeitete.
Sehr sehenswert dazu:
http://frombork.art.pl/de/


Falls sich außer Thorben noch jemand an einem Urlaub in Polen interessiert zeigen sollte, möchte ich betonen, dass ich kein Vertreter des polnischen Fremdenverkehrsverbandes bin, sondern nur ein einfacher Reisender, der dem Land sehr zugetan ist. 🙂