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Eine fast unendliche Geschichte ... und hoffentlich bald ein Happy End

kaosqlco
Diamantmitglied
Im Jahr 2013 haben wir unsere Terrasse im Garten gebaut. Als Belag haben wir gewölbte (bombierte) Douglasien-Dielen (120 x 28) verwendet, die es damals bei Toom gab. Von den 65 georderten Dielen waren zwar 20 krumm oder beschädigt, ein Umtausch war aber kein Problem. Aus den Restdielen habe ich noch großzügig verschiedene andere Sachen gebaut und 5 gute Dielen für evtl. anfallende zukünftige Reparaturen in der Garage gelagert. - So weit, so gut.

Anfang diesen Jahres begann die Idee zu reifen, die Terrasse noch ein wenig zu erweitern, auch weil das Sternmoos, das wir vor der Terrasse gepflanzt hatten, mit den Bedingungen (Schatten) nicht wirklich zurecht kam und eher vor sich hin kümmerte, als einen geschlossenen Teppich auszubilden. Nach einer kurzen Marktforschung und Anfrage beim Toom-Markt stellte sich heraus, dass Toom die gewölbte Terrassendiele nicht mehr im Programm hatte, dass es die gleichen Dielen dafür aber beim Bauhaus gab.

Da man sich ja nicht immer mit allem bevorraten muss und wir die Garage schon voller Holz für ein anderes Projekt hatten, haben wir uns den Kauf der 25 Dielen für die Erweiterung der Terrasse für Mitte Juli aufgehoben.

Das war ein Fehler, wie sich jetzt herausgestellt hat!

Vor 14 Tagen wollte ich die Dielen bei Bauhaus kaufen, rief vorher bei meinem Lieblings-Bauhaus an und musste erfahren, dass da keine mehr vorrätig waren. 25 könnten Sie sowieso nicht nachbestellen, sondern nur 72 (eine ganze Palette) und die müßte ich dann alle nehmen.
Man versprach aber, nochmal nachzufragen und kurz darauf bekam ich die Antwort, dass die Dielen mittlerweile ein Auslaufartikel waren und überhaupt keine mehr nachbestellt werden könnten! emoticon.confused_smile.title

Das Ergebnis der Online-Recherche in den anderen 14 Bauhaus-Filialen in und um Berlin war ebenfalls ernüchtend: in der ganzen Stadt gab es laut Internet noch 11 Dielen, die aber leider Phantom-Bestände und in Wirklichkeit nicht mehr vorrätig waren. - 11 Dielen hätten ohnehin nicht gereicht.

Republikweit gab es aber noch Bestände in einzelnen Bauhäusern in Schwaben und in Hamburg. Vorsichtshalber habe ich in Hamburg-Bergedorf 25 Dielen reservieren lassen und schon mal überlegt, wie ich die Dielen von Hamburg nach Berlin bekäme.

Der Verkäufer in Hamburg hatte mir am Telefon erzählt, dass bei Bauhaus ein interner Warenversand möglich wäre, mit dem Ware von einem Bauhaus in ein anderes Bauhaus verschickt werden könne. Ein Berliner Bauhaus müsse die Ware nur für mich anfordern. - Wenn sich hier nichts bewegen ließe, könnte ich mich an die zentrale Servicenummer wenden, die das dann regeln würden.

Die Berliner kannten diese kulante Regelung leider nicht und meinten, ein IWV (interner Warenversand) würde nur durchgeführt, wenn der Warenwert 2000 Euro übersteigen würde oder der Käufer die Transportkosten tragen würde.

Der Anruf bei der Servicenummer brachte leider auch kein anderes Ergebnis: Ich müsse mich an ein Bauhaus wenden, das die Waren in Hamburg anfordern müsse und die Kosten für den Transport mit denen klären. Der Service könne da nichts bestimmen.

Zwischenfazit: Hamburg-Bergedorf ist 270 km von Berlin-Friedrichshain entfernt, Abholung der Dielen mit PKW macht ca. 75 Euro Spritgeld + ca. 8 Stunden meiner Zeit (ich habe ein langsames spritschluckendes Auto. emoticon.wink_smile.title )

Parallel habe ich bei Speditionen angefragt (über spedition.de) und zwei Angebote für 159 Euro bzw. 165 Euro für den Transport der Dielen als Beiladung bekommen. - Auch nicht gerade preiswert!

Gut, 'noch mal auf Anfang' dachte ich mir, habe mich do*of gestellt und im Bauhaus in Magdeburg angerufen (bis Magdeburg sind's nur 160km). In der Hoffnung, dass die vielleicht noch 25 Dielen rumliegen hätten oder 25 beim Hersteller bestellen könnten oder aus Hamburg anfordern wollen würden.

Leider bewahrheitete sich keine der 3 Annahmen, Ergebnis: Dielen auch hier ausverkauft / Auslaufartikel und nicht mehr bestellbar / Warenwert unter 2000 Euro und damit kein interner Warenverkehr.

Dann hatte ich die tolle Idee, herauszufinden, wer eigentlich der Hersteller der Dielen ist und ob ich über den Hersteller vielleicht noch andere Händler finden könnte. Mit einer Artikel-Nummer, die auf meiner Rechnung von 2013 zu finden war, hatte ich nach kurzer Zeit den Hersteller rausgefunden: Rettenmeier in Wilburgstetten.

Die gesuchte Diele war aber leider nicht mehr im Programm bzw. auf der Internetseite nicht gelistet. Ich habe trotzdem mal bei Rettenmeier angerufen und mit einem netten Mitarbeiter vom Innendienst gesprochen, der meinte, dass sie noch Restbestände im Lager hätten und die durchaus auch über Händler verkaufen wollen würden. Er konnte mir aber nicht direkt weiterhelfen, sondern gab mir die Telefonnummer vom Aussendienstmitarbeiter, den ich gleich danach anrief.

Herr D. (der Außendienstler) konnte zunächst meine Verwunderung darüber, dass es die Dielen nirgendwo mehr gab, nachvollziehen und meinte, dass die Diele doch ein tolles Produkt gewesen wäre. Durch die Wölbung müsste die Diele nicht mit Gefälle verlegt werden, da das Regenwasser anders als z.B. bei geriffelten Dielen sofort seitlich abfließt. Genau das hatte auch mich 2013 überzeugt und zum Kauf verleitet.

Herr D. meinte weiterhin, dass das Produkt leider vom Kunden bzw. vom Markt nicht wie gedacht angenommen worden wäre und deshalb nicht mehr hergestellt werden würde. Der Trend ginge mehr zu glatten Dielen. - Aha! - Das fanden wir beide sehr schade.

Herr D. versicherte mir aber, dass er, da er zufällig im Raum Berlin unterwegs war, nochmal bei seinen Händlern nach Restbeständen fragen würde bzw. ob es möglich wäre, die Dielen an mich per Kommission weiterzugeben. Er versprach mir, sich wieder zu melden.

Am nächsten Tag rief er mich zurück und meinte, dass der Toom-Markt, bei dem ich die Dielen 2013 gekauft hatte, die Dielen zwar nicht mehr führen würde, ich sie aber über diesen Markt als Kommissionsware beziehen könnte, da der Markt weiterhin von Rettenmeier beliefert würde. Ich sollte dort anfragen und könnte mich bei Problemen auf ihn beziehen.

Daraufhin bin ich zum Toom-Markt gefahren, war 16:00 Uhr da und mußte leider erfahren, dass die einzige (!) Kollegin aus dem Einkauf schon um 15:00 Uhr Feierabend macht. Die war also schon weg.

Einen Tag später (letzten Freitag) habe ich gg. 14:00 Uhr im Markt angerufen und mußte mich mit dem "Freitag nach eins ..." -Spruch abspeisen lassen. - Die Mitarbeiterin war also schon im Wochenende!

Heute habe ich sie endlich erwischt. Sie hat sich meine Geschichte mit den 2013 gekauften Dielen, die nicht mehr zu haben sind, angehört und meinte, die Dielen wären in ihrem System zwar noch gelistet, aber gesperrt wären, also nicht bestellbar. Sie könne aber mal beim Hersteller nachfragen, ob hier noch was ginge. Den Herrn D. von Rettenmeier kannte sie auch, meine Bezugnahme auf das Telefonat mit Herrn D. hat bestimmt nicht geschadet.

Eine halbe Stunde später bekam ich einen Rückruf vom Toom-Markt und die Mitarbeiterin meinte, dass sie die Dielen für mich bestellen könnte und fragte, ob denn 25 ausreichen würden? emoticon.smilie_like.title

Ich habe kurz überlegt und dann doch nur 30 Dielen statt gleich 100 bestellt, da unsere Terrasse nach dem geplanten Anbau nicht mehr erweiterbar ist. Die 30 Dielen sollen in ca. 14 Tagen im Markt angeliefert werden. emoticon.regular_smile.title


P.S. Bei meinen Recherchen habe ich noch eine weitere bombierte Terrassendiele gefunden. Die ist leider etwas breiter und flacher, als die von mir verbaute, also für meine Terrassenerweiterung nicht verwendbar.
2 ANTWORTEN 2

Woody
Platinmitglied
Ende gut - alles gut 🙂

Interessante Geschichte und manchmal hat man ja doch Glück und trifft auf engagierte Mitarbeiter von Firmen.

kaosqlco
Diamantmitglied
Noch liegen die Dielen nicht in meiner Garage. Aber ich habe wenigstens eine telefonische Zusage, dass es klappen soll.
Ja, manchmal braucht man wirklich Glück und engagierte Mitarbeiter.
Bei aller Telefoniererei hat habe ich festgestellt, wieso man den Berlinern nachsagt, dass sie manchmal etwas schroff und unfreundlich rüberkommen. - Die Mitarbeiter in Baden-Würtemberg, Hamburg und Magdeburg waren zumindest entgegenkommender als die Berliner.