Mein allerherzlichstes Beileid.
Ich glaube, dass es hier kaum jemanden gibt, der nicht schon den Verlust zumindest eines Elternteils verkraften musste. Ein Allgemeinrezept die Trauer zu bewältigen gibt es nicht, jeder geht anders damit um. Dem einen hilft darüber reden, andere verkriechen sich, andere wiederum betäuben sich durch Arbeit usw. Allen ist aber eins gemeinsam: es braucht Zeit, oft sehr viel Zeit - und ich rede hier von Monaten.
Du wirst sehen, mit der Zeit läßt dein Schmerz nach. Momentan lass ihn einfach zu, heule, wann immer dir danach ist, schäme dich nicht. Der Verlust eines geliebten Menschen ist immer ein tiefgreifender Schnitt im Leben.
Als meine Mama vor 3 Jahren auch für mich unerwartet verstarb, brach momentan eine Welt für mich zusammen. Ich brauchte über ein Jahr um mich wieder halbwegs in ein geregeltes Leben zu finden. Mir halfen damals meine Freunde, die mir geduldig zuhörten, auch wenn ich 100x das gleiche sagte. Die mir halfen, den Nachlass zu sichten und die ganzen mit einem Todesfall verbundenen Formalitäten zu bewältigen.
Mir half allerdings auch sehr die Erkenntnis, dass es für meine Mama das Beste war, denn ein Leben als Pflegefall wäre für sie der Horror gewesen. Vielleicht betrachtest den Tod deines Vaters mal von diesem Standpunkt aus. Trauer ist ja eigentlich nichts anderes als die Erkenntnis, nun allein zu sein, verlassen geworden zu sein. Ein Stück weit also Egoismus. Klingt sehr brutal, ist aber so.
Es gibt Selbsthilfegruppen für Trauerbegleitung, in Krankenhäusern oder beim Bestatter bekommst du sicher Informationen dazu. Manchen hilft auch der Weg zur Kirche.
Letztendlich musst du den für dich am geeignetesten Weg finden, Selbstmord ist sicher nicht die Lösung. Das hätte dein Vater bestimmt nicht gewollt.
Alles Gute.