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Fruchtfliegen - Bekämpfung

Rainerle
Diamantmitglied
Die Fruchtfliege wird regional unterschiedlich benannt, ist aber eigentlich die Taufliege der Familie Drosophilidae. Eine Unterart ist die eher nachtaktive Drosophila melanogaster. Hat man vielleicht schon mal gehört oder gelesen. Das ist das Tierchen mit dem immense Genforschungen betrieben wurde. Da die Entwicklungszeit sehr rasch ist - unter bestimmten Bedingungen 7 Tage vom Ei zum Fluginsekt - kann man herrlich Genmanipulationen und Mutationen erzeugen und beobachten. Umgangssprachlich nennen wir sie zwar Fruchtfliege, aber das ist eine ganz andere Fliege, die man normalerweise gar nicht so benennen würde. Also bleiben wir besser bei der Taufliege Drosophila.

Eine spezielle Art der Taufliege - die Drosophila repleta - lebt überwiegend in Abwassersystemen. Man sollte also zunächst prüfen, wo die Tierchen herkommen könnten. Eine Möglichkeit ist der Abfluss. Eine andere Obst. Egal wie, die kleinen Fliegen, sollen Essigsäurebakterien verteilen. Die stehen offenbar auf gärende Stoffe. Das könnte durchaus in der Kanalisation ein Thema sein, wenn Obst oder Gemüsereste in Gärung übergehen, aber eben auch Obst in einer Schale in der Küche. Deshalb treten die Fliegen im Herbst besonders häufig auf, da zu dieser Zeit sehr viele Früchte und Obst mit hohem Zuckergehalt nahezu in jedem Haushalt zu finden sind.

Da in der Natur fast nur in dieser Zeit solche Früchte reif sind, gelten die Taufliegen als Kulturfolger. Ohne die menschlichen Behausungen haben die Taufliegen nur sehr wenig Überlebenschancen. Ohne sie hält Obst allerdings auch länger, da sie durch die Essigsäurebakterien für eine schnellere Gärung an Obst sorgen. Aber auch offener Apfelsaft oder neuer Wein geht schneller in Gärung über, wenn Fruchtfliegen in der Nähe sind. Denn ein Weibchen legt rund 400 Eier in gärende Stoffe und wie beschrieben können innerhalb einer Woche alle Eier über das Larvenstadium zu Fluginsekten entwickelt sein.

Eine Bekämpfung durch kochendes Wasser im Abfluss ist insofern sehr hilfreich, als dass Larven dabei abgetötet werden können.

Ansonsten ist die Variante einer Schale mit Essig und einem tropfen Spülmittel hilfreich. Die Insekten werden vom Essig angezogen und ertrinken durch die geringere Oberfläcenspannung der Flüssigkeit. Viel sinnvoller aber wäre etwas Apfelsaft mit einem Schuss Essig und einem Tropfen Spülmittel. Da Essig bereits vergärt ist und Säure darstellt, bildet dieser keine wirkliche Nahrungsgrundlage für Larven. Der im Apfelsaft enthaltene Zucker geht aber durch den Spritzer Essig sehr schnell in Gärung über und die Weibchen legen dort ihre Eier ab. Wird das Glas alle paar Tage geleert und neu befüllt, kann man so neue Populationen wirkungsvoll verhindern. Geht der Saft aber in Alkohol über, wirkt er schädlich/toxisch/tödlich auf die Larven. Essiggärung macht diesen hingegen keine Probleme. Deshalb mit nem Spritzer Essig die ebentuell stattfindende alkoholische Gärung durch Initialisierung einer Essiggärung verhindern.

Eine Alternative zur Bekämpfung stellen sogenannte Gelbtafeln dar. Diese locken die Fruchtfliegen an und bleiben daran kleben. In der Regel enthalten Gelbtafeln keine Insektizide, sondern haben eine Kleberschicht, die auch für Etiketten für Obstaufkleber verwendet wird und lebensmittelecht ist. Beim Kauf von Gelbtafeln sollte dies beachtet werden, um sich nicht unbesonnen Insektizide ins Haus zu holen.
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