Hoizbastla:
Und dann gibt es die teureren, die auf 2 Signale reagieren, Rauch, und Wärmeanstieg, die sind da deutlich besser!
Das würde ich so nicht sagen.
Die meisten Brände kann man in der Entwicklungsphase als Schwelbrände charakterisieren, es entsteht viel Rauch und wenig Hitze. Darauf spricht ein ganz normaler optischer Streulichtmelder ziemlich gut an. Erst nach dem Durchzünden, dem sogenannten Flashover, entwickelt sich bei ausreichend Sauerstoffzufuhr der offene Vollbrand mit viel Hitzeentwicklung und vergleichsweise wenig Rauch. Erst dann spricht der Wärmemelder an, also erst, wenn es lichterloh brennt, das nützt dann nicht mehr viel.
Sind die beiden Kriterien Wärme und Rauch im Melder nun UND-verknüft, gibt der Melder erst Alarm, wenn beide Kriterien anstehen, also im Brandverlauf sehr spät. Das ist nicht hinnehmbar. Sind die Kriterien hingegen ODER-verknüpft, ist dem Kriterium Rauch das Kriterium Wärme quasi parallel geschaltet. Das schadet nicht, nützt aber wie oben beschrieben auch nix.
Wärmemelder werden im professionellen Umfeld nur da eingesetzt, wo Rauchmelder auf Grund der Umgebungsbedingungen zu viele Fehlalarme produzieren (z.B. Dampfgarer in Großküche) oder nicht ansprechen würden, da Brände mit wenig Rauchentwicklung und viel Hitze zu erwarten sind.
Will man im privaten Heim etwas mehr tun als Rauchmelder anzubauen, sollte man sich nicht mit Wärmemeldern, sondern mit Kohlenmonoxid-Meldern (CO) auseinander setzen. Kohlenmonoxid ist ein sehr tükisches Gas. Es entsteht bei unvollständiger Verbrennung unter Sauerstoffarmut (in Innenräumen mit sehr dichten Fenstern und Türen), ist hochtoxisch und farb- und geruchlos. Drei Atemzüge und Ende.
Noch Fragen? Gern.
Gruß Jörg,