Ich habe mir kürzlich eine PBD 40 Standbohrmaschine gekauft (Hornbach Preisgarantie sei Dank: EUR 183,–) und bin recht glücklich. Enttäuschend ist allein die mangelnde Präzision des Lasers. Nicht nur, daß die Linien für die geringe Distanz viel zu breit sind – eine bessere Optik würde nur wenige Cents mehr kosten –, vor allem kann es nicht angehen, daß das Fadenkreuz wie in meinem Fall gut eineinhalb Millimeter neben der tatsächlichen Bohrmitte hängt. Wenn ich den Forenbeiträgen hier glauben darf, bin ich mit diesem Problem nicht allein, weshalb man die Bosch-Ingenieure wirklich rüffeln muss, daß es keine von außen zugängliche Justage-Möglichkeit für den Laser gibt.
Zwar gibt es auch hinter dem Gehäuse keine expliziten Schrauben zur Justage, dennoch lassen sich die beiden Laser mit ein wenig Geschick neu ausrichten und fixieren.
Benötigtes Werkzeug und Material
- Schraubendreher oder Akkuschrauber mit Langbit Kreuzschlitz Größe 2
- Inbus 4 mm
- Inbus 1.5 mm
- Lineal/Schreinerwinkel
- feiner (Blei)Stift
- Nutfräser z.B. 8 mm, notfalls Holzbohrer
- - ein kleines Stück beschichtete Spanplatte
Ist-Zustand dokumentieren1. Mittels Lineal und Stift ein feines Fadenkreuz auf die Spanplatte aufzeichnen.
2. Laser am PBD 40 einschalten, das aufgezeichnete Fadenkreuz der Spanplatte präzise mit dem Fadenkreuz des Lasers in Deckung bringen.
3. Mit dem Fräser vorsichtig die Beschichtung der Spanplatte anfräsen, so daß der Fräsdurchmesser als Kreis sichtbar wird, das aufgezeichnete Fadenkreuz im Kreis aber sichtbar bleibt.
4. Wichtig: Spanplatte eingespannt lassen!
Nun kann man sehen, ob die Fadenkreuze (laserprojiziertes und darunterliegendes aufgezeichnetes) im Zentrum des Kreises liegen oder nicht.
Gehäuse öffnen5. 4 mm Inbus-Madenschraube am Handrad lösen und Handrad abziehen.
6. Oberen Gehäusedeckel abnehmen (vier Kreuzschlitz-Schrauben).
7. Rechte Gehäuseseite entfernen (sechs Kreuzschlitz-Schrauben).
Laser neu ausrichten8. Auf der rechten Seite befinden sich zwei Laserdioden, die je eine Linie über Kreuz projizieren. Die Laserdioden haben ein zylindrisches Messinggehäuse und sind jeweils mit einer Madenschraube (Inbus 1.5 mm) im gußeisernen Haltearm fixiert.
Diese Madenschraube dient leider nur der Befestigung (nebenbei: eine zweite Madenschraube im 90°-Winkel zur ersten Schraube hätte eine Justage ermöglicht). Löst man die Madenschraube, so kann man feststellen, daß die Messingzylinder minimal Spiel haben. Dieses Spiel kann man nutzen um die jeweilige Laserlinie zu verschieben. Das Problem ist allerdings, daß sich die Made bei der Montage bereits tief den Messingzylinder eingebohrt hat, und die Laserdiode beim erneuten Anziehen der Made in die alte Position zwingt. Deshalb...
Madenschraube vollständig lösen, Laserdiode herausziehen und um 180° drehen. Messingzylinder so drehen und drücken, daß die projizierte Linie den zuvor unter Schritt 3 gefrästen Kreis EXAKT mittig durchschneidet, dabei aber parallel (!) zur aufgezeichneten Linie bleibt. Laserdiode so halten und Madenschraube wieder fest anziehen (so daß die Diode auch unter den Vibrationen die Position hält).
Den Vorgang mit der zweiten Laserdiode wiederholen.
Kontrollieren9. Spanplatte entnehmen, neues Fadenkreuz aufzeichnen, mit dem neu justierten Laser in Deckung bringen, Handrad aufsetzen, Kreis fräsen. Wenn projizierte und aufgezeichnetes Fadenkreuz exakt mittig im Kreis sitzen -> Gehäuse wieder zusammenbauen.