Hallo zusammen und allen eine frohe Weihnachtszeit . Bei uns werden und wurden am Heiligabend gerne Geschichten vorgelesen. Dies macht, so Brauch in der Familie, die älteste Tochter aus dem Hause wo gefeiert wird. Als das Weihnachtsfest vor 4 Jahren bei uns stattfand ist meine „Grosse“ so aufgeregt gewesen da sie ja nun mal unsere älteste ist. Da wurden Bücher gewälzt, das genommen und wieder verworfen, in der Zeit vorher war es nicht einfach mit ihr weil sie nichts fand was ihr zusagte. Bis zu dem Tag wo wir meinen Onkel im Hospiz besuchten . Wir redeten über allesmögliche an dem Nachmittag und meine Grosse über ihr Problem. Die beiden hatten schon immer einen Narren aneinander gefressen. Er schrieb ihr ein Gedicht auf was sicher viele von euch kennen :
Die Weihnachtsmaus
Die Weihnachtsmaus ist sonderbar
(sogar für die Gelehrten),
Denn einmal nur im ganzen Jahr
entdeckt man ihre Fährten.
Mit Fallen und mit Rattengift
kann man die Maus nicht fangen.
Sie ist, was diesen Punkt betrifft,
noch nie ins Garn gegangen.
Das ganze Jahr macht diese Maus
den Menschen keine Plage.
Doch plötzlich aus dem Loch heraus
kriecht sie am Weihnachtstage.
Zum Beispiel war vom Festgebäck,
das Mutter gut verborgen,
mit einem mal das Beste weg
am ersten Weihnachtsmorgen.
Da sagte jeder rundheraus:
Ich hab’ es nicht genommen!
Es war bestimmt die Weihnachtsmaus,
die über Nacht gekommen.
Ein andermal Mal verschwand sogar
das Marzipan von Peter.
Was seltsam und erstaunlich war.
Denn niemand fand es später.
Der Christian rief rundheraus:
Ich hab’ es nicht genommen!
Es war bestimmt die Weihnachtsmaus,
die über Nacht gekommen!
Ein drittes Mal verschwand vom Baum,
an dem die Kugeln hingen,
ein Weihnachtsmann aus Eierschaum
nebst andren leckeren Dingen.
Die Nelly sagte rundheraus:
Ich hab’ es nicht genommen!
Es war bestimmt die Weihnachtsmaus,
die über Nacht gekommen!
Und Ernst und Hans und der Papa,
die riefen: welche Plage!
Die böse Maus ist wieder da
und just am Feiertage!
Nur Mutter sprach kein Klagewort.
Sie sagte unumwunden:
Sind erst die Süßigkeiten fort,
ist auch die Maus verschwunden!
Und wirklich wahr: Die Maus blieb weg,
sobald der Baum geleert war,
sobald das letzte Festgebäck
gegessen und verzehrt war.
Sagt jemand nun, bei ihm zu Haus,
– bei Fränzchen oder Lieschen –
da gäb es keine Weihnachtsmaus,
dann zweifle ich ein bißchen!
Doch sag ich nichts, was jemand kränkt!
Das könnte euch so passen!
Was man von Weihnachtsmäusen denkt,
bleibt jedem überlassen.
James Krüss
Die Zettel hat sie heute noch. Das Gedicht ist seitdem ein fester Bestandteil unseres Weihnachtsfestes......