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Nachhaltigkeit - Anekdote

Munze1
Silbermitglied
Ich hatte vor Jahren, denke so 4-5 Jahren ein Projekt eingestellt, wie ich den Akku eines alten blauen 9.6 V Akkuschraubers wieder zu neuem Leben erweckt habe.
Das hat prima funktioniert und läuft noch heute problemlos. Einen ersatzakku hat es damals nicht mehr gegeben, da das Gerät schon ein altes Baujahr war.
Verstehe Ersatzteilhaltung, Lagerkosten und der wird ja auch über die Jahre nicht besser.
In den Makerspace Zeitschriften/Szenen habe ich letztens sogar gesehen, dass sie ganz alte Schrauber per Kabel und Gleichspannungsnetzteil wieder für den Gebrauch vorbereiten. Das lobe ich mir, nicht einfach weg damit und ein neues Gerät her, was ja sehr oft an der Tagesordnung ist.

Nun zur Geschichte.... In meinem Mail fand ich jetzt die Mail von Bosch........


Hallo Munze1,

wir sind als Hersteller im Rahmen der Marktüberwachung verpflichtet, die Sicherheit unserer Produkte im Feld zu beobachten. Die in der Anleitung gezeigten Arbeiten führen in mehrerlei Hinsicht zu einem potentiell gefährlichem Akku. Daher entfernen wir das Projekt Akku retten und zu neuem Leben erwecken aus der Community.

Schöne Grüße
dein 1-2-do.com Team

Tja da ist man Nachhaltig und repariert was und dann handelt man ja nicht im Sinne der Hersteller, denn die wollen ja alle verkaufen. Lieber neu, wir machen Umsatz und schmeiss das alte Gerät doch einfach weg, wir produzieren in China/Malaysia tausende Neue die alle darauf warten gekauft zu werden.
Das nenne ich mal wieder Nachhaltigkeit auf die Fahne schreiben, aber leben tun wir es nicht.....

Naja das Projekt ist weg - und er läuft noch immer. Von so einem 9.6 V Akku geht auch echt Gefahr aus, da haben Laptops weit grössere Akkus drin.......

Dann hat sich ein weiteres Projekt erledigt, bei dem ich den Motor meines 14.4 GSxxx Akkuschraubers, der nur 4 Jahre alt wurde, einfach durchgebrannt ist. Klar laut Bosch geht von dem neuen Ersatzmotor wieder ganz grosse Gefahr aus 🙂 Ich habe bei Bosch in DE geschaut, der für mich wie ein Modellautomotor ausschauende Motor, hätte als Original Ersatzteil fast 60 .- € gekostet, nach kurzer Suche in der Bucht, gabs einen aus China für gerade mal 11.-€.
8 Schrauben raus, Getriebe ab, 2 Drähte ausgelötet und in umgekehrter Reihenfolge wieder zusammengebaut. Läuft wie vorher......

Grüsse

Dieter
57 ANTWORTEN 57

3radfahrer
Diamantmitglied
Bosch will sich halt rechtlich absichern und klar an einer neuen Maschine verdient man mehr.

George1959
Silbermitglied
Was Bosch schreibt, ist sachlich betrachtet korrekt. Sie haben sogar aus zweierlei Sicht das Recht Dein Projekt zu entfernen. Zum einen, weil es etwas zeigt, das potenzielle Gefahren birgt und zum anderen, weil sie Inhaber der Site sind.

An Akkus zu "Basteln" ist nicht immer ohne Gefahr und es geht sicherlich hier und da auch gut. Bosch muss für alle Akkus, die sie vermarkten möchten viele Tests durchführen und den Beweis antreten, dass ihre Produkte für den Verbraucher keine Gefahr darstellen. Alsbald jemand ein solches Produkt verändert wird die Konformität außer Kraft gesetzt. Wenn ein solches Produkt zu einem Schaden führt dann stehen auch die Versicherer für den entstandenen Schaden nicht ein. Wenn man das dann wie z. B. hier veröffentlicht, dann werden andere dazu (wenn auch nur indirekt) animiert es gleichzutun. Privat kann jeder tun und lassen was er für richtig hält. Öffentlich jedoch nicht.

Ich für mein Teil habe Verständnis für die Reaktion von Bosch.

arathorn76
Silbermitglied
Ich für meinen Teil habe ein kleines Bisschen Verständnis für Bosch.
Aber nicht wegen den immer wieder beschworenen angeblichen Gefahren, sondern wegen unserer Gesellschaftlichen Unvernunft.

Ich formuliere es mal so: Klimaschutz ist ein politisch ganz groß geschriebenes Thema.
Aber schaut man sich an, wie die politische und rechtliche Lage ist, dann wird sehr schnell klar, wo die wirklichen Prioritäten liegen.
Haftungsvermeidung.
Vielleicht auch Gewinnoptimierung. Aber nur an zweiter Stelle bzw. indirekt.
Wieso? Naja, verkauft Bosch einen neuen Akkuschrauber nimmt ein Händler (ich runde mal großzügig) 100€ ein, wovon ein Teil beim Händler bleibt, ein Teil bei Bosch bleibt, ein Teil in Form von Steuern beim Staat bleibt und ein Teil an Kosten für Herstellung, Vertrieb und so weiter bleibt. Nein, diese Teile sind nicht alle gleich groß.
Wenn ein selbstreparierter Akkuschrauber einen Anwender verletzt kann ein Schaden von mehreren Tausend Euro entstehen, für den Bosch nicht haftbar gemacht werden möchte.

Die Schlussfolgerung?
Vergiss den Klimaschutz / Umweltschutz.
Produziere Müll.
Schmeiß den alten Schrauber und den alten Akku weg.
Lass uns neues Plastik produzieren.
Lass uns einen neuen Akku produzieren.
Lass uns neue Elektronik produzieren.
Diese Produktion ist vielleicht so Umweltschädlich wie das abholzen von 2 ha Tropenwald, aber niemand macht uns haftbar wenn der Klimawandel die halbe Menschheit tötet.

Mein Unverständnis für "die Politik" und "die Hersteller" beginnt da, wo die nachhaltigen Ansätze nicht nur nicht verfolgt, sondern aktiv behindert werden.
"wir sind als Hersteller im Rahmen der Marktüberwachung verpflichtet, die Sicherheit unserer Produkte im Feld zu beobachten. Daher behindern wir Reparaturanleitungen, weil wir sonst in eine Haftungssituation kommen könnten."

Aber das ist auch nur eine Mainstream-Formulierung, die sich momentan mit dem Schlagwort "F U Greta" ausdrücken ließe.


PS: Dieser Beitrag enthält meine Meinung und Sarkasmus.
Wer den Sarkasmus nicht mag möge bitte die Buchstaben recyceln und seine Meinung damit tippen.

arathorn76
Silbermitglied
George1959:
Was Bosch schreibt, ist sachlich betrachtet korrekt. Sie haben sogar aus zweierlei Sicht das Recht Dein Projekt zu entfernen. Zum einen, weil es etwas zeigt, das potenzielle Gefahren birgt und zum anderen, weil sie Inhaber der Site sind.


Ich respektiere deine Meinung, teile sie aber nicht.
OK, den zweiten Teil teile ich. Bosch ist Inhaber der Seite, was Bosch hier nicht haben will fliegt raus. Das Recht haben sie, unbestritten.

Wenn aber ein Projekt entfernt werden sollte, weil es etwas potentiell gefährliches zeigt, dann müssten mit dem gleichen Argument ALLE Projekte entfernt werden, die etwas Gefährliches zeigen.
Spielturm für Kinder? Davon kann eine Gefahr ausgehen. Ich vermute, dass mehr Verletzungen entstehen, weil Kinder von Spieltürmen fallen als durch Akkutausch bei dem was schief läuft.
Selbst gebaute Werkzeuge? Offensichtlich gefährlich.
Selbst eingebautes Fenster? Gefahr mangelhafter Abdichtung, Schäden an Gebäuden und gesundheitliche Folgen (z.B bei Schimmelbefall) möglich
Selbst reparierter Anhänger? Inklusive Reparatur an der Bremsanlage gar? Offensichtliches Gefahrenpotential.

Weitere oder detailliertere Beispiele erübrigen sich, ich denke mein Gedankengang ist deutlich.

Die Werkzeuge, die wir nicht reparieren sollen, sind dazu bestimmt Dinge zu tun, die ein Gefahrenpotential haben. Ich für meinen Teil kann daher dieses Argument nicht akzeptieren. Nachvollziehen ja, insbesondere in Verbindung mit Gewinnoptimierung und Haftungsvermeidung.
Ich vertrete die Meinung: Leben birgt Risiken. Es liegt an jeder Person (natürlich oder juristisch) selbst, zu entscheiden welche Risiken er/sie/es eingehen möchte und wie diese Risiken zu minimieren sind. Idealerweise sind dabei auch indirekte Risiken und das große Bild (Gesellschaft/Menschheit/Planet) mit zu betrachten. Jede Tat ist die Folge einer Entscheidung, jede Entscheidung ist ein Kompromiss.

Munze1
Silbermitglied
Hallo zusammen

Ich kann die Meinung von Bosch verstehen, sind ja Eigentümer der Seite.......

Projekt is geh weg und gut ist es. Wollte nur eine Geschichte erzählen.

Grüsse und geniesst den schönen sonnigen Tag

Dieter

ferdi_007
Goldmitglied
Es ist doch eine Krux mit der Nachhaltigkeit. Auf der einen Seite will man Sachen verkaufen, auf der anderen Seite der nächsten Generation nicht ganz so offensichtlich den Stinkefinger zeigen. Manchmal müssen dann auch solche großen Firmen wie Bosch umdenken. Denn sowas kann einem schnell auf die Füße fallen (siehe Siemens).
Manchmal sollte Bosch den guten alten Firmengründer Robert nacheifern. Er war innovativ und hat vieles anders gemacht als seine Mitbewerber und deswegen Erfolg gehabt.

Krusse
Goldmitglied
Das es hier um Gewinn geht ist doch eigendlich klar, das zeigt allein schon das die Akkus der grünen Serie nicht kompatibel mit der blauen Serie sind. Was alleine durch diesen Schwachsinn an zusätzlichen Akkus gebraucht wird ist der Wahnsinn. Wenn ein Konzern so eine Politik verfolgt, wird dieser auch nicht dulden das auf seiner Seite Reparaturanleitungen für seine Akkus und Maschienen veröffentlicht werden, aber dafür gibt es ja Gott sei Dank YouTube. Komisch ist das dort so etwas gezeigt werden darf. Sorry Bosch das musste mal gesagt werden.

Munze1
Silbermitglied
Hallo

Ich bin halt auch fürs reparieren und nur wenn man es selbst machen kann, dass hat in dem Fall gut geklappt und so werde ich weiter verfahren.
Auch der Wahnsinn mit unzähligen Akku Varianten innerhalb eines Herstellers oder unterschiedlicher ist schon sehr Verbraucherunfreundlich.
Das Liese sich unendlich weiterführen, jeder muss für sich entscheiden, wie weit er dem Wahnsinn nachgibt.

Grüsse

Dieter

Holzpaul
Goldmitglied
Als einer der ungekrönten Sicherheitsapostel hier in der Community sollte ich doch mit der Entscheidung von Bosch,den Eingriff in einen Akku eines Boschgerätes d'accord sein. In diesem Fall wurde die Sicherheit vor allen anderen Anliegen gestellt. Das ist normalerweise auch richtig so. Wenn ich aber an die teilweisen sehr abendteuerlichen Umbauten an Boschgeräten wie z.B. der PTS 10 und andere denke, kommt doch der Verdacht auf das man es mit der Sicherheit nicht so genau nimmt da es von Seiten Bosch keine alternativen Umrüstungen bzw. Zusatzfeatures gibt. Anscheinend wird mit Akkus doch richtig Geld verdient.
LG Holzpaul