Werkzeuge für Heim & Garten
abbrechen
Suchergebnisse werden angezeigt für 
Stattdessen suchen nach 
Meintest du: 

PEX 115a Exzenterschleifer laute Kreischgeräusche

tzurby32
Grünschnabel
Hallo,
mein Exzenterschleifer PEX 115a funktioniert einwandfrei, fing aber gestern an, sehr laute Kreischgeräusche zu machen.

Hier ein Video: https://www.youtube.com/watch?v=nA8IoO8iq6Q

Die Kohlebürsten hab ich mir angeschaut, und die sind jedenfalls noch sehr lang.

Was könnte das sein? Ich fände es schade, das an sich gut funktionierende Ding wegzuschmeißen. Eine Profireparatur lohnt sich sicher nicht mehr.

Vielen Dank schon Mal.
6 ANTWORTEN 6

Tscharlie
Bronzemitglied
Nimm mal den Schleifteller runter und schau ob das Geräusch dann immer noch ist. Wenn ja vermutlich Lagerschaden.

tzurby32
Grünschnabel
Ja, es ist offenbar ein Lagerschaden. Auch mit abgenommenem Schleifteller kreischt das Ding. Hatte vorher auf dem Profiforum die gleiche Frage gestellt.
https://www.bosch-professional.com/de/de/community/category/pex-115a-exzenterschleifer-laute-kreisch...
Und die Antwort lautete: Lagerschaden.
Da lohnt sich eine Reparatur nicht mehr...

Rookie
Silbermitglied
tzurby32:
Ja, es ist offenbar ein Lagerschaden. Auch mit abgenommenem Schleifteller kreischt das Ding. Hatte vorher auf dem Profiforum die gleiche Frage gestellt.
https://www.bosch-professional.com/d...5838605-t#main
Und die Antwort lautete: Lagerschaden.
Da lohnt sich eine Reparatur nicht mehr...


Naja, wenn er eh hinüber ist, kann man sich durchaus trauen, das Lager zu tauschen.

@Schlacke hat da sicherlich ein paar Ideen.

Tscharlie
Bronzemitglied
Die Lager kosten nicht die Welt, aber man benötigt eventuell einen Abzieher der dann schon einiges kosten kann.

Schlacke
Alter Hase
Ich nehme den üblicherweise zu solchen Themen aufkommenden Sicherheitshinweis seitens der Forumsbetreiber gleich mal vorweg:

"Im Rahmen der Marktüberwachung sind wir als Hersteller verpflichtet, die Sicherheit unserer Produkte im Markt zu beobachten. Aus Sicherheitsgründen raten wir daher strikt von Reparaturversuchen an Elektrowerkzeugen ab. Stattdessen empfehlen wir, Elektrowerkzeuge nur durch qualifiziertes Fachpersonal und nur mit Original-Ersatzteilen reparieren zu lassen."

Unter folgendem Link findet sich die Ersatzteilzeichnung des PEX 115 A:
https://www.boschtoolservice.com/de/...5-a-0603282003

Den PEX 115 A gab es allerdings unter mind. 2 verschiedenen Artikelnummern (die Geräte scheinen allerdings baugleich zu sein) sowie auch als PEX 115 A-1 (nicht 100% baugleich).
Im Zweifelsfall richte dich bei der Zeichnung nach der 10-stelligen Artikelnummer (0603...) deines Geräts.

Was das Problem angeht, dürfte es sich aller Wahrscheinlichkeit nach tatsächlich um einen Lagerschaden handeln.
Wie der oben verlinkten Zeichnung zu entnehmen ist, befinden sich (unten) im Bereich des Schleiftellers die 2 Kugellager Nr. 14 und Nr. 30 sowie (oben) im Bereich der Kohlebürsten die Nadelhülse Nr. 13 und die Lagerhülse Nr. 37.
Eines dieser Lager oder die Nadel-/Lagerhülsen-Kombination dürfte ursächlich für das Problem sein.

Das unterste Lager Nr. 30 würde ich zu 99% schon mal ausklammern wollen, dieses scheint noch o.k. zu sein.
Man kann im Video ja deutlich sehen (Lüfterrad in den Lüftungsschlitzen), dass das Geräusch nur auftritt, solange sich der Motor / Anker dreht und es verstummt, sobald der Motor (mitsamt Lüfterrad) zum Stillstand kommt.
Da der Schleifteller über den Motorstillstand hinaus noch frei und ohne das Geräusch ausläuft, dürfte das Lager Nr. 30 noch intakt sein.

Viel mehr lässt sich allerdings nur anhand des Videos und ohne ein Öffnen des Geräts leider nicht feststellen.
So könnte z.b. wirklich nur eines der Lager / Hülsen defekt und nach dem Austausch desselbigen das Problem behoben sein.
Es könnte allerdings auch ein Folgeschaden durch ein defektes Lager/Hülse auftreten bzw. vorliegen.

Ein klassisches Lager besteht i.d.R. aus einem inneren und einem äußeren Lagerring, zwischen welchen z.b. Kugeln eingearbeitet sind, die dafür sorgen, dass sich der innere Lagerring, mitsamt der eingepressten Motorwelle, freigängig innerhalb des fest "verbauten" (in einer Lagerschale sitzenden) äußeren Lagerrings drehen kann.

Läuft das Lager allerdings zu schwergängig (wg. Dreck oder mangelnder Schmierung) oder blockiert es komplett, so kann es passieren, dass der äußere Lagerring mitgedreht wird.
In der Regel sitzt der äußere Lagerring in einer Aussparung (Lagerschale) innerhalb des Kunststoffgehäuses des Geräts.
Ein schwergängig laufendes oder komplett blockierendes Lager führt daher durch übermässige Erwärmung und/oder Mitdrehen des äußeren Lagerrings dazu, dass dieser die Lagerschale aus Kunststoff "wegschmilzt" bzw. "wegschleift".

Mit jeder weiteren Drehung verschlimmert sich dieses Problem und kann dann auch zu Folgeschäden an anderen Bauteilen führen.
So hatte ich mal einen Bandschleifer PBS 75 (als defekt zum Ausschlachten gebraucht gekauft!), bei welchem so ein festsitzendes Lager die komplette Lagerschale weggeschmolzen hatte.
Der Kunststoff, der einst die Lagerschale darstellte, war teils zu einem abstrakten Gebilde verschmolzen und flog teils als einzelne Brocken im Gehäuse herum.
Da sich durch die nicht mehr vorhandene Lagerschale der gesamte Anker/Motorwelle innerhalb des Gehäuses verschoben hatte, kam das Lüfterrad in Kontakt mit dem Gehäuse und die Lamellen des Lüfters waren komplett "abrasiert".

Daher gilt, auf keinen Fall dein Gerät weiterbenutzen, da es ansonsten tatsächlich ein Totalschaden werden könnte.
Ist bzw. sind die Lagerschale/n im Kunststoff bereits deutlich (sichtbar) in Mitleidenschaft gezogen worden, müsste mindestens das Gehäuse (die beiden Kunststoffschalen) ausgetauscht werden.
Sind bereits andere Schäden erkennbar, müssten auch die davon betroffenen Teile getauscht bzw. überlegt werden, ob eine Reparatur überhaupt noch Sinn macht.

​​​​​​Zumindest rein theoretisch kann das Problem / das Geräusch auch an etwas anderem als einen (defekten) Lager liegen.
So könnte z.b. ein Fremdkörper (durch die Lüftungsschlitze) ins Gehäuse gelangt sein und nun an einem der rotierenden Teile schleifen.
Oder das Lüfterad hat sich verschoben und schleift nun am Gehäuse.
U.U. ist der Sicherungsring Nr. 29 verrutscht oder gebrochen oder die Unterlegscheibe Nr. 25 "schabt" mangels Schmierung am Lager oder Ankerlüfter.

Ich persönlich würde das Gehäuse mal öffnen und die "Innereien" in Augenschein nehmen.
Also Gehäuseschrauben rausdrehen und die Oberschale abheben.
Dabei darauf achten, dass mit der Oberschale keines der Bauteile mit heraus gezogen wird.

Vorsorglich macht man dann einige Fotos vom "Ist-Zustand" des Geräts.
Inbesondere den hinteren Bereich mit der ganzen Verkabelung, also Kohlenhalterung, Polschuh, Schalter, etc. photografiert man aus diversen Blickwinkeln.
Zusätzlich fertigt man sich eine grobe Skizze der Verkabelung an und notiert dort welches Kabel an welchen Steck- oder Schraubkontakt sitzt.
Wenn mehrere Kabel die gleiche Farbe haben, markiert man diese mit einem wischfesten Stift mit unterschiedlichen Markierungen und vermerkt das auch entsprechend in der Skizze.
So ist man gewappnet, falls man die Kabel trennen/entfernen muss oder sich eine der Verbindungen selbständig löst.

Nun zuerst vorsichtig die Kohlebürsten inkl. Federn herausnehmen; idealerweise merkt man sich, welche der Kohlebürsten (links/rechts) in welcher Position (Drehrichtung) verbaut war, um sie später auch wieder genau so einbauen zu können.
Als nächstes gilt es den Anker auszubauen.
Wahrscheinlich lässt sich dieser nicht einfach nach unten herausziehen, da zum Einen das Lüfterrad bzw. das Gehäuse im Weg sind und zum Anderen die Lagerhülse das obere Ende des Ankers "festhalten" dürfte.

Daher würde ich zuerst die beiden Schrauben (Nr. 43), mit welchen die Kohlenhalterung (Bürstenplatte Nr. 16) befestigt ist, herausschrauben.
Nun den Anker (ggf. zusammen mit dem Polschuh Nr. 2) am oberen Ende soweit anheben, dass diese Kohlenhalterung unter vorsichtigem Zug vom Anker gelöst werden kann.
Anschließend den Anker (ggf. wieder mit Polschuh zusammen) im unteren Bereich anheben, bis das Lüfterrad nicht mehr im Gehäuse liegt und der Anker herausgenommen werden kann.
Beim Herausziehen des Ankers darauf achten, dass die empfindlichen Kupferlamellen (an denen die Kohlebürsten anlagen) nicht mit dem Polschuh in Berührung kommen und dort u.U. Schaden nehmen.
Nun prüfen, ob die Lager noch frei und leichtgängig drehen oder schwergängig laufen bzw. festsitzen.
Auch testen, ob sie seitliches Spiel aufweisen.
Im Zweifelsfall lieber gegen Neuteile austauschen, ein nachträgliches Ölen/Fetten hilft meist nichts oder nur kurzfristig.
Desweiteren das Gehäuse und auch die sonstigen Bauteile in Augenschein nehmen, ob sich dort evtl. Schleifspuren oder anderweitige Beschädigungen finden.
Wenn der/die Fehler gefunden, kann man anhand der Ersatzteilzeichnung/-liste nachschauen, ob die notwendigen Teile noch verfügbar sind und eine Reparatur noch wirtschaftlich/sinnvoll ist.
​​​​​...

Ist wohl doch wieder mehr Text geworden, als ursprünglich geplant...😚

LauraBe
Moderator
Moderator
@Schlacke vielen lieben Dank für deine Mithilfe emoticon.regular_smile.title