Ich übersetze mal kurz die Rotationsgeschwindigkeit in eine lineare Geschwindigkeit (kreisförmige Bahngeschwindigkeit).
Tellerdurchmesser d = 300mm = 0,3m
Rotationsgeschwindigkeit F = 1500U/min
->Bahngeschwindigkeit v = d*pi * F = 0,3m * 3,14159 * 1500 1/min = 1413,7 m/min (=23,56 m/s)
Schleift man nicht an der äußersten Kante sondern näher an der Mitte nimmt die Bahngeschwindigkeit linear ab, es lässt sich also ohne Drehzahlregelung langsamer schleifen.
Natürlich kommt man nicht unbedingt mit allen Teilen des Werkstücks gleich gut an alle Stellen des Schleiftellers.
Kurzes Googlen bringt mir (von Bandschleifern, aber ich denke das ist übertragbar) empfohlene Geschwindigkeiten von 240 - 420 m/min (Quelle:
https://www.meinhausshop.de/magazin/holz-richtig-schleifen/) bzw. 15-35 m/s (Quelle
https://www.schleifprofi.com/schleifmaschinen/bandschleifer/).
Die erste Quelle bestätigt also deine Meinung (1/3 der Geschwindigkeit ist besser), während bei der zweiten Quelle 978 - 2228 U/min entsprechend wären...
Meine eigene Erfahrung sagt mir:
mit höherer Drehzahl bei gleicher Maschine, gleichem Papier, gleichem Werkstoff habe ich
- mehr Abtrag
- glattere Oberfläche
- weniger Ausrisse (an der Kante, wo das Schleifkorn das Werkstück verlässt)
- weniger Präzission (außer bei einer Ausnahme, s. unten)
- mehr Risiko von Brandspuren
- mehr Schleifpapierverschleiß
Die Ausnahme, wo ich mit mehr Drehzahl präziser arbeiten kann ist: konvex geschwungene Form, die ich mit wenig Druck relativ schnell quer an dem Schleifteller vorbeiführe, um mich einem Bleistiftstrich auf dem Werkstück anzunähern. Wenn ich hier langsamer arbeite schleife ich leichter mehrere ebene Flächen mit Knicken dazwischen als eine Rundung.